Unser Pflegeverständnis

Leitsätze der Johanniter-Seniorenhäuser

1. Definition von Pflege
Die Definition von Pflege des Weltbundes der Pflegenden / International Council of Nurses [ICN] bildet die Basis unseres Pflegeverständnisses.

2. Christliches Menschenbild
Das christliche Menschenbild ist Grundlage unseres Pflegeverständnisses. Die Würde und der Wert jedes Menschen sind unantastbar. Wir nehmen jeden Menschen unvoreingenommen als Ganzheit in seiner Identität und mit seinen leiblichen, geistigen, seelischen, religiösen und sozialen Bezügen an.

3. Autonomie, Teilhabe und Selbstbestimmung
Unsere beruflich Pflegenden haben einen besonderen gesellschaftlichen Auftrag und fördern Autonomie, Teilhabe und Freiheit von Personen mit Pflegebedarf.
Grundlage für die Würdigung der Selbstbestimmung und die Stärkung der Rechte unserer Bewohnerinnen und Bewohner, Patientinnen und Patienten und Gäste gemäß der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen.

4. Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität
Die professionell geplante und durchgeführte Pflege der Johanniter-Seniorenhäuser dient der Erhöhung  der Lebensqualität, der Versorgungsqualität und der Versorgungssicherheit für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, Patientinnen und Patienten und unsere Gäste.

5. Pflegepraxis und wissenschaftlicher Bezugsrahmen
Das Zusammenwirken der eigenständigen, sich ergänzenden Teildisziplinen Pflegewissenschaft, Pflegemanagement und Pflegepädagogik ermöglicht eine hochwertige Pflegepraxis.

6. Ethik in der Pflege
Wir definieren Pflegeethik vorrangig als Ethik in der Pflegepraxis. Ein strukturell etablierter, ethischer Diskurs soll aufklären, Transparenz herstellen und Orientierung geben. Prinzipien und Normen insbesondere zu existenziellen Lebensbereichen werden zur Verfügung gestellt und regelmäßig überprüft.

7. Handlungskompetenz
Unsere Pflegefachpersonen handeln stets kompetent und fachlich autonom. Wir erwarten und fördern auf allen Ebenen eine breite Themenexpertise in der Pflege. Dazu gehört insbesondere die Einholung von interner oder externer Expertise, die über den eigenen Erfahrungsstand hinausgehen, um die eigene Autonomie weiter auszubauen. Bestandteil dieser Handlungskompetenz ist ebenfalls ein professioneller Umgang mit Fehlern.

8. Interprofessionalität
Pflegende interagieren mit Berufsangehörigen anderer Fachdisziplinen. Dazu gehören insbesondere Medizin, soziale Betreuung, Seelsorge, Physio- und Ergotherapie.
Zu diesen Kooperationen zählen ausdrücklich auch alle weiteren, nicht medizinisch oder pflegerisch tätigen Unternehmensbereiche, die die räumlichen, hauswirtschaftlichen, personellen und ökonomischen Rahmenbedingungen für die Pflege sicherstellen.

9. Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und normativer Rahmen
Wir achten Gebote der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, indem wir die Verschwendung jeglicher Ressourcen verhindern. Der gesetzliche und normative Rahmen bildet die Grundlage für einen ordnungsgemäßen Betrieb in unseren Einrichtungen.

10. Politik und Öffentlichkeit
Im Kontext unseres Wirkens beziehen wir zu politischen Fragen und Entwicklungen in angemessener und abgestimmter Weise Stellung. Eine aktive und aufklärende Öffentlichkeitsarbeit ist uns wichtig.

11. Berufsethos und Berufsstolz
Beruflich Pflegende treten menschlich wie fachlich kompetent und selbstsicher auf. Unsere Haltung soll Pflegenden helfen, individuellen Berufsstolz zu entwickeln. Dazugehörende Werte sind Sinnstiftung, Identifikation, Leidenschaft, Selbstwert, Resilienz und Bildung. Diese Haltung soll professionell Pflegenden Mut machen, um gegen Belastungen und ethische Misslichkeiten gewappnet zu sein, unwürdige Situationen zu ändern und Grenzen des eigenen Handelns zu erkennen und zu überwinden.