Susanne Mohammad, Regionalvorstandsassistentin, Hamburg
„Wer die letzte Tasse trinkt, kocht neuen Kaffee.“
Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Susanne Mohammad.
Die 33-Jährige arbeitet seit 2019 bei den Johannitern in Hamburg-Wandsbek im Vorstandsbereich als Assistenz des Regionalvorstands. Im Interview berichtet sie, wie vielfältig die Aufgabenfelder sind – und warum Kaffeekochen keines davon ist.
Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Eigentlich ganz klassisch: Ich habe mich auf die Stellenanzeige der Vorstandsassistenz beworben.“
Arbeitest du gerne bei den Johannitern? Wenn ja, warum?
„Ja, ich arbeite sehr gern hier. Die Arbeit an sich in ihrer Vielfältigkeit macht mir Spaß und das kollegiale Miteinander trägt auch dazu bei, dass man sich wohlfühlt.“
Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?
„Ich habe vor den Johannitern jahrelang, auch während der Uni, in der Gastronomie gearbeitet - in mehreren Tätigkeitsfeldern. Dort herrscht jedoch meist eine andere Mentalität dem Personal gegenüber und eine schnelllebigere Grunddynamik. Die Johanniter geben einem das Gefühl von Stabilität, Sicherheit und dass man als Mensch und Mitarbeiter nicht von heute auf morgen austauschbar ist.“
Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„In meiner Position habe ich das Glück, mit fast allen Abteilungen im Kontakt zu sein. Mir gefällt besonders, dass mein Aufgabenspektrum abwechslungsreich ist: von Veranstaltungsplanung über Rechnungsprüfung, Vertragsmanagement, Unterstützung im Bereich Personal bis hin zur jahreszeitgerechten Dekoration des Eingangsbereiches.“
Hast du in Bezug auf deine Arbeit bei den Johannitern eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest
„Ich hatte vor zwei Jahren das erste Mal das Vergnügen, unser jährliches Sommerfest zu planen: die Gelegenheit, für alle Mitarbeitenden ein Fest zu schaffen, um die geschaffte Arbeit und auch die Mitarbeitenden selbst zu feiern. Die Möglichkeit, dies in dieser Form der Entscheidungsfreiheit organisieren zu können, hat mich überrascht und zugleich sehr erfreut. Die positive Rückmeldung und merkbare Freude über dieses Fest fand ich besonders, und dass dies der Ort ist, wo fast alle Mitarbeitenden zusammenkommen und zusammen feiern, erfüllt mich jedes Jahr aufs Neue. Die Vorfreude der Mitarbeitenden auf das Event steckt auf jeden Fall an und motiviert mich, wieder etwas Besonderes auf die Beine zu stellen.“
„Job-Mythen“: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten?
„Ja, die gibt es leider zur Genüge, und man wird damit auch oft konfrontiert. Die beste Frage war und ist für mich jedes Mal aufs Neue der Lacher, wenn es so weit ist:
‚Was machst du eigentlich hier, der Vorstand hat doch Urlaub?‘
Die Frage impliziert die Vorstellung, dass ich dem Vorstand seinen Kaffee koche, bringe und nur darauf warte, dass mir eine Aufgabe gegeben wird oder das Telefon klingelt. Selbständiges Denken und Handeln gibt es in der Position nicht.“
Und wie würdest du diesen Klischees entgegnen/widersprechen?
„Dem widerspreche ich auf jeden Fall! Ich habe meinen Bachelor of Arts in Sozialökonomie abgeschlossen. Daher denke ich sehr wohl selbstständig und habe feste Aufgabenfelder, die ich eigenständig verwalte und bearbeite ohne direkte Anweisung. Wir kochen alle Kaffee, wer die letzte Tasse trinkt, kocht neuen. Meiner Meinung nach resultiert dieses Klischee daraus, dass die meisten Mitarbeitenden einfach nicht wissen, was die Position genau für Aufgabenfelder beinhaltet und wo überall im Einzelnen mitgewirkt wird, da es meist im Hintergrund stattfindet und die Aufgaben in jedem Unternehmen variieren.“