Elena Moser, Fachbereichsleitung ambulanter Hospizdienst & Lacrima

„Ich wünsche mir mehr Mütter, die auch Führungskräfte sind“

Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Elena Moser.

Die 32-Jährige arbeitet seit Februar 2020 bei den Hamburger Johannitern im Bereich Soziale Dienste als Fachbereichsleiterin und verantwortet den ambulanten Hospizdienst und das Kinder-Trauerprojekt „Lacrima“. Die ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin ist zusätzlich palliativ care Fachkraft und systemische Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin. Im Interview berichtet die junge Mutter, warum Trauerarbeit nicht traurig macht und warum sie sich mehr Mütter in Führungsrollen wünscht.

Wie bist du zu den Johannitern gekommen?

„Ich habe mich ganz klassisch auf den gängigen Onlineportalen nach neuen Jobs umgeschaut und bin im wahrsten Sinne des Wortes über die Stellenanzeige gestolpert.“

Arbeitest du gerne bei den Johannitern? Wenn ja, warum?

„Ich arbeite tatsächlich sehr gerne bei den Johannitern. Es ist eine tolle Arbeitsatmosphäre, eine kollegiale Gemeinschaft und ein guter Austausch. Ich komme gerne zur Arbeit, da ich mir auch abteilungsübergreifend immer Unterstützung und Rat holen kann. Für mich ist genau das Teamwork!“

Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?

„Als Führungskraft und Mutter bin ich ständig bestrebt, eine ausgewogene Balance zwischen meinen beruflichen Verpflichtungen und meiner Familie zu finden. Die Unterstützung der Johanniter hat sich dabei als unschätzbar wertvoll erwiesen. Durch eine flexible Arbeitszeitgestaltung und ihre Bereitschaft, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, ermöglichen sie es mir, meine Rolle als Mutter zu erfüllen, ohne dabei meine Karriere zu vernachlässigen. Für mich ist das eine echte Erleichterung und zeigt, dass die Johanniter nicht nur Arbeitgeber sind, sondern eine Gemeinschaft, die ihre Mitarbeitenden in allen Lebensbereichen unterstützt.“ 

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?

„Die Vielfalt – in allen Belangen! Die Vielfalt an Aufgaben, die Vielfalt an Menschen. Es ist jeden Tag neu und anders und ich darf jeden Tag wieder was lernen. Ich habe das Gefühl mich konstant weiter zu entwickeln.“ 

Hast du in Bezug auf deine Arbeit bei den Johannitern eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest? 

„Ich bin Führungskraft und Mutter! Viele Freund*innen erleben, dass Arbeitgebende Mütter nicht mehr so ernst nehmen. Das war bei mir anders! Als ich meine Schwangerschaft verkündet habe, hat meine Vorgesetzte gesagt: ‚Wir schaffen das gemeinsam!‘ Das hat mir ganz viele Sorgen und Ängste genommen, weil jemand hinter mir stand! Und heute - ein paar Jahre später - stehe ich hier, bin immer noch Führungskraft und inzwischen Mutter und kann sagen: ‚Wir haben es geschafft! Es kann funktionieren!‘ Das macht mich stolz und ich wünsche mir mehr Mütter, die auch Führungskräfte sind!

„Job-Mythen“: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten? Und wie würdest du diesen Klischees widersprechen?

„Naja, ich arbeite ja rund um das Thema Tod, Sterben und Trauer… Viele Menschen denken ich bin depressiv oder sogar masochistisch, dabei bin ich ein unfassbar lebensfroher und glücklicher Mensch, denn durch die Allgegenwärtigkeit der Themen bin ich einfach sehr dankbar für all das, was ich habe im Hier und Jetzt!“