Anette Waletzko, Leiterin der Johanniter-Kita "Bredenbek"

„Meine Leidenschaft ist die Arbeit am Kind“

Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Anette Waletzko.

Seit 13 Jahren leitet die 59-Jährige die Johanniter-Kita Bredenbek im Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West und arbeitet parallel auch am Kind. Im Interview erzählt sie, warum sie sich für die Johanniter als Träger entschieden hat und warum sie gerne im Bereich Kita arbeitet.


Welche Funktion hast du bei den Johannitern?
„Ich bin Leiterin der Kita Bredenbek, und das seit 13 Jahren. Wir haben zurzeit 90 Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintrittsalter in sechs Gruppen, die von 16 Mitarbeitenden betreut werden. In der Kita habe ich die Leitungsfunktion inne, arbeite aber auch mit Kindern.“

Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Die Johanniter haben damals die Trägerschaft für die Kita Bredenbek übernommen, und ich habe mich bewusst für die Johanniter entschieden, weil sie personell sehr gut aufgestellt sind.“

Arbeitest du gerne bei den Johannitern? Wenn ja, warum?
„Ja, sehr gerne. Wir haben als Team Entscheidungsfreiheit und sind konzeptionell nicht an starre Vorgaben gebunden. Das gefällt mir besonders gut. Wir orientieren uns selbstverständlich an den Leitsätzen und dem Verhaltenskodex der Johanniter, können unser Konzept aber weitgehend frei gestalten und auf unsere Teamsituation anpassen. Zudem gibt es ein gutes Einvernehmen mit unserer Bereichsleitung.“

Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?
„Es gibt eine große Zuverlässigkeit. Ich fühle mich abgesichert, werde tarifgebunden bezahlt, erhalte Benefits und ein ordentliches Gehalt. Neben diesen finanziellen Vorteilen ist es vor allem der Zusammenhalt innerhalb der Johanniter, der mir gefällt. Zum einen läuft die Arbeit im Fachbereich gut und kollegial, zum anderen wird einem vom Arbeitgeber der Rücken gestärkt. Sollte einmal etwas schiefgehen oder es Probleme geben, wird alles in Ruhe besprochen und eine Lösung gefunden.“

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„Meine Leidenschaft ist die Arbeit am Kind. Ich freue mich, wenn ich mit Kindern arbeiten kann, brauche aber auch viel Zeit für die Einrichtung und meine Aufgaben dort. Wir haben eine gewisse Freiheit im Tun und können verschiedene pädagogische Projekte realisieren. So setzen wir beispielsweise bereits im zweiten Jahr für angehende Schulkinder das Petze-Projekt zum Kinderschutz um, ein Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt. Das ist wichtig, erfordert viel Fingerspitzengefühl und bestärkt mich meiner sinnvollen Tätigkeit.“  

Hast du in Bezug auf deine Arbeit bei den Johannitern eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?
„Meine schönsten Geschichten haben mit ehemaligen Kita-Kindern zu tun. Einige Beispiele: Ein Mädchen aus einer meiner Gruppen ist heute erwachsen und arbeitet als Erzieherin bei uns. Einen damaligen Jungen habe ich jetzt als Mitarbeiter in einer Buchhandlung wiedergetroffen und er hat sich erinnert: “Du warst damals meine Lieblingserzieherin.“ Das sind für mich besondere Geschichten, ebenso, dass viele Eltern im Dorf als „Ehemalige“ noch immer eine Beziehung zur Kita haben und heute ihre eigenen Kinder zu uns bringen.“ 

Job-Mythen“: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten? 
„Ein Klischee lautet so: Die singen und basteln den ganzen Tag und trinken Kaffee.“

Und wie würdest du diesen Klischees widersprechen?
„Für den äußeren Eindruck haben wir es uns zur Regel gemacht, niemals mit einem Kaffeebecher „rumzulaufen“. Aber jetzt zum ernsteren Thema: Wenn wir beispielsweise mit den Kindern basteln, steht dahinter ein durchdachtes pädagogisches Konzept unserer Erziehungsarbeit. Wir sehen Zusammenhänge wie Sozialverhalten, logisches Denken, Feinmotorik etc. und schulen dabei die Fertigkeiten der Kinder. Viele Fertigkeiten werden auch im Freispiel ausgebildet oder in weiteren Beschäftigungen, die auf den ersten Blick als belanglos angesehen werden.“