Ukraine: Evakuierungs- und Nothilfemaßnahmen in Cherson angelaufen

Nach dem Bruch des Staudamms in Kachowka, im Südosten der Ukraine, befürchten die Johanniter eine deutliche Verschlechterung der humanitären Lage innerhalb des Überschwemmungsgebiets und warnen vor der Gefahr von weggeschwemmten Minen sowie einer massiven Verschlechterung der Trinkwasserversorgung.

Vergangene Nacht kam es zur Teil-Zerstörung des Staudamms in Kachowka. 18,2 Milliarden Liter Wasser strömen nun aus dem Bruch und überfluten die Ortschaften entlang des Flusses Dnipro. Rund 16.000 Menschen sind akut von den Überschwemmungen betroffen.

Die Johanniter arbeiten bereits seit mehreren Monaten mit ihren Partnern in den gefluteten Gebieten und haben direkt Kontakt zu ihnen aufgenommen. „Es wurden Fahrzeuge für Evakuierungen bereitgestellt, weitere Nothilfsmaßnahmen werden gerade sondiert“, so Florian Beck, Johanniter-Programmreferent für die Ukraine.

Neben weiteren Sofortmaßnahmen, wie der Unterbringung und Versorgung der Evakuierten, werden die Johanniter sich mit ihren Partnern auch weiter in der Region engagieren: „Durch die Wassermassen sind Minen und nicht explodierte Munition weggeschwemmt worden. Lebensmittellager sowie Infrastruktur wurden zerstört. Unsere Projektaktivitäten sind damit noch mal wichtiger geworden“, unterstreicht der 38-jährige.

So versorgen NEW DAWN und die Johanniter seit Oktober die Dagebliebenen und Rückkehrer in den Dörfern der Region Cherson und Mykolaev mit Hilfsgütern des täglichen Gebrauchs und stellen Instandsetzungsmaterial für Häuser und Wasserinfrastruktur bereit. Aktuell wird das Projekt durch die Aufklärung zur Gefahr von Minen speziell für Kinder erweitert. Ein weiterer Partner, ELEOS, verteilt dank Spendengeldern an die Johanniter und Aktion Deutschland Hilft Lebensmittel und Hygieneartikel in Cherson.

Die Johanniter in der Ukraine

Die Johanniter sind seit Kriegsbeginn in der Ukraine tätig. Hier helfen sie Geflüchteten, Vertriebenen, Gebliebenen und Rückkehrern in verschiedenen Regionen der Ukraine. So werden gemeinsam mit den Partnern in 100 Städten und Dörfern landesweit monatlich 29.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln unterstützt.