Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf

Das Bruder-Gerhard-Hospiz nimmt seit Januar 2024 unheilbar kranke Menschen auf, die in Krankenhäusern nicht mehr versorgt werden können und deren häusliche Pflege nicht gesichert ist. Sie erhalten unabhängig von Alter, sozialem Stand, Konfession und Nationalität eine Palliativversorgung in häuslicher Atmosphäre. Das Angebot richtet sich an Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen wie Krebs, Aids sowie schweren neurologischen und chronischen Krankheiten.

Körperliche Pflege und medizinische Versorgung sind selbstverständlich für alle Patientinnen und Patienten des Hospizes. Besonders hervorzuheben sind die psychosoziale Betreuung und die Einbeziehung der ihnen nahestehenden Personen. Das Hospiz legt Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Pflege, die sich orientiert an den Bedürfnissen und Wünschen der Bewohnerinnen und Bewohner. Ein Team aus professionellen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichert die Pflege sowie Betreuung und bezieht das soziale Umfeld der Sterbenden mit ein.

Im Vordergrund steht die palliativmedizinische und palliativpflegerische Zuwendung mit dem Ziel, die Lebensqualität zu erhalten und zu fördern. Dabei werden die je aktuellen medizinischen Erkenntnisse berücksichtigt und Methoden der Basalen Stimulation, Kinästhetik, Biografiearbeit, Aromatherapie, der Akupressur und einige andere mehr eingesetzt. Individuelle Bedürfnisse nach Rückzug und Reflexion, nach Ruhe und Erholung haben stets Vorrang. Unsere Pflege wird geplant, umgesetzt und dokumentiert nach anerkannten Standards der Palliative Care.

Zur palliativpflegerischen Versorgung gehören insbesondere:

• Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung
• Information und Aufklärung über die Notwendigkeit und Wirkung von Pflegemaßnahmen
• Unterstützung bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden
• Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
• Unterstützung bei der Stuhlentleerung, Kontinenztraining
• Erhaltung und nach Möglichkeit Besserung der Mobilität, gegebenenfalls durch Einsatz geeigneter Hilfsmittel
• Lagerungswechsel bei Bettlägerigkeit und Einsatz von Lagerungshilfen
• Prophylaktische und hygienische Maßnahmen
• Anleitung aller Beteiligten, bestimmte Pflegeabläufe selbstständig zu handhaben
• Maßnahmen zur Entspannung wie Bäder und Massagen

Im Sinne einer medizinischen Behandlungspflege zählen zu einer palliativmedizinischen Versorgung insbesondere:

• Eingehendes Symptommanagement
• Umsetzung der verordneten Schmerztherapie
• Medikamentengabe
• Wundversorgung
• Spezielle medizinische Interventionen
• Versorgung von Stoma, Anus praeter, Tracheostoma u. a.
• Einreibungen, Auflagen und Wickel
• Absaugen der Atemwege
• Sauerstoffzufuhr
• Künstliche Flüssigkeitszufuhr
• Injektionen
• Katheterisierung der Blase
• Pflege infektiöser Patientinnen und Patienten
• Versorgung Verstorbener

Bei psychosozialen Krisen und im physiologischen Bereich finden je angemessene Kriseninterventionen statt.

Das Bruder-Gerhard-Hospiz bietet den Patientinnen und Patienten zehn gemütliche, wohnliche Zimmer, von denen aus sie im Bett direkt in den Garten gefahren werden können. In zwei Fluren gibt es großzügige Gäste- und Angehörigenzimmer, in einem weiteren Flur die Hospizküche, das Wohnzimmer und die Angehörigenküche. Hier können die Angehörigen für ihre Lieben noch einmal selbst kochen oder backen. Außerdem besteht die Möglichkeit, Familienfeste auszurichten; ein offener Kamin lädt zum Verweilen ein. In einen Raum der Stille können sich alle, also auch das Pflegepersonal, zurückziehen und Ruhe finden.