Rettungshundestaffel Stralsund/Rügen
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln: Lebensretter auf vier Pfoten
Wenn Menschen vermisst werden, sind unsere Lebensretter auf vier Pfoten gefragt: Die ehrenamtlichen Teams der Johanniter-Rettungshundestaffeln werden eingesetzt, wenn es darum geht, in weitläufigem und unwegsamem Gelände oder großen Wäldern nach vermissten Personen zu suchen und für sie medizinische Hilfe in die Wege zu leiten. Die gut ausgebildeten Hund-Mensch-Teams arbeiten bei jedem Wetter, tagsüber und auch nachts.
So helfen unsere Rettungshundestaffeln
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln werden von der Polizei zu Hilfe gerufen, wenn es darum geht:
- ältere Personen zu finden, die in Lebensgefahr schweben, weil sie verwirrt sind oder wichtige Medikamente nicht eingenommen haben
- spielende Kinder zu suchen, die sich verlaufen haben
- Joggerinnen und Jogger, Mountainbikerinnen und -biker oder Reiterinnen und Reiter zu finden, die nach einem Sportunfall hilflos im Wald liegen
- Wanderinnen und Wanderer, Pilzsucherinnen und -sucher oder Jägerinnen und Jäger zu suchen, die nach einem Schwächeanfall dringend einen Arzt brauchen
- Unfallopfer im Schockzustand zu finden, die sich vom Unfallort entfernt haben
- suizidgefährdete Personen rasch zu finden
- Verschüttete nach Naturkatastrophen oder unter Trümmern aufzuspüren
Die Johanniter-Rettungshundestaffel Stralsund/Rügen
Wenn Personen in Mecklenburg-Vorpommern vermisst werden, unterstützen unsere ehrenamtlichen Teams der Rettungshundestaffel Stralsund/Rügen die Polizei bei der Suche. Die Staffel wurde im Jahr 2003 gegründet und besteht derzeit aus 14 erfolgreich geprüften Hund-Mensch-Teams und zehn Helfern. Neben geprüften Flächensuchhunden gehören auch Mantrailer (Personenspürhunde) und Trümmersuchhunde zu unserer Staffel. Weitere Staffelmitglieder und ihre Hunde befinden sich in der Ausbildung. Die Ausbildung schließt mit der Rettungshundeprüfung ab, die alle 24 Monate wiederholt werden muss. Nur geprüfte Hund-Mensch-Teams dürfen in den Such- und Rettungseinsatz gehen. Damit wir auf den Ernstfall gut vorbereitet sind, trainieren wir die Suche nach Vermissten auf verschiedenen Übungsgeländen in der Region und bilden uns in regelmäßigen Ausbildungsabenden weiter, zum Beispiel in Kartenkunde oder Einsatztaktik. Unsere Arbeit gehört zum Bereich Katastrophenschutz: Wir sind Tag und Nacht einsatzbereit und engagieren uns ehrenamtlich für Menschen in Not.
Eine Spürnase ersetzt bis zu 50 Helfende
Bei der Flächensuche müssen große Flächen zu Fuß abgesucht und unwegsames oder unübersichtliches Gelände durchkämmt werden. Hier kommt die wertvolle Spürnase unserer ausgebildeten Rettungshunde zum Einsatz: In der Fläche ersetzt ein Hund bei der Suche etwa 40 bis 50 Helfende und kann in 15 Minuten bis zu 30.000 Quadratmeter absuchen! Im Ernstfall spart dies kostbare Zeit, denn bei der Suche nach Menschen, die möglicherweise schwer verletzt oder unterkühlt sind, kommt es auf jede Minute an. Ohne unsere Retter auf vier Pfoten müssten wir eine lange menschliche Suchkette bilden und jeden Quadratmeter genau untersuchen – ein großer personeller, zeitlicher und vor allem logistischer Aufwand. Die Alarmierung einer Hundestaffel geht sehr viel schneller und kann helfen, Menschenleben zu retten, denn eine Hundenase ist unseren menschlichen Sinnen bei Weitem überlegen. Die gut trainierten Flächensuchhunde unserer Staffel durchstreifen das Suchgebiet konzentriert und zeigen jeden Menschen an, den sie in charakteristischer Position, also sitzend, hockend oder liegend, finden. Sobald die vermisste Person gefunden ist, übernimmt die Hundeführerin oder der Hundeführer die medizinische Erstversorgung.
Vierbeinige Profidetektive: unsere Mantrailer
Im Gegensatz zu den Flächensuchhunden verfolgen Mantrailer, sogenannte Personenspürhunde, die Spur eines ganz bestimmten Menschen anhand eines Geruchsträgers, zum Beispiel eines Kleidungsstückes. Dabei kann die Spur je nach Wetter auch mehr als 24 Stunden alt sein. Ein ausgebildeter Mantrailer lässt sich durch nichts ablenken und verfolgt die Spur sowohl im städtischen Gebiet, über Kreuzungen und befahrene Straßen, als auch durch Feld, Wald und Flur, bis die vermisste Person gefunden ist.
Auf der Suche nach Verschütteten: unsere Trümmersuchhunde
Selbst durch meterdicke Trümmerschichten wittern unsere Trümmersuchhunde verschüttete Menschen, etwa nach einem Hauseinsturz oder unter herabgestürzten Felsen, wie den Kreidefelsen auf Rügen. Ihre feine Nase filtert dabei die menschliche Witterung aus einer Vielzahl von Gerüchen. Hat unser vierbeiniger Retter die Witterung aufgenommen, dann zeigt er seinen Erfolg durch Verbellen oder Scharren an. Dann kommen die menschlichen Helferinnen und Helfer zum Einsatz. Sie müssen die Trümmer vorsichtig Schicht für Schicht abtragen, ohne dass die verschüttete Person Schaden nimmt. Die Trümmersuche gilt als die schwierigste Suchform und auch als die gefährlichste, da Mensch und Tier in Trümmergebieten besonders darauf achten müssen, sich bei der Suche nicht selbst in Gefahr zu bringen, etwa durch herabstürzende Steine. Unsere Trümmersuch-Teams sind auch in Katastrophengebieten im Ausland zum Beispiel nach Erdbeben im Einsatz und nehmen an Übungen mit internationalen Teams teil.
Was wir brauchen: professionelle Ausrüstung und Ausbildung
Die Arbeit unserer Hundeführerinnen und Hundeführer ist rein ehrenamtlich. Unser Ziel ist es, Menschenleben zu retten. Damit wir diese wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe professionell ausführen können, benötigen unsere Hund-Mensch-Teams eine gute Ausbildung und hochwertige Ausrüstung. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung.
So helfen Sie mit Ihrer Spende
Die Ausbildung zum geprüften Rettungshundeteam ist sehr anspruchsvoll und dauert zwei bis drei Jahre. Die Ehrenamtlichen erlernen in dieser Zeit u. a. den Umgang mit Funkgeräten, Karten-, Kompass- und GPS-Kunde, Einsatztaktik, Kynologie (die Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten von Hunden) sowie alle wichtigen Handgriffe der Ersten Hilfe. Die zukünftigen Rettungshunde werden spielerisch an ihre lebensrettende Suchaufgabe herangeführt. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Ausbildung unserer Staffeln.
Nur mit professioneller Ausrüstung können wir professionell Leben retten:
- 20 Euro kostet eine Befüllung der Hundesanitätstasche, ein Ladegerät für Akkubatterien oder eine Isomatte für das Training im Freien.
- Mit einer Spende von 50 Euro können wir eine Helferin oder einen Helfer mit einem Kompass oder einer Stirnlampe für die Suche bei Nacht ausstatten.
- Für 200 Euro können wir einen Satz Stiefel, schnittfeste Hosen oder Regenbekleidung für eine oder einen unserer Ehrenamtlichen beschaffen.
Ihre Spende hilft, unsere Ehrenamtlichen für den Ernstfall auszurüsten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.