Hilfe für die Ukraine
Der dritte Kriegswinter steht bevor. Es könnte der bislang härteste werden – besonders für die Menschen in den Frontgebieten der Ukraine, die ohne Heizung und stabile Häuser mit der eisigen Kälte kämpfen. Wer jetzt noch nicht geflohen ist, hat meist keine andere Wahl, als in Angst auszuharren. Unter ihnen sind kranke, behinderte und alte Menschen, für die die Flucht zu beschwerlich wäre. Jede Spende hilft uns, die Betroffenen zu unterstützen.
Mithilfe unseres großen Partnernetzwerks setzen wir vor Ort gezielt Hilfsmaßnahmen um. So haben bereits über Hunderte von Johanniter-Transportern mit Hilfsgütern die Ukraine und angrenzende Nachbarländer erreicht. Und auch in Deutschland unterstützen wir Geflüchtete mit Notunterkünften sowie medizinischer und sozialer Betreuung.
Winterhilfe in der Ukraine
Durch die verheerenden russischen Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung spitzt sich die Lage der leidgeplagten Menschen dramatisch zu. „Tausende von Haushalten werden in diesem Winter ihre Häuser nicht heizen können und stehen vor einer neuen humanitären Katastrophe“, warnt unsere Partnerorganisation vor Ort. Temperaturen von bis zu minus 20 Grad sind in der Ukraine keine Seltenheit. Doch Strom und Heizung gibt es – wenn überhaupt – nur wenige Stunden am Tag. Auch die lebenswichtige Wasserversorgung und Abwassernetze funktionieren vielerorts nicht mehr. Dringend benötigte Heizmaterialien für kleine Öfen sind für viele Menschen unbezahlbar – sie haben keine Rücklagen und kein Einkommen mehr.
Auch in diesem Winter versorgen wir diese Menschen mit Brennmaterial und Baustoffen, um ihre Häuser winterfest zu machen. Mit unseren Partnerorganisationen Eleos und New Dawn erreichen wir auch die entlegensten und von den Kämpfen betroffenen Dörfer in den Regionen Mykolajiw und Cherson. Die Lieferungen sichern vor allem alten und kranken Menschen das Überleben.
Spendenkonto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00, Bank für Sozialwirtschaft, Stichwort: Ukraine
Hilfe der Johanniter im Überblick
Allein im Jahr 2023 haben die Johanniter mit ihren Hilfsmaßnahmen über 327.000 Menschen in der Ukraine erreicht. Insgesamt wurden dafür rund 6,75 Millionen Euro an Spendengeldern umgesetzt.
Weitere 8,5 Millionen Euro an Spenden kamen den 80 Johanniter-Projekten für Geflüchtete in Deutschland zugute. Bis Ende 2023 konnten in den bundesweiten Projekten 12.653 Menschen aus der Ukraine erreicht werden.
Hilfe an der Front
Knapp drei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist ein schnelles Ende nicht in Sicht. Den Menschen fehlt es nicht nur an Lebensmitteln – auch Wasser, Gas und Strom sind vielerorts kaum noch verfügbar. Deshalb fahren die Mitarbeitenden unserer Partner, ELEOS und NEW DAWN, täglich in die Dörfer und Städte entlang der Frontlinie im Südosten der Ukraine. Dort versorgen sie weiterhin zahlreiche Menschen mit Hilfsmitteln, Baumaterialien, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln.
Neben überlebenswichtigen Gütern bieten wir auch psychologische Hilfe an. Der Fokus unserer Arbeit liegt verstärkt auf der mentalen Gesundheit der Menschen vor Ort. Bereits jetzt werden vier Frauenhäuser unterstützt, in denen Mütter mit ihren Kindern sowohl Zuflucht als auch psychologische Hilfsangebote erhalten. Unterstützung und Beistand erhalten die Leidtragenden des Kriegs nicht nur in ihrem Heimatland, denn auch in Deutschland sind wir für die vor dem Krieg Geflüchteten da.
Aktivitäten der Johanniter an den ukrainischen Grenzen
Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) haben über 17 Millionen Grenzüberquerungen aus der Ukraine in Folge des Krieges stattgefunden. 7,9 Millionen ukrainische Geflüchtete leben in europäischen Staaten als Geflüchtete. 4,9 Millionen von ihnen sind in der EU registriert. In den Grenzstaaten Rumänien, Ungarn, Polen und der Republik Moldau kommen weiterhin täglich Geflüchtete an.
Aktuell sind wir vor allem in der Republik Moldau aktiv und unterstützen die dort ankommenden Menschen:
- Gemeinsam mit unseren Partnern Eco-Razeni, CASMED, EcoVisio unterstützen wir ankommende Geflüchtete mit täglichen Mahlzeiten für bis zu 250 Menschen in Chişinău und dem ländlichen Bezirk Ialoveni.
- Wir bieten psychosoziale Unterstützung und medizinische Rehabilitation für Geflüchtete an.
- Zusätzlich helfen wir den Gastfamilien in den Unterkünften.
Wir prüfen kontinuierlich die Möglichkeiten unserer Unterstützung mit unseren Partnern, um längerfristige Projekte vor Ort umsetzen zu können.
Sachspenden
Derzeit haben die Koordinierung, der Transport und die Verteilung von medizinischem Material, Hygieneartikeln und Lebensmitteln für uns oberste Priorität. Hier ist der Bedarf sehr konkret, sodass wir Geldspenden nutzen, um Hilfsgüter in großen Mengen zu beschaffen und zu transportieren. Damit Hilfsorganisationen wie die Johanniter effektiv an den ukrainischen Grenzen Hilfe leisten können, möchten wir Sie bitten von der eigenen Sammlung und dem Transport von Sachspenden abzusehen.
Unterstützung für Geflüchtete in Deutschland
In Deutschland sind viele unserer Verbände in der Versorgung von ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine aktiv. Die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten ist seit 2014 bereits ein wichtiger Arbeitsbereich der Johanniter. Wir haben umfangreiche Erfahrungen im Aufbau und Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen, kommunalen Unterkünften und Unterkünften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.
Unsere bisherigen Johanniter-Maßnahmen im Überblick:
- 72 Projekte für Geflüchtete in ganz Deutschland.
- 2.000 Helferinnen und Helfer engagieren sich seit Kriegsbeginn in rund 260 Einsätzen.
- 100 feste und temporäre Unterkünfte wurden aufgebaut und betrieben.
- Fokus der Projekte liegt auf den Bereichen Kinderbetreuung, psychosoziale und psychologische Betreuung für traumatisierte Geflüchtete, niederschwellige Beratung und Betreuung, der Sprachvermittlung und Ehrenamtskoordination.
Außerdem auf der Unterstützung beim Transport von schwerkranken Kindern an Krankenhäuser in Deutschland. - Die Belastung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der Geflüchtetenhilfe ist sehr hoch. In diesem Kontext bieten wir Schulungen zu den Themen „Umgang mit Belastungen/Resilienz“ sowie „Umgang mit Konflikten“ an und fördern Supervisionsangebote in den Projekten.
Unser Fokus im Inland liegt auf einer angemessenen längerfristigen Unterbringung sowie der nachhaltigen Betreuung und Integration der Familien – vor allem der Kinder, Frauen und älteren Menschen. Auch die Schaffung angemessener Unterkünfte für vulnerable Personen mit besonderen Betreuungsbedarfen ist ein Teil unserer Aktivitäten.
Fragen und Antworten zum Einsatz der Johanniter
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