Geschichten aus Ecuador: So hat sich das Leben der Menschen verbessert!
Im Hochland Ecuadors unterstützen wir gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation IEDECA Dorfgemeinden unter anderem durch die Installation von Bewässerungssystemen. Was das genau für die Menschen bedeutet, erfahren Sie hier.
Martha Coyagillo
Martha ist Teil eines Zusammenschlusses von Frauen aus ihrer Gemeinde, die alle eine ökologische Farm betreiben. Vor allem das Thema Bewässerung ist ein großes Problem für die Gemeinschaft. So wurde in der Vergangenheit meist durch Überflutung mit Hilfe von offenen Kanälen bewässert, dies ist jedoch eine große Ressourcenverschwendung.
Dank des Projekts und IEDECA können nun einige der Farmen Sprinkler-/Tröpfchen-Bewässerung verwenden. Für Martha gibt es zu Beginn jedes Projekts einige Probleme, diese können jedoch gelöst werden, wenn alle zusammenhalten. Dies geschieht in der Gemeinde nicht nur in der Zusammenarbeit mit IEDECA, sondern auch auf Gemeindeebene. Nicht nur die Frauen selbst unterstützen sich gegenseitig, auch andere Gemeindemitglieder werden in die Arbeit miteinbezogen. So kann auf Gemeindeebene viel verändert und verbessert werden, so zum Beispiel Straßen oder auch die (Aus-)Bildung der Gemeindemitglieder. Das Ziel des Zusammenschlusses ist es, dass die Frauen durch ihre agrar-ökologischen Parzellen in der Lage sind, unabhängig zu sein und ihre Familie ausgewogen zu ernähren. Überschüsse werden verkauft, um zusätzlich ein Einkommen zu generieren, so zum Beispiel auf dem Markt, der jeden Sonntag von den Frauen veranstaltet wird.
“Die Dinge werden aber nie statisch sein und der Mensch will immer etwas mehr. Wir müssen uns weiterentwickeln, aber ohne die Essenz von dem zu verlieren, was wir sind. Ohne die Werte zu vergessen, die schon unsere Vorfahren gelebt haben, die Gemeinschaft, die Solidarität und die Wertschätzung, die sie der Erde gegenüber hatten: sie zu lieben. Die Erde zu lieben, ist das, was heute verloren gegangen ist, vielleicht wegen der globalisierten Welt, in der alles nur noch Geld ist und der Rest nicht zählt. Aber für uns und viele andere, wollen wir, dass unsere Mutter Erde weiterbesteht.” Aus diesem Grund wollen die Frauen ihre Produkte und Arbeitsweise weiterhin verbessern. So zum Beispiel indem sie Wege finden, um ihre Produkte länger haltbar zu machen, um so ihren Kunden eine bessere Qualität zu bieten und die Verwendungsdauer der Produkte zu verlängern.
Esther Villalba
Esther arbeitet in der Landwirtschaft. Auch für sie war zu Beginn des Projekts vor allem die Bewässerung ein Problem, doch dank der Unterstützung von IEDECA gibt es nun ein Bewässerungssystem. “Der Boden ist ein Lebewesen, das gepflegt, gefüttert und bewässert werden muss, ohne Wasser gibt es keine Ernte.”
Dank des Projekts konnten aber auch andere Dinge verbessert werden. Zuvor wurden nur Monokulturen angebaut. Durch die klimatischen Bedingungen und häufigen Frost verloren die Frauen oft ihre gesamte Ernte über Nacht. Durch Barrieren in den Höhenlagen und die Veränderung in der Bepflanzung der Farmen konnten die Frauen mit Hilfe des Projekts die Qualität des Bodens verbessern. Dadurch wurde auch die Diversität der angepflanzten Lebensmittel gesteigert und so die Ernährungssicherheit der Familien verbessert. Und nicht nur das: “Wir haben es geschafft, auch unsere Kinder und unsere Familie so zu integrieren, dass wir gemeinsam verstehen, dass der Boden das ist, was uns versorgt, was uns Nahrung gibt, uns erhält. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf die Erde richten, sind wir verloren.”
Doch es gibt noch viel zu tun. So muss laut Esther die Produktion vor allem in den höheren Lagen verbessert werden, um eine noch größere Produktvielfalt zu erhalten. In den niedrigeren Lagen gibt es vor allem bei der Tierzucht noch Verbesserungsbedarf, denn für sie gehört eine vielfältige und artgerechte Tierzucht zu einer ökologischen Farm dazu und ohne diese kann für sie auch nicht von Ernährungssicherheit gesprochen werden.
Dank der Unterstützung möchte die Gemeinde nun auch den Ökotourismus in ihrer Region stärken, um anderen Familien ihre Anbauweise näher zu bringen. In der Region wird die landwirtschaftliche Arbeit zu 95% von Frauen erledigt. Esther freut sich darüber sehr: “Jetzt tragen wir etwas für unsere Familien bei, wir werden wertgeschätzt. Die Leute sehen, dass auch Frauen arbeiten können.”
Ana Quilumbaqui
“Die Problematik, die wir hatten war, dass zwar viele Gemeindemitglieder den Wunsch hatten, zu produzieren, es aber leider keine technische Unterstützung gab. Wir wussten nicht, welche Produkte wir verwenden sollten.“
Dank der Unterstützung durch uns und unserer Partnerorganisation IEDECA wurden einige der Gemeindemitglieder geschult und wissen nun, welche Produkte sie vor allem im Bio-Bereich verwenden sollten. "Das war eine Bereicherung für viele Frauen in unserer Gemeinde, die so angefangen haben zu produzieren und zu arbeiten,” sagt Ana. So können in der Gemeinde nun qualitativ hochwertige Produkte angebaut werden. Dies verbessert vor allem die Ernährungssituation der Familien und trägt etwas zu deren Einkommen bei. Auch außerhalb der Gemeinde können die Produkte verkauft werden. Ana wünscht sich, auch in Zukunft weiterhin Unterstützung zu erhalten, da das Wissen in der Zukunft in Vergessenheit geraten könnte.
José Quilca
Für José hat das Projekt die Denkweise der Menschen in der Gemeinde verändert. Nun arbeiten sie auf Fortschritt hin, um weiterhin Obstpflanzen anzubauen. Früher war dies auf Grund des Wassermangels und des Mangels an Wissen oft nicht möglich.