Soziale Projekte im Inland
Mit Ihrer Spende fördern Sie unser vielfältiges Engagement in ganz Deutschland und werden Teil einer großen Gemeinschaft. Seit mehr als 900 Jahren engagieren wir uns leidenschaftlich für Menschen in Not und leisten Hilfe dort, wo sie am dringendsten benötigt wird. Auch in Zukunft möchten wir diese Tradition fortsetzen.
Erfahren Sie hier, wie Ihre Spende die Johanniter-Unfall-Hilfe in Deutschland effektiv unterstützt.
Gemeinsam statt einsam
Einsamkeit ist ein großes Problem, das besonders ältere Menschen betrifft und ihre Gesundheit beeinträchtigen kann. Wir Johanniter schaffen deshalb gezielt Orte der Begegnung. Dank Ihrer Unterstützung konnten wir unterschiedliche Gemeinschaftsprojekte ins Leben rufen. Mit denen bieten wir nicht nur Treffpunkte, sondern auch Anlaufstellen für Fragen rund um Pflege und Unterstützungsangebote. Oft entstehen bei solchen Treffen wertvolle Erstkontakte und langjährige Freundschaften, die das Leben der Beteiligten bereichern.
Ein Beispiel ist die „Plauderbank“ im Marburger Südviertel. Jeden Dienstag treffen sich hier Seniorinnen und Senioren, um miteinander zu sprechen und in den Austausch zu kommen – und für viele sind die Treffen wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Auch unser „Infomobil“ in Münster, das über Angebote wie den Hausnotruf oder Besuchsdienst informiert, hilft, Einsamkeit zu lindern. In Esslingen bringt unser Projekt „Wohncafé“, in Goslar unser Secondhand-Laden „Lieblingsecke“ Menschen zusammen.
Ihre Spenden ermöglichen uns, diese Projekte weiterzuführen und auszubauen. Sie helfen, Menschen wieder in ein soziales Miteinander zu integrieren. Dank Ihrer Hilfe schaffen wir Orte, an denen Menschen zueinanderfinden und neue Lebensfreude entdecken. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass niemand allein bleibt. Aus Liebe zum Leben.
ZIEL – Wir qualifizieren Geflüchtete für das Erwerbsleben
Auf der einen Seite fehlen in Deutschland zum Beispiel Arbeitskräfte im Pflegebereich oder Rettungsdienst. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Geflüchtete in unserem Land. Diese zu integrieren und in Arbeit zu bringen, das schaffen wir dank Ihrer Unterstützung.
„Wir bilden Menschen mit Migrationsgeschichte zu Pflegehilfskräften oder Rettungssanitäterinnen und -sanitätern aus“, erklärt Johanniterin Antje Zajonz, Koordinatorin aus Sachsen, die spezielle Qualifizierung. Der Einstieg in das sogenannte ZIEL-Programm (Zugänge Ins ErwerbsLeben) ist bewusst niedrigschwellig: Sprachniveau B1 und eine positive Einstellung gegenüber alten und kranken Menschen.
Einmal pro Jahr startet ein viermonatiger Kurs mit bis zu 15 Personen. Er beinhaltet eine Kombination aus fachlicher Lehre, berufsbezogenem Deutschunterricht, interkulturellem Training und sozialpädagogischer Begleitung und schließt mit einem vierwöchigen Praktikum ab. Durch unsere starken regionalen Netzwerke konnten so schon zahlreiche Migrantinnen und Migranten in ein geregeltes Arbeitsverhältnis treten.
Die Rückmeldungen der frisch gebackenen Hilfskräfte sind überwältigend. „Diese Ausbildung war meine große Chance“, sagt eine Teilnehmerin aus Leipzig. Eine andere unterstreicht: „Ich hätte es sonst nicht geschafft.“
Dank Ihrer Spende können wir Menschen eine Perspektive geben und langfristig für gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgen.
Jedes Jahr erfüllen uns die Worte „Alle Jahre wieder“ mit Vorfreude. Für wohnungslose und obdachlose Menschen dagegen bedeuten sie oft Kälte und Entbehrung. Die Johanniter-Kältehilfe hat sich deshalb seit über zehn Jahren dem Ziel verschrieben, diese Not zu lindern.
Im Winter 2023/24 waren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in acht Städten Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens sowie in Bremen und Berlin aktiv. Sie verteilten an festen Standorten und mit Kältehilfebussen warme Mahlzeiten, Hygieneartikel, Kleidung und Schlafsäcke. Allein die Berliner Johanniterinnen und Johanniter verteilten im letzten Winter 60.000 Mahlzeiten mit dem Einsatz von rund 300 Ehrenamtlichen, die über 8.500 Stunden leisteten.
Um Bedürftige nicht nur in der kalten Jahreszeit zu unterstützen, haben wir vielerorts unsere Aktivitäten ausgeweitet: So wird beispielsweise die Notübernachtung in Berlin künftig ganzjährig mit 80 Schlafplätzen öffnen.
Die Aktivitäten werden fast ausschließlich durch Spenden finanziert und von Ehrenamtlichen getragen. In Nordrhein-Westfalen kümmern sich mehr als 120 ehrenamtlich Helfende um etwa 250 Gäste pro Einsatztag. Die laufenden Projektkosten betragen hier rund 30.000 Euro pro Jahr.
Die Gäste der Kältehilfe schätzen nicht nur die materielle Unterstützung, sondern auch das oft viel wichtigere offene Ohr, das wir für sie haben. Erst großzügige Spenderinnen und Spender wie Sie machen diese wärmende, tröstende Zuwendung möglich!
Wohin geht es heute? Wie Demenzkranke virtuell reisen
Noch einmal die Heimatstadt sehen, die Berge oder das Meer. Erinnerungsorte besuchen, Wohlfühlorte. Für demenziell erkrankte Menschen ist das oft nicht mehr möglich. Dank Ihrer Hilfe haben wir Johanniter dafür eine Lösung gefunden.
Wenn Vanessa, ehrenamtliche Begleiterin im Demenzprojekt Hannover, die 90-jährige Ruth Fuchs besucht, hat sie eine sogenannte Virtual-Reality-Brille im Gepäck. Das Gerät erzeugt 360-Grad-Bilder und ist mit einem Handcontroller verbunden, mit dem man sich analog zu Google Street View fortbewegen kann. „Frau Fuchs wohnt im 4. Stock und kann nicht mehr rausgehen. Deshalb muss man die Welt zu ihr holen“, sagt die Betreuerin. In Kooperation mit dem Start-up Granny Vision ermöglicht das Team um Leiterin Anke Rohlfs Exkursionen im Sessel. Demenzkranke Menschen werden einfühlsam auf virtuellen Reisen in die Natur begleitet, individuell auf ihre Biographien zugeschnitten.
„Viele wollten die Brille gar nicht wieder absetzen“, sagt Anke Rohlfs. Wer die VR-Brille aufsetzt, ist mittendrin und hört am Strand die Wellen rauschen oder die Glocken von Kühen auf der Alm: Die 360-Grad-Bilder sind mit Geräuschen unterlegt und ermöglichen so umfassende Erlebnisse.
Noch einmal durch vertraute Orte bummeln oder etwas Neues von der Welt sehen: Was für Menschen mit fortgeschrittener demenzieller Erkrankung meist undenkbar war, wird durch unsere Begleiterinnen und Begleiter möglich gemacht – dank Ihrer Unterstützung!
Katastrophen wie Erdrutsche, brennende Häuser, gewaltsame Konflikte und Verkehrsunfälle kosten in Kenia täglich Menschenleben. Oft erreicht die Betroffenen keine oder zu späte Hilfe. Unser Ersthelfer-Projekt stärkt die medizinische Versorgung vor Ort.
In der kenianischen Stadt Embu mit 65.000 Einwohnern sind Patrick und Nicholas nicht wie üblich mit ihren Boda-bodas als Motorradtaxis unterwegs. Die beiden Männer schlängeln sich nun geschickt durch den Verkehr, um Leben retten – denn beide wurden in unserem Projekt zu Ersthelfern ausgebildet.
„Wir sind meist die Ersten an einem Unfallort“, sagt Patrick. „Früher konnten wir nur anhalten, beobachten und einen Krankenwagen rufen. Wir wussten nicht, was wir sonst tun könnten. Jetzt helfen wir sofort, noch bevor die Rettungskräfte eintreffen!“, ergänzt Kollege Nicholas. „So haben wir schon unzählige Leben gerettet.“
Im Notfall entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Zudem besteht ein Mangel an qualifiziertem medizinischem Personal, technischer Ausstattung und Rettungsfahrzeugen. Was im Ernstfall zu tun ist, lernen ehrenamtliche Laien wie Nicholas und Patrick von den Profis der lokalen Hilfsorganisation St. John Ambulance. Deshalb haben wir Johanniter mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Spendengeldern in den vergangenen Jahren sowohl St. John als auch zwei weitere lokale Rettungsorganisationen unterstützt.
Die Projekte der Johanniter aktivieren die Selbsthilfe: Öffentlichkeitswirksame Aktionen zur Bedeutung von Erster Hilfe und die professionelle Ausbildung von Ersthelfern sind nachhaltige Maßnahmen, um das Rettungssystem in Kenia zu verbessern. Dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender retten wir dadurch Leben – überall und jeden Tag.
Helfen verbindet – Nachwuchsförderung im Ehrenamt
Mit einem Bundeswettkampf in Erster Hilfe treffen die Johanniter den Nerv ihrer Ehrenamtlichen: Beim freundschaftlichen Kräftemessen wachsen sie über sich hinaus, agieren als Team und jubeln gemeinsam über den Erfolg – wie die acht Nachwuchskräfte aus Aalen, die einen der ersten Plätze belegt haben.
Ganz junge Ersthelferinnen und Ersthelfer ab sieben Jahren, Sanitätshelferinnen und -helfer ab 16 und Rettungsprofis ab 18 Jahren: Beim großen „Tag der Johanniter“ kam die Johanniter-Familie Anfang Mai in Potsdam zusammen. Die besten Erste-Hilfe-Kräfte unserer Landesverbände zeigten in realitätsnahen Unfallsituationen ihre ausgezeichnete Ausbildung und professionelle Arbeitsweise. „Es motiviert unheimlich, bei diesem Event dabei zu sein“, sagt Line Neumann (18), Sanitätshelferin aus dem Regionalverband Ostwürttemberg.
Jede Entscheidung, jeder Handgriff musste sitzen. Dabei gingen die Wettstreitenden sensibel auf den Menschen in seiner Not, in diesem Fall geschminkte Unfallmimen, ein. Insgesamt nahmen 460 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer in sieben Leistungskategorien teil. Dazu ein Rahmenprogramm mit Infoständen und Musik.
Line Neumann und ihr Team erzielten Bestleistungen: Der erste Platz für ihre Mannschaft sei die Krönung, der Lohn für das Engagement, die Mühe und Arbeit, meint sie. Betreuer Steven Gänsler (29) ist ebenfalls mehr als zufrieden und schätzt die Kombination aus harter Arbeit und Gemeinschaftsgefühl: „Die Zufriedenheit, meine Freizeit für etwas Sinnvolles genutzt zu haben und mit anderen eine gute Zeit erlebt zu haben – einfach unbezahlbar!“
„Unsere Ehrenamtlichen stellen sich in den Dienst anderer und stärken so unsere Gesellschaft“, sagt Christian Meyer-Landrut vom Johanniter-Bundesvorstand. „Zudem fördern wir damit auch junge Menschen in ihrer Entwicklung. Sie investieren Zeit und Energie in ihre Aus- und Fortbildung, übernehmen Verantwortung, erleben Gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl.“
Johanniter-Lebensrettung mal anders: Im Repair-Café der Aktiven Senioren in Bad Honnef reparieren Ehrenamtliche Dinge des Alltags gemeinsam mit deren Besitzerinnen und Besitzern. Die Selbsthilfewerkstatt trägt zu weniger Konsum bei und bringt Menschen zusammen.
Repair-Cafés sind Treffpunkte, bei denen die Teilnehmenden unter Anleitung ehrenamtlicher Reparaturfachleute ihre defekten Geräte reparieren. Hilfe zur Selbsthilfe also, Kaffee und Plausch inbegriffen. „Wir machen das ehrenamtlich und freuen uns über Spenden. Die Menschen sind oft richtig froh, wenn wir helfen können“, sagt Jens Knoth, ehrenamtlicher Gründer der Selbsthilfewerkstatt und Ingenieur im Vorruhestand.
Das Projekt wird sehr gut angenommen. Repariert wird, was die Leute tragen können: CD-Player, Plattenspieler, Bügeleisen, Staubsauger, Küchenmaschinen, Lampen, Regale oder auch Schwibbögen. „Wenn einer von uns nicht weiterweiß, hilft das Schwarmwissen. Wir haben durch unterschiedliche berufliche Hintergründe eine große technische Bandbreite und viel Freude am Fachsimpeln.“ Aus Spendengeldern konnten Werkzeuge, ein Werkstattwagen, Messgeräte und Kleinteile beschafft werden.
Wegwerfen kann jeder. „Wir reparieren!“ ist dagegen das Motto des Repair-Cafés. Die Ehrenamtlichen leisten damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Ein Thema, das den Johannitern so wichtig ist, dass sie aktuell eine eigene Strategie dafür erarbeiten.