02.11.2020 | Regionalgeschäftsstelle Tübingen

Zweite Erhebungsrunde der Antikörperstudie des HZI in Reutlingen

Nach Abschluss der ersten Studienphase Ende Juli 2020 hat inzwischen der zweite Teil der Studie für das Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) auf dem Parkplatz des alten Paketpostamts in Reutlingen begonnen.

Juli 2020 - Antikörperstudie Teil 1 in Reutlingen

Teilnehmende beim zweiten Durchlauf sind positive und grenzwertige Fälle aus der ersten Studienphase sowie weitere per Zufall durch die Einwohnermeldeämter ausgewählte Probanden. Insgesamt werden in der Zeit bis 10. November 2020 rund 3000 Menschen getestet.
Der Prozessablauf der ersten Testreihe wurden in der zweiten Testreihe optimiert, so dass der Probanden nur einen längeren Personenkontakt seitens der Johanniter hat. Darüber hinaus wurde aufgrund der gestiegenen Fallzahlen die Schutzstufe erhöht und alle Mitarbeiter*innen arbeiten mit FFP2-Masken.

Hintergrund der Testreihe?
Wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass aufgrund milder und asymptomatischer Infektionsverläufe viele COVID-19-Fälle nicht erfasst werden. Daher ist nicht zuverlässig möglich, die Anzahl Menschen abzuschätzen, die tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 hatten oder haben. Außerdem gibt es bislang keine ausreichenden Daten, wie viele Personen in Deutschland bereits eine Infektion durchgemacht und damit eine mutmaßliche Immunität gegen SARS-CoV-2 aufgebaut haben. Bei der Beurteilung und Prognose des weiteren Verlaufs der Pandemie spielen diese Daten allerdings eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund führt das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung im Landkreis Reutlingen ein bundesweites Projekt durch. Mit dem Projekt soll das Wissen über die tatsächliche Verbreitung von Infektionen mit SARS-CoV-2 und entsprechender Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland im Zeitverlauf verbessert werden.