Zukunftskonzept für das Krankenhaus Geesthacht wird erarbeitet
Im Krankenhaus Geesthacht wurde über den Stand des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens informiert.
Im Krankenhaus Geesthacht haben Tobias Vaasen, Sanierungsgeschäftsführer des Krankenhauses, und Stefan Denkhaus, Generalhandlungsbevollmächtiger, zusammen mit Andreas Romey als vorläufigem Sachwalter und dem Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung, Jens Glasow, über den Stand des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens informiert.
Derzeit wird ein tragfähiges Konzept für die Zukunft des für den Landkreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) wichtigen Hauses erarbeitet. „Insbesondere die Akut- und Notfallversorgung stellt eine relevante medizinische Aufgabe dar. Wir wollen Strukturen der besonders nachgefragten Akut- und Notfallversorgung stärken, um den steigenden Bedarf gut abzudecken und gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten. Das Krankenhaus Geesthacht stellt eine wichtige Säule in der stabilen Gesundheitsversorgung der Menschen in der Region dar“, erläuterte Sanierungsgeschäftsführer Tobias Vaasen. Außerdem soll auch die Geburtshilfe, eine ebenfalls für die Menschen im Herzogtum Lauenburg relevante medizinische Grundversorgung, durch ein erweitertes Leistungsspektrum für werdende Mütter noch attraktiver aufgestellt werden. Die bestehenden Leistungsbereiche Psychiatrie und Geriatrie sollen auch künftig wichtiger Bestandteil bleiben. Es wird geprüft, die derzeit an einem anderen Standort befindliche Geriatrie ins Krankenhaus einzugliedern. Mit Start des kommenden Jahres soll zudem eine Kooperation mit dem Krankenhaus Boizenburg zur Besetzung des Notarzteinsatzfahrzeugs vor Ort beginnen. Dadurch bleibt die bestehende Kompetenz der Notfallversorgung in Geesthacht erhalten, was wiederum die Attraktivität des Krankenhauses als Arbeitgeber festigt.
Im Rahmen des gestarteten Investorenprozesses vermittelt Rechtsanwalt Stefan Denkhaus als Generalhandlungsbevollmächtiger zusammen mit seinem Team dieses Konzept an die die Kaufinteressenten. „Uns hat eine überraschend hohe Zahl an potenziellen Investoren kontaktiert. In Kürze sollen bindende Angebote vorgelegt werden“, berichtete Stefan Denkhaus. Erste Begehungen mit interessierten Investoren haben bereits stattgefunden, weitere folgen.
Über die Stimmung in der Belegschaft sagte der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Krankenhauses Jens Glasow: „Wir fühlen uns gut eingebunden in das Verfahren. Trotz der für uns unsicheren Situation sind alle, die hier arbeiten, motiviert, die medizinische Versorgung für die Bevölkerung weiter zu leisten.“ Das bestätigt auch Tobias Vaasen, der die Bedeutung der Ideen der Mitarbeitenden am neuen Konzept betont: „Sie kennen aus ihrem Arbeitsalltag die Stellschrauben am besten, die verändert werden müssen. Das gut ausgebildete Personal benötigen wir hier im Krankenhaus.“
Der vorläufige Sachwalter Andreas Romey, der das Verfahren aus Sicht der Gläubiger begleitet und beaufsichtigt, ergänzte: „Aus meiner Sicht läuft das Verfahren gut. Mit Stefan Denkhaus und Tobias Vaasen sind zwei erfahrene Experten in der Sanierung von Krankenhäusern an Bord, die spezialisiert sind auf Situationen wie diese.“
Die Entscheidung über einen neuen Eigentümer soll Ende des Jahres im vorläufigen Gläubigerausschuss fallen.