29.05.2024 | Dienststelle Ortsverband Oldenburg

Wir trauern um Detlef Stoppock

Leiter der GUK Jeddeloh I verstarb überraschend am Sonnabend

Tief bestürzt sind wir vom plötzlichen Tode von Detlef Stoppock, dem Leiter unserer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen in Jeddeloh I.

Detlef kam in einer äußerst herausfordernden Zeit zu den Johanniter und stellte sich gleich einer der schwierigsten Aufgaben. Es war das Jahr 2015. Zahlreiche Menschen aus dem bürgerkriegszerrütteten Syrien, aber auch aus Afghanistan und anderen Ländern, die von islamistischen Terroristen überrannt worden waren, suchten Schutz in Deutschland. Nicht alle, aber der größte Teil der Bevölkerung empfing diese Menschen mit offenen Armen. Nur mit der Unterbringung war es schwierig. Die Johanniter bauten im Auftrag des Landes Niedersachsen an zahlreichen Standorten Notunterkünfte auf. Erfahrung in der Leitung dieser Unterkünfte hatte niemand – eine solche Situation hatte es bisher nicht gegeben. Detlef Stoppock, eigentlich auf dem Weg in den Ruhestand, meldete sich auf einen der Aufruf der Johanniter. Zuvor hatte er viele Jahre für die UNO in Krisengebieten gearbeitet, kannte andere Sprachen, Sitten und Gebräuche.  Mit seiner Erfahrung und seinen Sprachkenntnisse übertrugen wir ihm die Leitung einer Notunterkunft in Jever. Am 28. Dezember 2015, zwei Tage nach Weihnachten, machte er sich an die Arbeit.

Und er machte es gut. So gut, dass nach der ebenso plötzlichen Schließung wie zuvor die Gründung zahlreicher Einrichtungen wir ihn gerne halten wollten. Er engagierte sich für die Gründung verschiedener Projekte zur Integration und Berufseingliederung für Geflüchtete, die in der damaligen politischen Stimmung nicht in den Regelbetrieb übergehen konnten. Als dann die Stelle als Leiter der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Jeddeloh I frei wurde, boten wir sie Detlef Stoppock an. Er schaffte es, Ruhe zu schaffen zwischen verschiedenen Akteuren in der Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde, die trotz der gleichen Ziele aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Vorgehensweise zerstritten waren. Detlef nahm am Runden Tisch Platz, hörte allen zu, schaffte Einigkeit und den Willen, auch schwierige Probleme gemeinsam zu lösen. Auch den Bewohnerinnen und Bewohnern brachte er stets Respekt und Achtung entgegen, motivierte sie aktiv zu werden und sich zu integrieren. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche Projekte in der GUK und seinen Nebenstellen entwickelt, die Leuchtturm-Charakter weit über die Gemeindegrenzen hinaus entwickelten. Dabei blieb er immer bodenständig und respektvoll gegenüber allen Menschen – egal ob Mitarbeitende, Führungskräfte, Geflüchtete oder Entscheidungsträger.

Detlef starb am Sonnabend, 25. Mai 2024, überraschend während einer Dienstfahrt in der Gemeinde Edewecht. Er wurde 67 Jahre alt. Mit ihm verlieren wir einen allseits geschätzten und beliebten Kollegen.