„Wir kommen zurück ins Seeräubernest Puan Klent!“ – Kinderfrühjahrsfahrt nach Sylt
Sie ist ein großes Highlight und ein zusätzliches verbindendes Element für die jungen Teilnehmer der JHG-Kinderfreizeit: die Frühjahrsfahrt nach Puan Klent. Über die Aktivitäten im alten Seeräubernest auf Sylt berichtet Jacques Coste.
Seit nunmehr zehn Jahren ist die Johanniter Hilfsgemeinschaft Hamburg aktiv in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. In dieser Zeit haben sich um die Kernveranstaltung, die alljährliche Kindersommer-freizeit, andere Vorhaben nachhaltig entwickelt. Damit diese Aktivitäten überhaupt erfolgreich statt-finden können, müssen im Vorfeld viele Faktoren berücksichtigt werden. Die ersten wesentlichen Komponenten für die Planung sind dabei die Festlegung einer passenden Zeit, eines geeigneten Ortes und einer adäquaten Teilnehmerzahl.
Diese Kriterien erfüllt die Frühjahrsfahrt in das traditionsreiche Hamburger Jugenderholungsheim „Puan Klent“ auf Sylt. Sie ist mittlerweile der jährliche „Initial-Impuls“ unserer Angebote.
Schon vor 100 Jahren fuhren junge Gäste nach „Puan Klent“. Dafür sorgte Dr. Knut Ahlborn, der damalige Vorsitzende des Hamburger Jugendverbandes. Er wollte nach dem Ersten Weltkrieg unter-ernährten Kindern und Jugendlichen aus Hamburg die gesundheitsfördernde Wirkung des Nordsee-klimas ermöglichen.
Puan war übrigens der Sage nach ein Seeräuber, der auf dem Gelände sein Versteck gehabt haben soll. Um 1425 gab es auf Sylt nachweislich Seeräuber.
Die Bahnfahrt als Spektakel – mit besonderen Momenten der Stille
Schon im Vorfeld der Frühjahrsfahrt fragten einige Kinder ganz gespannt, wann es denn endlich losgehe! Am 15.03.2019 war es dann so weit. Am Bahnhof Altona versammelten sich 25 Kinder und 6 Betreuer für ein abenteuerreiches Wochenende. Dabei war die Hinfahrt mit der Bahn schon ein Spektakel für sich. Mit Abfahrt des Zuges gab es nur noch ein Ziel in den Augen der Kinder: den Hindenburgdamm. Sie wollten rechts und links neben den Schienen das Meer sehen. Als es dann so weit war, gab es tatsächlich einen für die Betreuer kostbaren Moment der Stille im Waggon. Alle bewunderten das wunderschöne Glitzern und Schimmern der Wellen in der Sonne.
In Westerland angekommen gab es einen herzhaften Empfang durch den Busfahrer, der die Gruppe zu der in schöner, abgeschiedener Lage in den Dünen liegenden roten Backsteingebäudesiedlung fuhr. Gleich dahinter gibt es Wiesen und Heide. Das Meer ist nur einen Katzensprung entfernt, so dass man nachts der Brandung lauschen konnte.
Den ersten Abend starteten wir mit einem Spaziergang an der Wattseite, ließen dann ein Geburtstagskind gebührend hochleben und stärkten dann bei Kennenlernspielen das Gruppengefühl.
Entdeckertouren, Workshops, Spiele
Nach der ersten aufregenden Nacht und einem hervorragenden Frühstück nahmen die Kinder und Betreuer entweder an einer Entdeckertour durch Westerland oder an einem Spaziergang durch die Dünenlandschaft sowie am Meer teil. In der Unterkunft wieder angekommen, wartete schon das köstliche Mittagessen. Nach einer kleinen Verdauungspause bastelten einige in Workshops Freund-schaftsarmbänder oder Spielkarten für das Gesellschaftsspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“. Andere gestalteten sich den Nachmittag mit Gesellschaftsspielen oder einfach nur mit ausgiebigem Toben in der Turnhalle.
Zum Abend hin fand in einer kleinen Runde das Werwolfspiel statt. Den Hintergrund für das Spiel bildet der Umstand, dass das kleine Dörfchen Düsterwald von Werwölfen heimgesucht wird. Die Gruppe der Bürger versucht die Wölfe, die sich als Bürger getarnt haben, zu entlarven. Dagegen versuchen die Wölfe als einzige zu überleben und Widersacher auszuschalten. Wer seinen Abend aber eher ruhig ausklingen lassen wollte, genoss den Kinoabend im Nachbarraum.
Am Sonntag hieß es dann wieder Koffer packen und den Kurs auf den Heimathafen Hamburg aufzunehmen. Aber eins stand bei der Abreise für die Teilnehmer fest: „Wir kommen wieder zurück ins Seeräubernest Puan Klent!“
Bericht: Jacques Coste