17.05.2021 | Regionalverband Stuttgart

Wer unterrichtet eigentlich einen Erste-Hilfe-Kurs?

Ein Nebenjob, der Leben rettet

Das erste Mal in Berührung kommen die meisten Menschen, wenn sie einen Führerschein machen: Mit dem klassischen Erste-Hilfe-Kurs für Fahranfänger. Durch die gesetzliche Pflicht muss ihn jeder absolvieren. Danach hört man noch ab und zu davon. Vor allem sind die Erste-Hilfe-Maßnahmen in aller Munde, wenn ganz lokal Leben gerettet wird und Mund-zu-Mund-Beatmung oder eine Herz-Lungen-Wiederbelebung mitten in der Fußgängerzone notwendig werden. Aber wer unterrichtet eigentlich diese Erste-Hilfe-Kurse?

Kurz gesagt: Eigentlich kann sich fast jeder dafür qualifizieren lassen. Das Wichtigste dabei ist: „Gern unter Menschen zu sein und sich gut ausdrücken zu können, das Interesse an medizinischen Themen und die Lust sich regelmäßig weiterzubilden“, erklärt Christine Hager, Ausbildungsleitung bei den Johannitern in Stuttgart. „Das ist die Basis für einen guten Erste-Hilfe-Trainer. Während der Ausbildungsphase werden dann die notwendigen Lernfelder aus Fachwissen und Pädagogik vermittelt.“ Das Ganze läuft in 129 Unterrichtseinheiten ab und die Kosten übernehmen die Johanniter. Wenn man richtig Gas gibt, kann innerhalb von zwei Monaten die Ausbildung abgeschlossen werden und man den ersten Kurs selbstständig leiten. Die Ausbildung dürfe aber auch bis zu einem Jahr dauern, ergänzt Hager.

„Der Vorteil an der Trainer-Tätigkeit ist, dass das erlangte Wissen einen, auch außerhalb der Kurse, weiterbringt. Man lernt viel über Rhetorik, Präsentieren und Moderieren, was die persönlichen Softskills verbessert und ausbaut“, fährt die Erste-Hilfe-Expertin fort. „Aber auch Themen wie Organisation und Eigenverantwortlichkeit werden gestärkt, da unsere Erste-Hilfe-Trainer im Endeffekt ihre eigenen Chefs sind und ganz eigenständig ihre Erste-Hilfe-Kurse leiten. Mit flexibler Zeiteinteilung - ganz nach den jeweiligen Bedürfnissen. So habe ich einige Studenten im Team, aber auch Sporttrainer oder andere Freiberufler, die sich durch die Kurse ein zweites Standbein aufbauen.“

Langfristig gibt es für die Trainer auch Aufstiegschancen: Man kann pädagogische Fortbildungen besuchen und dort sein Wissen vertiefen oder sich zum Fachdozenten oder Lehrbeauftragten für Lehrkräfteschulungen ausbilden lassen. Wer Interesse an besonderen Kursarten hat, kann durch Vertiefungen auch Kurse wie Erste-Hilfe am Kind, Betriebshelferkurse oder Outdoor-Erste-Hilfe leiten. „Die Möglichkeiten sind in unser Hilfsorganisation vielseitig. Wichtig ist langfristig einen Nebenjob zu suchen, der Sinn stiftet. Bei dem man aktiv unsere Gesellschaft mitgestalten kann und auch andere Menschen dazu motiviert aktiv Erste-Hilfe zu leisten. Oder Ängste zu nehmen und die Zivilcourage zu stärken. Zusammengefasst: Bei uns bekommst du einen Nebenjob, der Leben rettet“, so Christine Hager abschließend.

Interesse geweckt? Für mehr Informationen steht dir Christine Hager, 0711 136789-20 oder zur Verfügung.