Warnsystem wird getestet
Bundesweiter Warntag am 12. September
Die Katastrophe im Ahrtal 2021 hat es schmerzlich gezeigt: Naturereignisse wie Hochwasser können Menschen überraschen und in schwere Gefahr bringen. Schnelle und funktionierende Warnsysteme sind in Situationen wie diesen lebenswichtig. Als Lehre aus der Flutkatastrophe wurde das Warnsystem in Deutschland deshalb erweitert. Und es wird regelmäßig getestet: Jeden zweiten Donnerstag im September findet zur Erprobung der Systeme ein bundesweiter Warntag statt.
Mittlerweile werden Besitzer von Mobilfunkgeräten per Benachrichtigung auf dem Handybildschirm direkt über kritische Situationen informiert. Viele Mobilfunknutzerinnen und -nutzer haben außerdem Apps wie NINA oder Katwarn auf ihren Geräten. Mit dem Einsatz von Cell Broadcast zusätzlich zu Sirenen, Warn-Apps oder Radiodurchsagen kann inzwischen ein großer Teil der Bevölkerung erreicht werden.
Am 12. September erproben der Bund, Länder und Kommunen in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel, wie Sirenen oder Warn-Apps: Das heißt, um 11 Uhr werden Sirenen ausgelöst und ein Warntext versendet. Technische Abläufe und auch die Warnmittel selbst können so auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen überprüft werden.
Gerade bei Unwettern oder schweren Unfällen ist schnelle Hilfe geboten. Wenn Menschen über Gefahren informiert sind, können sie sich und andere schützen. „Je besser eine Gesellschaft vorbereitet ist, zum Beispiel auf ein Hochwasser oder bei einer Bombenentschärfung, umso besser können sich Helferinnen und Helfer um die vulnerablen Gruppen kümmern“, erklärt Jürgen Keller, Dienststellenleiter bei den Johannitern in Oberfranken. „Ganz konkret bedeutet das zum Beispiel, wenn bei einer Hochwasserwarnung niemand in den Keller geht, sondern sich viele Menschen auf höhere Standorte in Sicherheit bringen, werden weniger Menschen im schnell ansteigenden Wasser in ihren Kellern ertrinken.“
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge stellt zahlreiche konkrete Infos für die Notfallvorsorge und das richtige Handeln in Notsituationen zur Verfügung: Über die Internetseite Für alle Fälle vorbereitet - BBK (bund.de) sind Empfehlungen und Checklisten abrufbar.
Im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz steckt viel ehrenamtliches Engagement
In Bayern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit mehr als 2000 Kräften und zwölf Rettungshundestaffeln im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz aktiv. „Wir wissen aus der Praxis, wie hilfreich es ist, wenn Privatpersonen für den Ernstfall vorsorgen“, sagt Keller. Er weist zudem darauf hin, wie wichtig das Ehrenamt auch im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist. „Der Katastrophenschutz würde ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht funktionieren“, betont Jürgen Keller von den oberfränkischen Johannitern. „Das hat auch der Einsatz von Tausenden Ehrenamtlichen beim Hochwasser Anfang Juni in Südbayern wieder gezeigt.“