Vier Notfallsanitäter freigesprochen
Freude über Abschluss am Campus Oldenburg der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen
Erleichterung, Freude, aufgeregt und noch etwas angespannt: Das waren kurz und knapp die Gefühlslagen der vier frischgebackenen Notfallsanitäter während der Abschlussfeier - Vorstandsmitglied Dieter Meyer hatte gebeten, dass die zwei Männer und zwei Frauen ihre Gefühlslage möglichst in einem Wort schildern – eine kleine Tradition, die er im vergangenen Jahr ins Leben rief.
Am Campus Oldenburg der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen wurden am Freitag, 26. Juli vier Auszubildende zum Notfallsanitäter freigesprochen, die den schulischen Teil ihrer dreijährigen Ausbildung an der Notfallsanitäterschule Weser-Ems in Oldenburg absolviert haben und den praktischen Teil an Rettungswachen der Johanniter in der Region. Bevor die Absolventen im Rahmen ihrer Freunde und Verwandten ihre Zeugnisse überreicht bekamen, hieß es schwitzen – nicht nur wegen der Temperaturen. Denn noch am Morgen fanden die letzten Prüfungen statt. Am Nachmittag folgte die Feier. Campus-Leitung Sonja Stolle führte durch den offiziellen Teil. Dieter Meyer, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems der Johanniter, erklärte in seiner Ansprache, dass ein langer Weg hinter den Absolventen liegt, der nicht immer einfach war und Hingabe für den Beruf erfordert. Er betonte, wie wichtig jeder einzelne der vier jungen Leute für die Johanniter und den Rettungsdienst ist: „Das ist nicht irgendein Job, sondern einer, bei dem es um das Leben geht – Respekt. Ich danke allen für das Engagement, die Arbeit und die Hingabe.“ Auch gab er den jungen Leuten mit auf dem Weg, dass die Prüfungen mit dem Abschluss kein Ende finden, wie die Lebenserfahrung zeigt: „Sie werden jeden Tag Prüfungen haben, auch wenn kein Prüfer mehr neben Ihnen steht.“
Für Sabine Gleitsmann, Schulleitung der Notfallsanitäterschule war es eine besondere Klasse. Sie nahm ihre Tätigkeit vergangenes Jahr im April auf und konnte die Klasse 2023 nur noch auf den letzten Metern begleiten. Dieses Jahr war der Kontakt deutlich intensiver: „Dieses Jahr war ich voll mit dabei. Es war eine aufreibende Zeit, die wir gut bewältigt haben.“ Als ihr die Absolventen ein Abschiedsgeschenk überreichten, bahnte sich eine Träne ihren Weg. Im Abschlussjahr betreuten zunächst Lena Niehoff, danach Fabian Bay und dann Bay und Gleitsmann die Auszubildenden. Gleitsmann wünschte den jungen Leuten stets ein gutes Händchen, guten Spürsinn und Kombinationsgabe bei schwierigen Fällen und sagte: „Ich wünsche euch stetigen Weiterbildungswillen, damit ihr euch und diesen Job weiterentwickelt.“ Bewegende Worte hatte auch Absolventin Ekaterina Giss für Lehrenden und Wegbegleiter: „Ihr habt euch so unglaublich viel Mühe mit uns gegeben.“ Sie wisse, wo sie auch in Zukunft Hilfe finden wird. Über ihre Mit-Absolventen sagte sie: „Ihr seid mir so unglaublich ans Herz gewachsen.“
Die Absolventen hatten für die Anwesenden auf der Feier eine Überraschung. Nachdem es sehr emotional geworden war, lockerten sie mit einem Clip die Stimmung auf und zeigten die lustigsten Momente der Ausbildung. Im Anschluss wurde mit Kaffee und Kuchen in der Akademie mit Ausbildern, Familie, Freunden und Vertretern von Rettungswachen, Dienststellen und weiteren Bereichen gefeiert.
Bestanden haben: Jan Depta (Ortsverband (OV) Oldenburg), Ekaterina Giss (OV Stedingen), Jan Bela Schlimmbach (OV Ahlhorn) und Finja Schulte (OV Wilhelmshaven).