09.03.2022 | Regionalverband Brandenburg-Nordwest

Verletzungen aus dem Schminkkasten

Plötzliche Luftnot oder eine offene Wunde – Johanniter inszenieren Notfallsituationen bei der praktischen Zwischenprüfung von Pflegefachkräften an der Medizinischen Schule in Brandenburg an der Havel.

Plötzliche Luftnot oder eine offene Wunde – Johanniter inszenieren Notfallsituationen bei der praktischen Zwischenprüfung von Pflegefachkräften an der Medizinischen Schule in Brandenburg an der Havel. Die Realistische Unfalldarstellung, kurz RUD genannt, hat die Aufgabe, Notfallgeschehen möglichst wirklichkeitsgetreu wiederzugeben und das Verhalten von Verletzten darzustellen. Das RUD-Team prüft die an der Rettungskette beteiligten Pflegefachkräfte realistisch und praxisnah. RUD ist ein spannender und lehrreicher Fachbereich mit einem sehr ernsten Hintergrund.

„Die Bandbreite der Szenarien unseres RUD-Teams ist groß: Von der einfachen Schnittwunde über einen Knochenbruch oder eine Verbrennung bis hin zu lebensgefährlichen Polytrauma mit stark blutenden Wunden kann alles nachgestellt werden“, erläutert Ines Lemke, die als Ausbildungskoordinatorin den Bereich koordiniert. Dabei kommt unter anderem entsprechendes Schminkmaterial aus dem Film- und Theaterbereich zum Einsatz, aber auch Requisiten wie bspw. Medikamente oder Lebensmittel. Der wichtigste Bestandteil ist jedoch das engagierte Team an Verletztendarstellenden, das mit schauspielerischem Geschick für authentische Übungssituationen sorgt.

Am Mittwoch, den 2.3.2022 unterstützten die Johanniter aus dem Regionalverband Brandenburg-Nordwest die Medizinische Schule des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel bei der Zwischenprüfung ihrer Schüler und Schülerinnen des 2. Lehrjahres zur Pflegefachkraft. Insgesamt 12 zukünftige Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner mussten je ein Fallbeispiel im Rahmen ihrer praktischen Zwischenprüfung im Bereich Erste Hilfe / Notfallversorgung bewältigen. „Die Auszubildenden sollten beispielsweise einen Asthmaanfall, Über- und Unterzuckerung oder Verschlucken erkennen und passende Hilfsmaßnahmen einleiten“, erklärt Lemke. Das Johanniter-Team bestehend aus drei Verletztendarstellerinnen und einem Prüfer mit fachlichem Hintergrund haben gemeinsam mit den Lehrkräften der Medizinischen Schule den Tag gestaltet. „Uns ist aufgefallen, dass die Schüler und Schülerinnen bei uns Lehrkräften große Hemmungen haben die Erste-Hilfe Maßnahmen durchzuführen. Daher haben wir die Johanniter aufgesucht und nach dem Erstgespräch war sofort klar, dass wir das künftig gemeinsam machen werden“, sagt Steve Moderhak M.A., Lehrer der Medizinischen Schule.

Im Mai stehen bereits die nächsten Termine für das Johanniter-Team fest. Wer Lust hat, die Facetten des Ehrenamtes der Johanniter-Unfall-Hilfe kennenzulernen darf sich gerne unter der E-Mail Adresse (rv.brbnw(at)johanniter.de) bei Ines Lemke melden.