15.07.2024 | Rettungswache Lübben

Telemedizin für die Lausitz soll mehr Leben retten – Ministerin Kathrin Schneider übergibt Fördermittel

Alle 25 Notarzteinsatzfahrzeuge und ca. 100 Rettungstransportwagen im Bereich der Leitstelle Lausitz werden spätestens im kommenden Jahr einheitlich mit mobilen Datenübertragungsgeräten (Tablets) inklusive Zubehör und Software ausgestattet.

Das Projekt hat einen Umfang von 716.000 Euro. Einen entsprechenden Fördermittelbescheid übergab die Chefin der Staatskanzlei Brandenburgs, Ministerin Kathrin Schneider, am heutigen Montag, in Cottbus/Chóśebuz. Das neue Vorhaben integriert das bereits laufende Projekt „Telemedizin im Rettungsdienst des Landkreises Spree-Neiße“ aus dem Förderprogramm „Strukturentwicklung Lausitz“. Im Vorhaben vereint sind die vier Südbrandenburger Landkreise Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster sowie die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz.

Übersicht der auszustattenden Rettungsmittel (Rettungstransportwagen + Notarzteinsatzfahrzeuge)

  • Stadt Cottbus: 11 RTW + 5 NEF = 16 Kfz
  • Landkreis Dahme-Spreewald: 32 RTW + 8 NEF = 40 Kfz
  • Landkreis Elbe-Elster: 21 RTW + 4 NEF = 25 Kfz
  • Landkreis Oberspreewald-Lausitz: 19 RTW + 4 NEF = 23 Kfz
  • Landkreis Spree-Neiße: 17 RTW + 4 NEF = 21 Kfz

In Zukunft sollen 20 bis 30 Prozent der Notarzteinsätze digital ablaufen, das entspricht etwa 25.000 Einsätzen im Gebiet der Integrierten Regionalleitstelle Lausitz. Hierfür werden 15 besonders erfahrene Notärzte als Telenotärzte geschult. Mit der Telemedizin kann die Zeit bis zur Initialbehandlung der Patientinnen und Patienten deutlich verkürzt werden. Das Projekt sichert die medizinische Versorgung auch im strukturschwachen ländlichen Raum, ist eine Musterlösung für andere Regionen im Sinne des Digitalen Leitkrankenhauses und ist zudem eine Reaktion auf den Fachkräftemangel. Mit der Medizinischen Universität Lausitz Carl Thiem besteht eine enge Kooperation.

Das System erlaubt einen ortsungebundenen und parallellaufenden Notarzteinsatz im gesamten Leitstellenbereich. Das Projekt wirkt bis in den letzten Winkel der brandenburgischen Lausitz hinein. Durch den flächendeckenden Effizienzgewinn für Notarzt- und Rettungseinsätze wird somit ein Vorzeige- und Modellvorhaben der Digitalisierung von Rettungsmitteln entstehen.

Alle Beteiligten am Einsatz haben einen gleichen, transparenten Überblick und können direkt handeln. Die Patientendaten und Vitalparameter sind jederzeit für den Telenotarzt und das aufnehmende Krankenhaus in einer standardisierten und digital protokollierten Form verfügbar.

Durch einen weitaus attraktiveren Arbeitsplatz für Notärzte aber auch durch die bessere Nutzung der Kompetenzen des Rettungsfachpersonals wird dem Fachkräftemangel nicht nur entgegengewirkt, eine leistungsfähige und einheitlich vernetzte Gesundheitsversorgung sorgt für eine attraktive Region für Lausitzer und Zuzügler. (PM der Stadt Cottbus).

Die Südbrandenburger Johanniter sind Leistungserbringer im Rettungdienst der Stadt Cottbus und dem Landkreis Dahme-Spreewald.