Susanne Schröder ist die neue ehrenamtliche Leitung im Johanniter-Ortsverband Hannover-Leine
Regionalvorstand Walter Busse dankte dem scheidenden Ortsbeauftragten Dietmar Krüger für sein Engagement und beglückwünschte Susanne Schröder zum neuen Amt.

„Die trage ich heute zum letzten Mal“, scherzte Dietmar Krüger, als er am Mittwoch in leuchtend roter Johanniter-Jacke die Dienststelle des Johanniter-Ortsverbandes (OV) Hannover-Leine betrat. Gekommen war er, um sich aus dem Ehrenamt zu verabschieden, das er elf Jahre lang mit viel Herz und Verstand ausgefüllt hat: Ortsbeauftragter im OV Hannover-Leine. Er gab das Amt an eine langjährige Weggefährtin weiter. Susanne Schröder, bis März 2021 stellvertretende Dienststellenleiterin, führt nun ehrenamtlich den Ortsverband.
Regionalvorstand Walter Busse dankte Dietmar Krüger für seinen Einsatz. „Wir wissen dein unermessliches Engagement für deine Aufgabe sehr zu schätzen“, sagte er. Als Anerkennung gab es Blumen und eine Ehrenurkunde. Auch für die neue Ortsbeauftragte Susanne Schröder hatte Walter Busse Worte des Lobes: „Ich habe dich als sehr engagierte Johanniterin kennen und schätzen gelernt und weiß den Ortsverband bei dir in den besten Händen.“
Dietmar Krüger übernahm das Amt des Ortsbeauftragten am 1. Juni 2012. Der Diakon und Sozialarbeiter war vor seinem Ruhestand bei der Polizei im Bereich Krisenintervention tätig. Er hat zwei erwachsene Kinder und vier Enkel. Ehrenamtliches Engagement gehörte schon lange zu seinem Leben, unter anderem als Kirchenvorsteher, Elternvertreter in der Kita und Notfallseelsorger bei der Feuerwehr. Die Johanniter lernte er über seinen Polizei-Kollegen Hermann Fraatz kennen, der zu dieser Zeit ehrenamtlicher Regionalvorstand war. Als er gebeten wurde, das Amt als Ortsbeauftragter zu übernehmen, stellte er eine Bedingung: „Ich komme nur, wenn ich einen Schreibtisch kriege“, habe er damals gesagt. Er wollte „nicht nur der Grußonkel geben“, sondern am Geschehen teilhaben, unterstützen, nahbar sein. Seine Ratschläge an seine Nachfolgerin drücken diese Haltung aus: Immer ein offenes Ohr haben. So viele Menschen wie möglich treffen. Einen eigenen Schwerpunkt bilden. Präsenz vor Ort zeigen. Tipps, die er selbst beherzigt hat. So bekam Dietmar Krüger 2012 seinen Schreibtisch in der Dienststelle. Aber nicht nur dort war er in den folgenden elf Jahren anzutreffen. Im Ehrenamtszentrum überreichte er Urkunden an frisch ausgebildete Hospizhelfer, in den pädagogischen Einrichtungen traf er Mitarbeiter und Klienten und beim Sommerfest im betreuten Wohnen stand er am Grill. Besonders am Herzen lag ihm die Unterkunft für drogenabhängige Obdachlose (U.D.O.), in der er regelmäßig bei den Zimmerkontrollen unterstützte. „Es zeigt einem, dass viele Probleme, die wir haben, im Vergleich sehr klein sind“, sagt er über sein Engagement dort. Unter Dietmar Krügers Führung wuchs der Ortsverband Hannover-Leine kontinuierlich, sodass er heute zu den größten im Regionalverband gehört. Bereiche wie die Flüchtlingshilfe, verschiedene Wohnprojekte oder später die ambulante Pflege entfalteten sich hier.
Keine Unbekannte im OV ist auch Susanne Schröder. Die Sozialversicherungsfachangestellte und Sozialpädagogin Susanne Schröder kam im Dezember 2000 zu den Johannitern, nur wenige Monate nach Gründung des Ortsverbandes. Am Prinz-Albrecht-Ring arbeitete sie im ersten betreuten Wohnen der JUH in Hannover und entwickelte das Arbeitsfeld maßgeblich weiter – später auch als Fachbereichsleitung. Zuhause fühlt sie sich auch im Ehrenamtszentrum, das sie mit dem ambulanten Besuchs- und Hospizdienst und später dem Betreuungs- und Begleitdienst Regenbogen und den Angeboten für Trauernde aufgebaut hat. 2015 wurde sie schließlich stellvertretende Dienststellenleiterin und war, bis sie 2021 in Rente ging, stets mittendrin. Wie beliebt sie unter im OV ist, zeigte sich schon zum 20. Dienstjubiläum: „Sehr herzlicher Mensch“ hieß es da, „unermüdlich im Einsatz“ und „stets hilfsbereit und immer gut vorbereitet“. Beraten und unterstützen will sie auch in ihrem neuen Amt und wieder mehr am Geschehen teilhaben. „Ich freue mich unheimlich, dass mir das Vertrauen entgegengebracht wird“, sagte sie.
Herzlichkeit, Offenheit, unermüdlicher Einsatz: Die scheidende und neue Ortsverbandsleitung verbinden viele Eigenschaften. Einig sind sich die beiden auch darin, wie wichtig die Menschen im OV sind. „Der Ortsverband Hannover-Leine hat sich in den letzten Jahren durch die kompetenten Mitarbeiter toll entwickelt und ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein“, sagte Dietmar Krüger. Susanne Schröder pflichtet ihm bei: „Das wichtigste sind unsere Mitarbeiter.“ Und für die will sie immer ansprechbar sein, auch, wenn es mal um schwierige Themen geht.
Und die Johanniter-Jacke? Die legte Dietmar Krüger zum Schluss Susanne Schröder um die Schultern – ein Symbol für sein Vertrauen in die Nachfolgerin.