Sturzgefahr bei Glatteis
Es passiert beim Gang zum Auto, mal eben zur Mülltonne oder auf dem Weg ins Büro durch festgefrorene Feuchtigkeit auf Gehwegplatten und Asphalte.
Bei Glatteis, Schnee und Matsch haben die Notfallambulanzen mit Gips und Schienen prompt wieder Hochkonjunktur. Der Unfallchirurg und Chefarzt Dr. med. Martin Fischer erklärt, wie sich seine Fachabteilung für Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie im Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen auf die derzeitige „Eiszeit“ vorbereitet hat und Unfallverletzte versorgen wird.
Minusgrade sind uns fast schon fremd geworden. Auch zum kommenden Wochenwechsel werden wieder Minusgrade mit Glatteis vorhergesagt. Durch die vergangenen milden Winter in unserer Region wurde ebenso profilstarkes Schuhwerk fast schon längst weggedacht. Bei Eis und Kälte lohnt sich allerdings der Griff zur richtigen Garderobe sowie Achtsamkeit und Vorsicht – auch auf nur kurzen Wegen.
Dr. Fischer, wie bereitet sich Ihre Klinik bei derartiger Witterungsverhältnisse vor?
Als Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sind wir für alle Verletzungsarten optimal ausgerüstet. Es sind immer Unfallchirurgen und OP-Kapazitäten sowie ein gut ausgerüsteter OP vor Ort und im Dienst. Auch die benötigten Materialien sind in ausreichender Zahl vorhanden, sodass alle Verletzungen spontan durch unser Fachpersonal versorgt werden können.
Mit welcher Art von Sturzverletzungen rechnen Sie in den kommenden Tagen?
Durch die Witterungsverhältnisse ist in erster Linie mit einer Zunahme von Brüchen des Unterschenkels und Sprunggelenkes sowie durch die Abfangbewegungen bei Stürzen mit Brüchen des Unterarmes und der Schulter zu rechnen. Aber auch Brüche des Oberschenkels und des Beckens treten insbesondere bei älteren Mitbürgern vermehrt auf.
Werden die vorgenannten Verletzungen alle in Ihrer Fachklinik versorgt?
Die Unfallchirurgie sichert für Unfallverletzte jeder Art eine fachärztliche, 24-stündige Versorgung. Es werden die Möglichkeiten einer Röntgen- und CT-Untersuchung sowie ein MRT vorgehalten, hierdurch können sämtliche Verletzungen und Verletzungsfolgen sicher diagnostiziert werden. Bis auf ganz wenige Ausnahmen von sehr schweren Verletzungsmustern, können alle Verletzungen hier im Haus versorgt werden.
Gab es in den letzten Jahren medizinische Fortschritte bei der Behandlung von (klassischen) Sturzverletzungen?
In den letzten Jahren sind zunehmend Implantate entwickelt worden, die dem Knochen optimal angepasst sind. Außerdem haben sich immer mehr weichteilschonende Operationsverfahren etabliert, die zu einer besseren Heilung von Verletzungsfolgen beitragen. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ist mit den modernsten Implantaten ausgestattet. Über Medizinische Fortschritte sind wir in unserem Bereich natürlich immer auf dem Laufenden, das gehört selbstverständlich dazu. An Kongressen und Fortbildungen nehmen unsere Ärzte regelmäßig teil.
Haben Sie einen Tipp für unsere Leser, wie Unfällen vorgebeugt werden können?
Ein Unfallgeschehen ist schicksalhaft und lässt sich kaum beeinflussen, also lassen Sie Vorsicht walten. Insbesondere Menschen mit Gehbehinderungen sollten nicht unbedingt testen, ob es draußen glatt ist. Insgesamt ist solides Schuhwerk sicherlich ein wichtiger Schrittgeber.
„Hals- und Beinbruch“ – kommen Sie gut durch die Wintertage!
Info zur Klinik: Die Klinik für Orthopädische Chirurgie u. Unfallchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Martin Fischer ist spezialisiert auf Erkrankungen des gesamten Bewegungssystems. Die Klinik bietet eine 24-Stunden-Notfallversorgung von Unfallverletzten jeder Art. Schwerpunkte sind darüber hinaus der künstliche Gelenkersatz (von Schulter, Knie, Hüfte, Sprunggelenk, Ellenbogen, Großzehe) sowie Gelenkspiegelungen (Arthroskopien), Fußchirurgie (z.B. Korrektur bei Fehlstellungen) sowie die Handchirurgie (Sehnen-, Bänder-, Nervenschäden). Unfallverletzte können sich rund um die Uhr in der Zentralen Notfallambulanz des Krankenhauses vorstellen.