Stadt und Landkreis Osnabrück empfehlen Teilnahme an HZI-Studie
Helmholtz-Institut forscht nach Corona-Antikörpern - Johanniter unterstützen
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) hat für eine Studie zur Verbreitung von Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 rund 8000 Menschen in Stadt und Landkreis Osnabrück angeschrieben und um freiwillige Teilnahme an der bundesweiten Antikörper-Studie gebeten. „Osnabrück war schon früh ein Hotspot“, erklärt Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert den Grund für die Auswahl. Gleich zu Beginn der Pandemie habe die Stadt deshalb ein Corona-Testzentrum eingerichtet, dass sie bis heute betreibe. Für den Betrieb zuständig ist der Ortsverband Osnabrück der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Die Johanniter waren von Beginn an unser Partner bei der Bekämpfung der Pandemie. Sie haben sofort gesagt: ‚Wir bauen das auf, wir führen das durch, wir schaffen das!‘ Dafür sind wir ihnen außerordentlich dankbar und froh, dass sie uns jetzt auch bei der Durchführung der Studie unterstützen“, sagt Griesert bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der HZI-Antikörperstudie. Aktuell liege der Inzidenzwert in der Stadt bei rund 60 Neuinfizierten auf 100.000 Einwohner.
Auch der Landkreis hatte schon früh mit großen Ausbrüchen zu kämpfen. Deshalb beteiligt er sich ebenfalls an der Studie. „Wir haben 6000 Menschen aus zwölf Mitgliedsgemeinden angeschrieben, die an Fall- und Todeszahlen sowie geografischer Lage ausgewählt wurden“, erläutert 1. Kreisrätin Bärbel Rosensträter. Ziel sei herauszufinden, wie viele Menschen den Antikörper des Corona-Virus in sich tragen. „Viele wissen gar nicht, dass sie es haben“, sagt Rosensträter. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich bereits seit dem 14. Oktober in der Niels Stensen Klinik am Natruper Holz zur Blutentnahme einfinden. „Wir möchten die tatsächliche Verbreitung von Infektionen mit SARS-CoV-2 und die entsprechende Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland zuverlässiger bestimmen“, erklärt Prof. Dr. Gérard Krause. Er leitet die Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und ist ebenfalls voll des Lobes für die Johanniter. „Wir sind froh, die Johanniter dabei zu haben. Alleine könnten wir es nicht durchführen, wir brauchen die Helfenden der Johanniter an unserer Seite.“ Insgesamt sind in Osnabrück täglich zwölf Johanniter im Einsatz. Acht nehmen den Teilnehmenden Blut ab, zwei arbeiten am Empfang, zwei im Labor und zwei weitere sind als mobiles Team in Stadt und Landkreis unterwegs, um die Menschen aufzusuchen, die nicht in die Klinik kommen können. Für Kai Müller, Dienststellenleiter der Osnabrücker Johanniter, ist wichtig, dass die Teilnehmenden freundlich und gut behandelt werden. „Sie sind alle freiwillig hier und sollen sich willkommen fühlen.“
Die Forscher möchten herausfinden, wie groß der Anteil der Menschen ist, bei denen Antikörper nachgewiesen werden können und die vermutlich schon infiziert waren. Auch Erkenntnisse über verschiedene Altersgruppen und Symptome sollen erlangt werden. Die Ergebnisse sollen auch dazu beitragen, Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie noch zielgerichteter ergreifen zu können. Die Studie soll in bis zu zehn Landkreisen in ganz Deutschland stattfinden. Ziel ist es, 60.000 Menschen ab 18 Jahren zu testen. Um zu ermitteln, wer zu der Studie eingeladen wird, hat das Zentrum zufällige Stichproben gezogen, die sowohl Alter als auch Geschlecht berücksichtigen. Deshalb kann auch nur teilnehmen, wer eine Einladung erhalten hat.
„Ich empfehle allen, die eine Einladung erhalten haben, an der Studie teilzunehmen“, sagt Oberbürgermeister Griesert. „Sie leisten damit nicht nur einen Beitrag zur weiteren Erforschung des Virus, sondern können auch herausfinden, ob sie schon infiziert waren.“ Auch für Menschen, die wissen, dass sie bereits infiziert waren, ist die Teilnahme aufschlussreich.
Weitere Informationen zu der Studie gibt es unter https://hzi-c19-antikoerperstudie.de.