08.11.2024 | Regionalverband Oberfranken

Neue ehrenamtliche Wegbegleiter für trauernde Kinder

Das oberfränkische Trauerzentrum Lacrima betreut in Bamberg, Bayreuth, Kulmbach und Lichtenfels Kinder und Jugendliche, die einen Angehörigen verloren haben

Zuwachs für Lacrima in Oberfranken: Sechs Ehrenamtliche haben sich im Bereich Trauerbegleitung weitergebildet.

Manchmal sind sie wütend, oft halten sie ihren Kummer auch zurück, manchmal wollen sie reden und manchmal am liebsten gar nichts sagen. Wie Kinder und Jugendliche mit ihrer Trauer umgehen, ist ganz individuell und immer anders. Bei Lacrima, dem Trauerzentrum der oberfränkischen Johanniter bekommen sie Raum für ihre Trauer – egal wie diese aussieht. Begleitet werden die Heranwachsenden, die den Tod eines Eltern- oder Geschwisterteils verarbeiten müssen, dabei von ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleitern. Ein anspruchsvolles Ehrenamt, auf das man sich gut vorbereiten muss. Umso mehr freut sich Lacrima-Leiterin Bernadette Sauerschell, dass ihr Team um sechs Ehrenamtliche wächst, die erfolgreich die Trauerbegleitung-Ausbildung bei den Johannitern absolviert haben. „Wir möchten möglichst vielen Kindern in Oberfranken zur Seite stehen, und dafür suchen wir kontinuierlich Ehrenamtliche“, erzählt Bernadette Sauerschell. Denn das Konzept von Lacrima steht und fällt mit den ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleitern, die die zweiwöchentlichen Gruppenstunden vorbereiten und durchführen. Der Betreuungsschlüssel sieht dabei vor, dass sich ein Ehrenamtlicher maximal um zwei Kinder kümmert. Nur so können die Kinder intensiv und individuell betreut werden.  

An drei intensiven Wochenenden haben sich die sechs Neuen auf ihre Aufgabe vorbereitet. In der Ausbildung standen Themen wie eigene Trauererfahrungen und Todeskonzepte von Kindern auf dem Programm, aber auch konkrete Ansätze aus der Spielpädagogik für die Lacrima-Gruppenstunden. Die Teilnehmer der Ausbildung haben ganz unterschiedliche Hintergründe, sie kommen aus der Gastronomie, arbeiten als Lehrerin oder Arzt. Alle aber freuen sich, das Gelernte nun bald in den Gruppen umsetzen zu können: „Lacrima ist einfach eine gute Sache und unser Engagement wird auch uns glücklich und zufriedener machen.“ 
Im geschützten Rahmen der Gruppenstunden lernen die Kinder und Jugendlichen, über das Erlebte und den Verlust zu sprechen oder über Spielen, Toben, Malen und Basteln Zugang zu ihrer Gefühlswelt zu erhalten. Wichtig ist dabei auch, dass die Heranwachsenden erkennen, dass es auch andere gibt, die Ähnliches erlebt haben und sie mit ihren Gefühlen und Gedanken nicht alleine sind.

Aktuell gibt es Lacrima-Gruppen in Bayreuth, Kulmbach, Bamberg und Lichtenfels. Wer Fragen zu den Gruppen oder zum Ehrenamt bei Lacrima hat, kann sich unter der Telefonnummer 0951 301079-331 oder per E-Mail an lacrima.oberfranken(at)johanniter.de an das Team von Lacrima wenden. Nähere Informationen gibt es außerdem unter www.johanniter.de/oberfranken/lacrima