Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt im Argentum am Ried
Johanniterin unterstützt die Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin
„Wir sind auch in diesen Zeiten füreinander da und helfen uns gegenseitig,“ sagt Katharina Boemke-Szamocki mit einem Lächeln im Gesicht und öffnet dabei gerade den Brief einer Bewohnerin. Darin entdeckt sie eine handschriftliche Einkaufsliste. Zitronen, Brot, Erdbeeren und vieles mehr. Sehr gut, denkt sie sich, zahlreiche gesunde Lebensmittel. Den Einkauf erledigt sie im Laufe des Vormittags. Insgesamt nehmen zurzeit etwa drei der Bewohnerinnen und Bewohner im Argentum am Ried die Einkaufshilfe der Mitarbeiterin des Nachbarschaftstreffs in Anspruch. „Ich freue mich, dass das Angebot genutzt wird. So müssen insbesondere die Seniorinnen und Senioren nicht in die Supermärkte und setzen sich dort nicht der Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus aus. Oft klingele ich und stelle die Einkäufe vor der Tür ab, um eine kontaktlose Übergabe der Lebensmittel zu ermöglichen,“ erzählt Katharina.
Durch Corona hat sich das Zusammenleben in der von den Johannitern betreuten Wohnanlage in Sarstedt etwas verändert. Im Hausflur ist es deutlich ruhiger geworden, nur vereinzelt sind Menschen zu hören, die auf Distanz miteinander sprechen. Die Gespräche dauern meist nur wenige Minuten. Und besonders die gemeinschaftlichen Veranstaltungen wie Kaffeenachmittage, der Spielevormittag oder das gemeinsame Kochen sind auf unbestimmte Zeit abgesagt.
Doch die Johanniter-Mitarbeiterin im betreuen Wohnen unterstützt die Mieterinnen und Mietern weiterhin im Alltag. „Zu regelmäßigen Zeiten können sie bei mir im Büro vorbeikommen und bei Sorgen und Problemen haben sie auch meine Mobilfunknummer und können mich im Laufe des Tages anrufen,“ berichtet Katharina. Darüber hinaus ruft die Johanniterin auch regelmäßig bei den Bewohnerinnen und Bewohnern an und fragt, wie es ihnen geht!? Auch schon kleine Unterstützungen wie die Einstellung des Heizungsthermostates oder die Anfertigung von Kopien wichtiger Anträge sind für viele der im Argentum lebenden Menschen eine wertvolle Hilfestellung.
Im Gemeinschaftsraum sammeln sich zurzeit selbstgestrickte Socken, aufwendig gehäkelte Tischdeckchen und farbenfrohe Topflappen. In regelmäßigen Abständen bringen die Teilnehmerinnen des im Januar und Februar stattgefundenen Handarbeitskurs ihre selbstgefertigten Arbeiten in den Gemeinschaftsraum. „Es ist sehr schön zu beobachten, dass das Projekt trotz der aktuellen Situation weitergeht und alle nach wie vor mit Spaß und Elan dabei sind.“ Für die nächste Vorweihnachtszeit ist ein Basar geplant, auf dem die handgefertigten Socken, Topflappen und Co. verkauft werden. Der Erlös wird für gemeinsame Projekte, Veranstaltungen oder in neue Gesellschaftsspiele investiert. „Ich bin sehr froh, dass unsere Gemeinschaft auch in der Coronakrise gut funktioniert und wir freuen uns schon auf die Zeit, in der wir wieder alle zusammen an einem Tisch sitzen und gemeinsam Kaffee trinken können,“ erzählt die Mitarbeiterin des Nachbarschaftstreffs.