24.02.2021 | Regionalverband Bayerisch Schwaben

Märchen sind nicht nur etwas für Kinder

Johanniter zum „Erzähl-ein-Märchen-Tag“

Am 26. Feburar 2021 ist „Erzähl-ein-Märchen-Tag“ und an diesem Tag soll man sich gegenseitig Märchen vorlesen oder erzählen. Nicht nur für Kinder sind Märchen ganz wichtig, sondern auch für Senioren.

Jeder kennt sie, Märchen wie Schneewittchen, Rotkäppchen, der Froschkönig oder Aschenputtel. Fantasiefiguren, Zauberer, Feen, Gut und Böse, all diese Charaktere beeinflussen seit Jahrhunderten die Leben und Moralvorstellungen von Menschen und begleiten sie ein Leben lang. Auch in so mancher Not halfen sie den Menschen und schenkten Kraft und Glauben.

„Kinder fangen schon sehr früh an, sich mit den Geschichten zu identifizieren, wenn sie Parallelen zu sich selbst finden oder ihre Bedürfnisse und Aufgaben mit denen der Protagonisten ähnlich sind“ weiß Regina Zernickel, Sachgebietsleitung Kindereinrichtungen der Johanniter in Bayerisch Schwaben.
Nicht nur Vermittlung von Werten und Normen, wie Moral, Mut, Liebe, Ehrlichkeit und Herzlichkeit, ist ein positiver Effekt, der wie durch „Zauberhand“ durch Märchen erfüllt wird, sondern auch die Gedächtnisleistung und das Sprachgefühl werden durch das Erzählen und Vorlesen von Märchen gefördert. Daher wird regelmäßig in allen Kindereinrichtungen zum Märchenbuch gegriffen.

Vor allem die Volksmärchen der Gebrüder Grimm haben einen hohen Stellenwert eingenommen, da sie nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen Hoffnung geschenkt haben. Auch haben sie vielen einen Ausweg aus Krisensituationen gezeigt und aufgefordert, Lösungen aus teilweise sehr großen Problemen zu suchen.  

Die Johanniter in Bayerisch Schwaben betreiben nicht nur 18 Kindereinrichtungen, sondern auch fünf Tagespflegen.

„Unsere Senioren freuen sich immer wieder über Märchen, denn mit diesen sind die meisten groß geworden“, weiß Andrea Maier, Leitung der Tagespflege in Donauwörth. „Während des Vorlesens spürt und sieht man, wie die Geschichten Erinnerungen wecken, Gefühle und Sinne berühren und unsere Senioren für einen kleinen Augenblick auf eine fantasievolle Reise mitnehmen“, so Maier weiter.
Die positiven Effekte merkt man vor allem bei an Demenz erkrankten Gästen der Tagespflege. „Da huscht oft ein sanftmütiges Lächeln über das sonst so angespannte Gesicht und sie werden ruhiger und genießen“, weiß Andrea Maier aus eigener Erfahrung.  
Die Tagespflege in Donauwörth ist direkt an der Kinderkrippe „Johannisbären“ angeschlossen und hier haben die Kinder die Möglichkeit von einer richtigen Oma Märchen vorgelesen zu bekommen. Dies bereitet beiden Seiten große Freude und ist hoffentlich bald wieder möglich.

„Gerade in Zeiten von Corona gehen vielen Eltern teilweise die Ideen aus, wie sie ihre Kinder sinnvoll beschäftigen können“, sagt Regina Zernickel. „Vielleicht ist eine wöchentliche Märchenstunde noch eine gute Idee. Besonders toll sind auch selbst erfundene Märchen, worin- ganz überraschend - der Held oder die Prinzessin denselben Namen trägt wie der kleine Zuhörer und ganz ähnliche Problemchen hat“, rät Zernickel.