12.09.2023 | Landesverband Baden-Württemberg

Lebensbedrohliche Mutprobe

Johanniter warnen vor „Hot Chip Challenge“

In den sozialen Netzwerken kursiert derzeit eine gefährliche Mutprobe, die nicht nur den Mund brennen lässt, sondern auch die Gesundheit und das Leben gefährdet: die „Hot Chip Challenge“. Dabei sollen besonders scharfe Chips gegessen und damit Mut bewiesen werden.

„Dieser mediale Trend, der insbesondere auf der sozialen Plattform TikTok hohe Präsenz hat, ist alles andere als mutig - er ist extrem gefährlich und lebensbedrohlich, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Sie reagieren sehr empfindlich auf scharfes Essen“, erklären die Experten der Johanniter-Unfall-Hilfe. 

Die „Hot Chip Challenge“ dreht sich um einen extrem scharfen Maistortilla-Chip, der mit Carolina Reaper gewürzt ist, der schärfsten Chilisorte der Welt. Mit einem Scoville-Wert von bis zu 2,2 Millionen ist dieser Chip 500-mal schärfer als Tabasco-Soße.

Die Folgen des Verzehrs sind erheblich und können sein:

  • Mund- und Rachenreizungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • Bluthochdruck und Atemnot
  • Hautreizung

Derzeit wird bereits über schwere Vergiftungen von Kindern in Deutschland durch den Verzehr von dem „Hot Chip“ berichtet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat auf einzelne ärztliche Notfalleinsätze hingewiesen, die auf den Verzehr von scharfen Chips zurückzuführen sind und eine klare Warnung vor dieser Challenge ausgesprochen.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe warnt nachdrücklich vor der Teilnahme an der „Hot Chip Challenge“. „Sprechen Sie mit Kindern und Jugendlichen in Ihrem Umfeld, dass sie auf keinen Fall bei dieser Mutprobe mitmachen“, warnen die Johanniter.

Falls Kinder oder Erwachsene versehentlich zu scharf gegessen haben, können folgende Empfehlungen helfen:

  • Vermeiden Sie Augenkontakt: Berühren Sie nicht Ihre Augen, um eine mögliche Reizung zu verhindern.
  • Lindern Sie das Brennen im Mund: Beachten Sie, dass Wasser nicht hilfreich ist. Stattdessen können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern.
  • Verwenden Sie stärkehaltige Lebensmittel: Reis oder Brot, kombiniert mit Speiseölen oder -fetten, können dazu beitragen, die Schärfe zu mildern.
  • Bei anhaltenden Beschwerden ärztliche Hilfe rufen: Wenn die Symptome schwerwiegend sind, anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie unverzüglich die 112 wählen. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen oder starke allergische Reaktionen verspüren.