Kita und Bevölkerungsschutz: Projekte schreiten voran

Ende Juni; die Sonne scheint über Landesbergen, nur wenige Wolken sind am Himmel zu sehen – und es weht kaum Wind. Fachleute haben schon im Mai das Dach auf die neue Fahrzeughalle an der Baumeisterstraße 3 montiert. Seither kamen auch andere Teile des Rohbaus hinzu. Alles läuft nach Plan: Mit der bald anstehenden Inbetriebnahme des Neubaus können die Landesberger Johanniter ihren Fuhrpark für den ehrenamtlich organisierten Katastrophenschutz erstmals an einem Ort unterbringen – und sind damit noch besser für ihre Aufgaben sowohl in den Landkreisen Nienburg und Schaumburg als auch überregional gerüstet. 

Seit seiner Gründung 1969 ist der Ortsverband Landesbergen kontinuierlich mit seinen Aufgaben gewachsen. Ob Katastrophenschutz, Schnell-Einsatz-Gruppe, Unterstützungseinsätze für den Rettungsdienst, Sanitätsdienste, Hausnotrufeinsätze, Verpflegungseinsätze, Erste-Hilfe-Ausbildung oder Kita-Betrieb: Alle Aufgaben und Missionen erfordern auch einen passenden Fuhrpark. Neben der Dienststelle Hinter den Höfen – dort gibt es nur wenige Parkflächen – nutzen die Johanniter mehrere Abstellflächen in Lagerhäusern. Dort stehen die Fahrzeuge teils auf engem Raum. Dieses Dauerprovisorium wird mit der neuen Fahrzeughalle beendet. „Wir bekommen mehr Platz und werden die Fahrzeuge künftig viel besser rangieren können“, freut sich Dienststellenleiter Markus Sudmann. Das bedeute unter anderem mehr Raum für Wartung oder Beladung. Vor allem aber heißt das: „Wir sind damit auf sehr lange Sicht optimal für unsere Aufgaben gerüstet“, betont die Ortsbeauftragte Michaela Klausen. Die neue Halle wird gut 470 Quadratmeter groß; sie bekommt sechs Rolltore und bietet Parkflächen für ganz unterschiedliche Fahrzeugtypen – vom Pkw oder Quad bis hin zum Rettungstransportwagen (RTW), der mobilen Feldküche oder dem Gerätewagen Sanität (GW San). Insgesamt werden 15 Fahrzeuge in der neuen Halle untergebracht. Zwei angemietete Parkstandorte benötigen die Johanniter dann nicht mehr. An der Dienststelle in Landesbergen selbst ändert sich nichts. Dort verbleiben die Fahrzeuge für Rettungsdienst, Verwaltung und technischen Hausnotruf-Einsatzdienst. Geplant ist die Übergabe der neuen Fahrzeughalle im Juli dieses Jahres. Zunächst will der OV Landesbergen aber eine Mission erfüllen: Wie in jedem Sommer betreut er das Larp-Festival „Conquest of Mythodea“ in Brokeloh (in diesem Jahr vom 31. Juli bis 4. August). Im Einsatz sind dann – neben engagierten Ehrenamtlichen natürlich – auch viele Fahrzeuge aus dem Bereich Bevölkerungsschutz. Sie werden nach dem Larp-Sanitätsdienst ihr neues Zuhause an der Baumeisterstraße beziehen.

Neues aus den Kindertagesstätten

Im nächsten Jahr verdoppelt der Ortsverband die Zahl seiner Kitas von zwei auf vier. Die Samtgemeinde Steimbke hat die Zukunft des Kinderbetreuungsangebotes in den Orten Linsburg und Stöckse entschieden und im Februar vertraglich beschlossen. In Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe als Investor und Betreiber wird es spätestens zu Ende 2025 in beiden Ortschaften neue Kita-Einrichtungen geben.

Die Kita „Kinder(t)räume“ in Estorf/Leeseringen gibt es schon länger. Und für deren Außengelände wurde es jetzt Zeit für eine Verjüngungskur. Die Samtgemeinde Mittelweser/Gemeinde Estorf erneuerte in den vergangenen Monate viele, in die Jahre gekommene, Spielgeräte. Der OV Landesbergen, Betreiber der Kita, legte zusätzlich ein Spendenprojekt für eine neue Matsch- und Spiellandschaft auf. Auch diese lockte zum Eröffnungstag Anfang Mai viele Kinder zum Ausprobieren und Spielen an. Rund 105.000 Euro flossen insgesamt seit dem Baubeginn im vorigen Jahr in die Modernisierung des Kita-Freigeländes. Gut 16.000 Euro kamen für das Spendenprojekt der Johanniter zusammen. Ein schöner Erfolg, findet der Samtgemeindebürgermeister Jens Beckmeyer bei der festlichen Eröffnung. „Das ist sehr typisch für die Johanniter, dass so ein Vorhaben direkt klappt!“ Eine große Matschanlage mit Wasserpumpe und Auffangbecken hatten sich die Kinder gewünscht. Allein aus dem kommunalen Budget für die Sanierung des Freigeländes war dieser Wunsch nicht zu erfüllen. Also bat die Kita Kinder(t)räume Menschen und Unternehmen um Unterstützung und initiierte selbst viele Spendenaktionen. Und es gab eine große Hilfsbereitschaft: Als Sponsor war die Avacon Netz GmbH dabei; zahlreiche  Firmen und Organisationen, sowie engagierte Menschen, halfen durch Arbeitseinsatz, Sachspenden oder eine Geldspende mit. Eine Feuerstelle wurde von Maurermeister Kai Otto gebaut, und der Handwerksbetrieb Holz-Bau & Tischlerei Michel Pischke spendete eine Duschkabine. Sie steht neben der neuen Matschanlage; dort können sich die Kinder nach dem Toben den Sand von den Füßen spülen. „Und ich danke ganz herzlich unserem Team und unseren Familien “, betonte Einrichtungsleiterin Antje Bargemann. Denn sie alle wirkten bei der Vorbereitung für die Eröffnungsfeier tatkräftig mit. Die letzten Handgriffe für das neue Außengelände führte das Team vom Bauhof noch kurz vor Beginn der Eröffnung durch. So wurden, unter anderem, die neuen Hochbeete aufgestellt und die vier großen Sonnensegel im Krippenbereich montiert.