08.01.2021 | Johanniter-Hilfsgemeinschaft Köln

„Jugendladen Mülheim“, Köln-Mülheim Nord, Bergisch Gladbacher Straße 107

Vor ca. zwei Jahren hat die JHG Köln Kontakt zu dieser Betreuungseinrichtung aufgenommen. Der Jugendladen Mülheim besteht seit 1997, und er wird seit 2013 von nur einem, ganztägig angestellten, sehr engagierten Sozial-Manager geführt. Ehrenamtliche Helfer wie z. B. Studenten und auch „Ehemalige“ bieten Unterstützung. Mehr als 50 Kinder und Jugendliche gehören zu der regelmäßigen „Stammkundschaft“. Es handelt sich um Kinder und Jugendliche der näheren Umgebung dieses Stadtteiles von Köln, welcher seit vielen Jahren auch im Zusammenhang mit der „Keupstraße“ in unser Bewusstsein getreten ist. Die dortige Arbeit ist deswegen wichtig, weil das Umfeld der Kinder und Jugendlichen oft von Bildungsferne und engen finanziellen Spielräumen ihrer Familien geprägt sind. Die Homepage www.aak-koeln.de gibt stets aktuelle Auskunft.

Der Jugendladen Mülheim macht werktags Bildungsangebote und bietet vor allem Hausaufgabenbetreuung in seinen Räumen an. Im Vordergrund der Arbeit stehen der gemeinsame Austausch und die Förderung der Jugendlichen, um ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz und die Integration in die Gesellschaft zu verbessern.

Die Ziele des Jugendladens Mülheim sind

Bessere schulische Voraussetzungen: Gezielte Sprach- und Schulförderung durch Hausaufgabenbetreuung und bewusst gewählte Freizeitaktivitäten fördern das Interesse am Lernen.

Gewaltprävention: Fast alle Jugendlichen, die den Jugendladen Mülheim besuchen, haben bereits vielfältige Gewalterfahrungen gemacht. Durch Stärken des Selbstbewusstseins und der Eigenverantwortung zeigen wir ihnen, wie sie friedlich und konstruktiv mit Konflikten umgehen können.

Gemeinschaftsgefühl: Durch die Probleme im Wohngebiet Keupstraße und Umgebung fühlen sich die Jugendlichen gesellschaftlich ausgegrenzt und nicht als Teil der multikulturellen Stadt Köln. Durch Gemeinschaftsprojekte mit anderen Jugendeinrichtungen versuchen wir diese Integration zu fördern.

 Mädchen fördern: Häufig werden Mädchen mit Migrationshintergrund sehr traditionell erzogen. Sie in die allgemeine Jugendarbeit zu integrieren, fällt meist schwer, da sie nur eingeschränkt an unseren Programmen teilnehmen dürfen. In einem geschlechtspezifisch ausgerichteten Angebot versuchen wir diese Mädchen über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und ihnen Perspektiven aufzuzeigen, wie sie ihre Lebenssituation verbessern können.
(Quelle: https://www.aak-koeln.de/home/index.php/jugendarbeit/jugendladen/62-jula )

Die Covid-19-Pandemie: Derzeit ist, auf Anordnung des Landesministeriums, der Jugendladen Mülheim nicht geöffnet. Die wichtigsten Angebote, d. h. der offene Jugendbereich sowie die Hausaufgabenhilfe, sind in das Internet mittels einer geeigneten Plattform verlegt worden. Um die Jugendlichen in dieser schwierigen Zeit auch darüber hinaus zu erreichen, produziert der Sozial-Manager des Jugendladen Mülheim derzeit informative Sendungen auf YouTube.

Hauptsponsor ist die Stadt Köln mit 90% Anteil. Der Aak Köln e.V. (Arbeitskreis ausländisches Kind, seit 1978, www.aak-koeln.de , ist Träger des Jugendladen Mülheim und steuert Einnahmen und Ausgaben. Die AaK Köln arbeitet eng zusammen mit dem CSH Köln e.V. (Christlich Soziales Hilfswerk Köln).

Über die Aktivitäten in der Bergisch Gladbacher Straße 107 hinaus arbeitet der Jugendladen Mülheim an einem großen Projekt mit: Das Spielplatzprojekt „Bauwagen“, wird von 10 lokalen Unterstützungsvereinen in Mülheim sowie der Stadt Köln, mit ausführlichem Dokumentationsband, getragen. Dieser Bauwagen soll den bestehenden sehr schönen Spielplatz auf der Keupstraße ergänzen.

Die JHG Köln steht dem Jugendladen Mülheim mit gelegentlicher Mit-Finanzierung von Einzelprojekten zur Seite, wie zum Beispiel einem Zuschuss zu einer mehrtägigen Jugendfreizeit in einer Jugendherberge der Eifel – welche leider wegen der Pandemie aufgeschoben werden mußte.

 

Ulrich Stürmer, 8. Januar 2021