Johanniter suchen Lebensretter
Am 8. November können sich in Wöllstein junge Erwachsene als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung typisieren
Die Ehrenamtler im Ortsverband Wöllstein der Johanniter Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Bergstraße-Pfalz sind geübt im Helfen und Leben retten. Jetzt möchten sie sich gegen Blutkrebs engagieren und andere zum Mitmachen aufrufen. Dafür planen sie gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, eine Typisierungsaktion am Sonntag, 8. November, im Gemeindezentrum Wöllstein, Great-Barford-Straße 11. Von 11 bis 17 Uhr können sich dort Erwachsene zwischen 16 und 40 Jahren als Stammzellspender registrieren.
„Gefühlt höre ich immer häufiger, dass es in meinem Umkreis schon wieder einen Fall von Leukämie gibt. Als Mitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe ist es uns wichtig, zu helfen. Viele von uns sind schon lange bei der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender registriert. Jetzt möchten wir noch mehr Menschen dazu motivieren“, erklärt Daniel Schober, Ideengeber dieser Hilfsaktion. „Niemand sollte in einer schwierigen Zeit alleine dastehen. Durch eine Stammzellspende kann man mit kleinem Aufwand einem Blutkrebskranken ganz viel geben: Die Chance auf Heilung Weiterleben. Dafür wird jeder gebraucht – als möglicher Stammzellspender oder indem er einfach mit einem kleinen Geldbetrag hilft“, möchte Schober motivieren. Mit Hilfe von Geldspenden finanziert die gemeinnützige Datei die Kosten, die für jede einzelne Typisierung anfallen (40 Euro). Daniel Schober freut sich über den Zusammenhalt in der Umgebung: „Wir haben schon ganz viele positive Rückmeldungen bekommen. Viele haben auch tolle Ideen oder bieten ihre Hilfe an. Wir hoffen, dass ganz viele Menschen dem Aufruf folgen. Hungrige Besucher können sich am Imbissstand des Schaustellerbetriebs Albert Keller mit Crepes und Bockwürstchen versorgen.“
Blutkrebs kann jeden treffen – allein in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 13.000 Menschen an der lebensgefährlichen Bluterkrankung. Helfen Chemotherapie und Bestrahlung nicht, ist die Transplantation gesunder Stammzellen die einzige Chance auf Leben. Das ist aber nur möglich, wenn ein genetisch passender Stammzellspender in einer Datei wie der Stefan-Morsch-Stiftung gefunden wird. Aufgrund der Pandemie-Auflagen sind Typisierungen vor Ort derzeit nur sehr vereinzelt möglich. Aktuell fehlen weit mehr als 9.000 Spender im Vergleich zum Vorjahr, während nach wie vor Menschen dringend auf eine Stammzellspende angewiesen sind.
Die Typisierung im Gemeindezentrum geht ganz einfach: Man füllt eine Einwilligungserklärung aus und lässt sich ein wenig Blut abnehmen – gerade so viel, wie in einen Fingerhut passt. Bei Vorerkrankungen kann man sich während der Aktion, telefonisch vorab unter 0800 – 76 67 724 (gebührenfrei) oder auf der Homepage der Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) informieren, ob man sich trotzdem registrieren kann. Um die Wartezeit vor Ort so gering wie möglich zu halten, bietet die Stiftung im Rahmen der Pandemie-Auflagen eine Terminvergabe an. Wer sich typisieren lassen möchte, kann per Mail (typisierung(at)stefan-morsch-stiftung.de) oder unter der Hotline einen Termin anfragen. Selbstverständlich sind auch kurzentschlossene Besucher ohne Termin willkommen.
Spendenkonto: Stichwort „Johanniter helfen“, IBAN: DE35 5625 0030 0000 0797 90 SWIFT‐BIC: BILADE55XXX