14.11.2024 | Regionalgeschäftsstelle Münsterland/Soest

Johanniter starten mobile Wundversorgung für obdachlose Menschen in Münster

Ein kleiner Kratzer am Bein ist eigentlich kein Problem. „Für obdachlose Menschen schon“, weiß Carsten März, Rettungsassistent und Leiter Einsatzdienste bei den Johannitern.

v.l. Carsten März (Rettungsassistent und Leiter Einsatzdienste) Beate Mathei-Stein (Ärztin im Ruhestand)

Ein kleiner Kratzer am Bein ist eigentlich kein Problem. „Für obdachlose Menschen schon“, weiß Carsten März, Rettungsassistent und Leiter Einsatzdienste bei den Johannitern. Er hat schon viele große Entzündungen verbunden, die mal ein Kratzer waren. Um niederschwellig Hilfe zu leisten, haben die Johanniter in Münster jetzt ein mobiles Wundversorgungsangebot ins Leben gerufen. Gestern fand der erste Einsatz mit März und Beate Mathei-Stein, Ärztin im Ruhestand, direkt am Bremer Platz statt.

Denn der Bedarf ist groß, wie der runde Tisch der Sozialinstitutionen zeigt. Hier treffen sich Einrichtungen mit Bezug zur Szene, darunter der INDRO e.V., das Haus der Wohnungslosen oder auch die Obdachlosenhilfe der Johanniter. Es fehlt ein niederschwelliges medizinisches Angebot, das regelmäßig vor Ort sein kann. Viele Menschen dort hätten kein echtes Bewusstsein mehr für ihren Körper. Wunden werden versteckt, geschwollene Füße in zu kleine Schuhe gequetscht. „Wir sehen diese Situation als Auftrag und möchten aus diesem Modellprojekt ein regelmäßiges Angebot ins Leben rufen“, so Markus Haubrich, Regionalvorstand der Johanniter. 

Für die ersten Einsätze dient ein voll ausgestatteter Rettungswagen als Behandlungsraum. „So können wir direkt starten und helfen, ohne dass die Menschen weite Wege oder bürokratische Hürden überwinden müssen“, betont März. Langfristig möchten die Johanniter eine barrierefreie und mobile Lösung.

Carsten März betont, wie wichtig Unterstützung für das Projekt sei: „Jetzt geht es darum, ein dauerhaftes Angebot aufzubauen. Wer eine medizinische Ausbildung hat und helfen möchte, ist herzlich willkommen das Projekt zu unterstützen. Für die Hilfsmaterialien werden finanzielle Spenden gebraucht".

Cornelia Wilkens, Sozialdezernentin der Stadt Münster, unterstreicht das große Engagement der Johanniter: „Dieses Projekt hilft nicht nur, die gesundheitliche Versorgung zu verbessern, sondern baut Brücken und schenkt den Betroffenen Würde und Wertschätzung. Dafür gebührt dem Team der Johanniter großer Dank.“

Spendenkonto: DE63 3702 0500 0004 3213 18
Verwendungszweck: Obdachlosenhilfe.

Ehrenamtliche Unterstützung:
Mail: obdachlosenhilfe.muenster@johanniter.de