Johanniter-Rettungshundestaffel in Landsberg feiert 20-jähriges Jubiläum
Die Rettungshundestaffel der Johanniter-Unfall-Hilfe in Landsberg lud am vergangenen Wochenende Teams aus ganz Deutschland zur großangelegten Rettungshundeprüfung ein. Gleichzeitig feiert das Landsberger Team dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum.
Mit großem Engagement, viel Vorbereitung und der Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen des Ehrenamts sowie dem hauptamtlichen Marketing-Team organisierte die Johanniter-Rettungshundestaffel Landsberg eine großangelegte Rettungshundeprüfung, bei der Teilnehmer aus ganz Deutschland anreisten. Insgesamt 24 Johanniter-Teams aus Bayern (Rosenheim, München, Kempten, Schwaben und Schwabmünchen), Baden-Württemberg (Württemberg, Karlsruhe und Göppingen), Niedersachsen (Stade, Braunschweig), Schleswig-Holstein (Flensburg), Brandenburg, Sachsen (Leipzig) und Nordrhein-Westfalen (Aachen, Düren, Heinsberg) wurden geprüft. Darüber hinaus nahm ein Team des Bayerischen Roten Kreuzes aus Weilheim-Schongau teil. Von den 25 angemeldeten Teams konnten 14 die äußerst anspruchsvolle Prüfung in den Sparten „Flächensuche“ bzw. „Trümmersuche“ erfolgreich abschließen. Neben der Prüfung, bei der Rettungshundeteams gemäß gemeinsamer Prüfungs- und Prüferordnung (GemPPO) und nach DIN 13050 ihre Einsatzfähigkeit zertifizieren lassen, hatten die Landsberger allerdings einen weiteren Grund zur Freude: Die Johanniter-Rettungshundestaffel Landsberg feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen.
Melanie Siefener, Leiterin der Johanniter-Rettungshundestaffel Landsberg, ist seit fast 17 Jahren dabei. „Ich komme aus dem Rettungsdienst und wollte auch mit meinem Hund aktiv unterstützen – da fiel die Wahl sofort auf die Rettungshundestaffel“, erklärt sie. Unterstützt wird Melanie Siefener von Stellvertreterin Claudia Adam, die selbst seit 14 Jahren Teil des Teams ist. Deren Mann Gregor Adam war bereits in der Staffel aktiv, Frau Adam stieß schließlich dazu: „Als ich meinen damaligen Rüden Spike aus dem Tierheim holte, war es für mich klar, ebenfalls beizutreten.“ Teil der Rettungshundestaffel zu sein, bedeutet vor allem vollen Einsatz: Pro Team stehen jährlich mehr als 300 Stunden Training an, dazu kommen Sanitätsdienste bei Veranstaltungen, ca. 50 Stunden an Fortbildungen sowie tatsächliche Einsätze und Vorführungen. „Im Rahmen bundesweiter Schulungen legen die Hunde knapp 3.500 km zurück, die Trainingseinheiten machen nochmals ungefähr 5.000 km pro Team aus“, berichtet Melanie Siefener. Der weiteste Einsatz führte Staffelmitglied Gregor Adam mit seiner Hündin Cira sogar einmal bis in den Kongo.
Die Einsätze der Rettungshundestaffel sind oft äußerst fordernd für Mensch und Hund, die Prüfungen daher besonders anspruchsvoll und von durchgängigen Fortbildungen, Trainings und zusätzlichen Übungen ergänzt. Die Johanniter-Rettungshundestaffel Landsberg konnte in ihrer Historie drei Lebendfunde verzeichnen, ein toller Erfolg für die Teams. „Wenn wir eine vermisste Person auffinden und versorgen können, ist das ein unglaublicher Lohn für unsere Arbeit“, erklärt Melanie Siefener. Auch um diese Erfolge und den tollen Zusammenhalt der Staffel ging es an den Prüfungstagen. Mit Begleitungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland anfeuerten, waren fast 100 Gäste vor Ort – plus vierbeinigen Partnern natürlich. Für das leibliche Wohl sorgten die Johanniter-Kollegen aus Ingolstadt, die Feuerwehr Kaufering stellte eine mobile Dusche zur Verfügung und die Firma 3C-Carbon unterstützte die Johanniter-Rettungshundestaffel Landsberg durch eine großzügige Spende. Darüber hinaus stellte Gerhard Müller der Firma Teleteam Technik & Design sein Gelände für Verpflegung und Unterbringung zur Verfügung. Ein großer Dank gilt außerdem auch der Firma Werner Kolhöfer GmbH & Co. KG, die den Kolleginnen und Kollegen ihr Gelände für die Prüfung in der Sparte „Trümmersuche“ zur Verfügung gestellt hat. Ein rundum spannendes, erfolgreiches und ereignisreiches Wochenende.
Über die Johanniter-Rettungshundestaffeln
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die ausgebildeten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr die Suche nach vermissten Personen. Nur mit gültiger DIN 13050-Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. Die Hundeführer engagieren sich mit ihren vierbeinigen Partnern ehrenamtlich, finanzieren deren Unterhalt komplett eigenständig und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle zwei Jahre aufgefrischt werden muss.