06.11.2024 | Dienststelle Ortsverband Garrel

Johanniter machen ordentlich Sturm

Gemeinsame Übung „Herbststurm“ mit drei Ortsverbänden, Feuerwehr, TEL und GOL

Ein Herbststurm fegt über den Ortsteil Mittelsten Thüle der Stadt Friesoythe hinweg und überrascht eine Wandergruppe im Wald. Bäume knicken um, Äste fallen herab und verletzen einige Wanderer. Andere fliehen in den Wald. Großalarm für die Einsatzkräfte. Das war das Szenarium der Übung „Herbststurm“ der Johanniter-Unfall-Hilfe am vergangenen Wochenende. Ziel der Übung war das Einrichten eines Bereitstellungsraumes und eines Behandlungsplatzes, die Sichtung und Erstversorgung der Patienten und der Transport in umliegende Krankenhäuser. 27 Verletztendarsteller der KLJB Beverbruch, der Feuerwehren Little und Achternmeer sowie des Fachschaftsrats Physik der Universität Oldenburg wurden vom Team der Realisitischen Unfalldarstellung der Johanniter in Weser-Ems unter Leitung von Dr. Claudia Schmithals auf ihr Darstellung vorbereitet. Aufgrund der großen Zahl Verletzter alarmierte die Großleitstelle Oldenburger Land (GOL) gleich drei Johanniter-Verbände. Der Ortsverband Garrel war mit seinem Gerätewagen Sanität und einem Krankenwagen sowie neun Sanitätern im Einsatz. Der Ortsverband Ems-Vechte schickte seinen Gerätewagen Betreuung mit sieben Einsatzkräften und aus Oldenburg kamen die Gruppe Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) und der Gerätewagen Sanität. „Ziel war auch, die Zusammenarbeit der Ortsverbände zu födern und die Lageerkundung am Einsatzort unter erschwerten Bedingungen“, erklärte Übungsleiter Benjamin Meyhoff vom Ortsverband Garrel. Als Beobachter war unter anderem der stellvertretende Regionalbereitschaftsführer Weser-Ems, Uwe Drückhammer (Wilhelmshaven) dabei.

Und die Lage hatte es wirklich in sich. Die Verletztendarsteller mimten teilweise offene Knochenbrüche, Beckenfrakturen, Schnittwunden, ein Schädelhirntrauma, aber auch Panikattacken, Asthmaanfälle und Hyperventilation. Einige irrten orientierungslos durch den Wald und mussten erst gefunden und zum Behandlungsplatz geleitet werden. Am Ende wurden dort drei Schwerverletzte, 14 Leichtverletzte und zehn weitere Personen ohne Verletzungen oder lediglich mit Bagatellen behandelt. Durch die Einbindung der GOL und der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Cloppenburg (Feuerwehr, DRK, THW, Landkreis) wurden auch der Funkverkehr und die Einsatzdokumentation unter realen Bedingungen geübt. Am Ende waren alle erschöpft, aber zufrieden. Die Ergebnisse der Übung werden jetzt aufbereitet und bei Nachbesprechungen mit den beteiligten Einsatzkräften erörtert. Möglich gemacht wurde die Durchführung der Großübung „Herbststurm“ durch zahlreiche Unterstützer wie dem SV Thüle unter Leitung der 1. Vorsitzenden Silke Hanneken, der seine Räumlichkeiten sowie Kaffee und Tee zur Verfügung stellte, dem EDEKA-Markt Friesoythe für die Verpflegung, dem Dorfladen Beverbruch von Helga Krogmann für belegte Brötchen sowie dem Saterländer Mietpark, der eine Arbeitsbühne bereit stellte.

Text: Stefan Greiber/Fotos: Jan Ferneding