14.07.2023

Johanniter aus Weser-Ems beim Deichbrand Festival im Einsatz

149 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus 16 Ortsverbänden in Weser-Ems

Der Countdown läuft: Unter dem Motto „Ihr rockt. Wir retten“ reisen Johanniter aus Ahlhorn, Aurich, Cloppenburg, Delmenhorst, Edewecht, Emden, Garrel, Jeverland, Moormerland, Nordenham, Oldenburg, Osnabrück, Stedingen, Wilhelmshaven und Wittmund zum Deichbrand Festival nach Nordholz bei Cuxhaven an. Die ersten Einsatzkräfte sind bereits ab Wochenanfang vor Ort. Vom 20. bis 23. Juli stellen sie als ein Team der insgesamt mehr als 600 ehrenamtlichen Einsatzkräfte die sanitätsdienstliche Versorgung der rund 55.000 Besuchenden sicher.

Die Rocker-Retter und -Retterinnen werden während der Veranstaltung in unterschiedlichen Schichtsystemen und in den Bereichen Einsatzleitung, Sanität, Logistik, Technik sowie Verpflegung zur Stelle sein. Für die Gäste des Festivals werden auf dem gesamten Gelände insgesamt acht Unfallhilfestellen (UHS) betrieben. Hier werden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen. Zusätzlich werden Fahrzeuge für den Patiententransport in die umliegenden Krankenhäuser zur Verfügung stehen. Mehrere Fußtrupps werden zudem immer auf dem Gelände unterwegs sein, um kurzfristig vor Ort helfen zu können oder den Transport zur nächsten UHS vorzunehmen. Die Johanniter des Regionalverbandes Weser-Ems betreuen die UHS an einer der beiden Hauptbühnen, der Water-Stage, wo Größen wie Caspar, Jan Delay und Materia auftreten. Zusätzlich organisieren sie die Streifen in diesem Bereich, erklärt Kontingentführer Torsten Dallmeyer. Am Freitag wird der Bereich vor der Bühne geöffnet. „Dann startet der Einsatz voll durch. Wir freuen uns auf eine spannende Zeit mit vielen bekannten Künstlern, durch den die Ortsverbände noch besser zusammenwachsen“, sagt Dallmeyer. Die Johanniter Weser-Ems halten auch zwei KTW vor, um gegebenenfalls unterstützen zu können. Markus Wedemeyer, Mitglied des Regionalvorstandes ist zudem ärztlicher Leiter des Sanitätsdienstes.

Auch die eigenen Kräfte müssen in diesen Tagen untergebracht und versorgt werden. Dafür stellt das angrenzende Fliegergeschwader der Bundeswehr den Johannitern Platz und Räumlichkeiten zur Verfügung. Das Team um Einsatzleiter Thorsten Ernst sorgt bereits seit 2014 für den Sanitätsdienst rund um die Playgrounds und das gesamte Festivalgelände, schon mehrere Tage vor Beginn sichern die Johanniter den Aufbau dort ab. „Auf die rund 55.000 Menschen werden wir gut vorbereitet sein“, erklärt Thorsten Ernst, „und nach den erschwerten Corona-Bedingungen noch im letzten Jahr freuen wir uns nun auch wieder auf entspanntere Rahmenbedingungen.“

Für alle Ehrenamtlichen der Johanniter ist dieses Festival ein ganz besonderer Einsatz. Zahlreiche Einsatzkräfte nehmen sogar Urlaub, um bei den umfangreichen Maßnahmen des Sanitätsdienstes zu unterstützen – und natürlich auch, um das eine oder andere Konzert zu genießen. Die ehrenamtlichen Kräfte aus dem Regionalverband Weser-Ems sind mit zwei Rettungswagen (RTW), zwei Krankentransportwagen (KTW), acht Mannschaftstransportwagen (MTW), drei Gerätewagen und zwei Einsatzleitfahrzeugen dabei. Am Montag reist der Versorgungstrupp aus Jeverland an. Er muss sich zusammen mit dem Versorgungstrupp aus Südniedersachsen auf die Verpflegung aller anwesenden Einsatzkräfte vorbereiten. Ab Mittwoch reisen schrittweise die weiteren Einsatzkräfte an. Zum Beispiel Rettungssanitäter Niklas Renken aus Nordenham. Für Renken ist es ein ganz besonderer Einsatz. Er knüpfte im Frühjahr bei einer Fortbildung Kontakt zu Johannitern aus Würzburg. Daraus entstand eine Freundschaft. Renken erwähnte das Deichbrand Festival in einem Gespräch und die Bayern waren begeistern. Darum sind sieben Johanniter aus Würzburg in diesem Jahr mit dabei und unterstützen die Johanniter aus Weser-Ems – und besuchen gleichzeitig Niklas Renken. „Wir haben parallel Dienst und können uns darum auch zusammen Konzerte anschauen“, freut sich Renken.

Auch Landesvorstand Uwe Beyes unterstreicht die Bedeutung des Ehrenamts in dieser Größenordnung: „Deichbrand ist ein besonderer Einsatz für alle Verantwortlichen und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. 55.000 Besuchende auf wenigen Quadratkilometern ohne größere Infrastruktur stellen eine besondere Herausforderung für den Sanitäts- und`Rettungsdienst dar. Wir sind besonders stolz, dass wir jedes Jahr sehr gut qualifizierte Einsatzkräfte in den Einsatz schicken können, die diesen rein ehrenamtlich in ihrer Freizeit leisten. Dafür kann man nicht oft genug ‚Danke" sagen.“

Das Deichbrand Festival ist eines der größten Open-Air-Spektakel in Deutschland. Im vergangenen Jahr kümmerten sich die Johanniter-Rocker-Retter und -Retterinnen um rund 2.860 Fälle: Von Bagatellen wie Blasen, Schürfwunden oder Pflasterbedarf waren dabei 1.220 Menschen betroffen, rund 1.640 Gäste litten unter Prellungen, Stauchungen oder alkoholbedingten Problemen, dazu kamen Einsätze wegen Atembeschwerden und Brandverletzungen. Bei dieser Vielzahl von Menschen in Feierlaune sind aber auch Knochenbrüche und schwere Notfallsituationen nie ganz auszuschließen.

Im Vorfeld gibt es daher bereits wertvolle „Tipps, Tricks & Packliste für die Festivalsaison“, um sich bestens für einen Festival-Besuch vorzubereiten – das sichert das eigene Vergnügen und erleichtert unter Umständen die Arbeit der Rettungskräfte: https://acht.johanniter.de/erste-hilfe-auf-dem-festival-tipps-tricks-packliste/

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Landesverband Niedersachsen/Bremen
Der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. erstreckt sich von der Nordsee bis in den Harz, zwischen der Lüneburger Heide und dem Emsland, in der Mitte das Bundesland Bremen. Ihm angeschlossen sind die fünf Regionalverbände Bremen-Verden, Harz-Heide, Niedersachsen Mitte, Südniedersachsen und Weser-Ems. Von der ambulanten Pflege über den Bevölkerungsschutz, die Sanitäts- und Rettungsdienste bis hin zur Jugendarbeit und den Kindertagesstätten – mit unseren Angeboten unterstützen wir Menschen in allen Lebenslagen. Rund 3.700 Menschen sind in unserer Region hauptamtlich für die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. tätig. Aus Liebe zum Leben engagieren sich zudem mehr als 7.500 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich in Niedersachsen und Bremen, darunter über 1.700 Johanniter-Jugendliche. Ohne die Unterstützung unserer gut 102.000 Fördermitglieder wäre all dies nicht möglich. Infos unter www.johanniter.de/nb