Johanniter auf der Interschutz
Die Johanniter präsentieren sich vom 20. bis 25.6. auf der Weltleitmesse für die Themen Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit in Hannover.
Auf der Weltleitmesse für die Themen Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit präsentieren die Johanniter ihr neues GW-SAN-Modell, Virtual-Reality-Simulationen und die Aktion „Gaffen tötet!“. Politische Diskussionen und Mitmachaktionen runden das Programm am Stand in Halle 26, Abschnitt C29 ab.
Auf über 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert sich die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) vom 20. bis 25. Juni in der Messe Hannover auf der Interschutz 2022. Auf dem Messestand werden ausgewählte Aspekte ihrer Tätigkeit aus unterschiedlichen Themenfeldern des Rettungsdienstes und Bevölkerungsschutzes gezeigt – sei es mit Fahrzeugen, Mitarbeitenden oder durch das umfangreiche Bühnenprogramm.
Virtual Reality im Einsatzgeschehen und in der Ausbildung
Als bundesweit etablierter Partner für Bund, Länder und Kommunen im Rahmen der Daseinsvorsorge passen die Johanniter ihre Dienstleistungen stetig den aktuellen und auch digitalen Entwicklungen an. Dies gilt für das alltägliche Einsatzgeschehen ebenso wie für die Ausbildung an den Johanniter-Akademien und der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin: Virtual-Reality-Simulationen haben sich an diesen Ausbildungsstätten – die auch anderen Organisationen, Institutionen und Behörden für die Ausbildung offenstehen – bereits zum Standard in der Berufsausbildung wie zum Beispiel in der Ausbildung für Notfallsanitäter oder der Fortbildung für ehrenamtliche Helfende im Katastrophenschutz entwickelt.
Auf der Aktionsfläche zeigen die Johanniter, wie mittels VR-Brille direkt in virtuelle Welten eingetaucht werden kann.
Vorstellung des neuen Gerätewagens Sanität
Im vergangenen Jahr sind von den Johannitern zwölf Gerätewagen Sanität neuen Typs in Niedersachsen und Bremen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 2,64 Millionen Euro in den Dienst gestellt worden – federführend waren ehrenamtliche Einsatzkräfte an der Fahrzeugentwicklung beteiligt. „Nichts von der Stange“, sagt Kathrin Jahns, Projektleitung GW SAN und ehrenamtlich im Ortsverband Hildesheim tätig. „Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat uns die Chance gegeben, einen Gerätewagen Sanität mit ganz neuem Beladungskonzept für uns zu entwickeln. Viele Ideen und Erfahrungen, die ehrenamtliche Bevölkerungsschützer der Johanniter in den vergangenen Jahren gesammelt hätten, sind in das neue Fahrzeug mit eingeflossen und seien umgesetzt worden, freut sich Jahns.
Von der Idee zur Konzeption über den Bau bis zur Produktion und der Auslieferung haben die Johanniter des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen das Projekt begleitet. Unter anderem ist das Beladungskonzept komplett überarbeitet und den neuen Einsatzanforderungen angepasst worden. Das neue Beladungskonzept sieht vor, vorgegebene Materialien und Ausrüstung themenbezogen zuzuordnen und auf entsprechende Rollwagen zu verlasten – daraus ergeben sich große einsatztaktische und logistische Vorteile.
Einer dieser Zehntonner auf Basis eines MAN-Fahrwerks (7,9 Meter lang, 2,3 Meter breit und 2,75 Meter hoch) steht zur Besichtigung für die Besuchenden bereit.
Die offizielle Indienstnahme der Fahrzeuge werden die Johanniter im Rahmen der Interschutz am Mittwoch, 22. Juni, gemeinsam mit Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius um 14:30 Uhr vornehmen.
Die Initiative „Gaffen tötet!“
Im Rahmen ihrer Initiative „Gaffen tötet!“ gehen die Johanniter seit 2021 einen neuen und innovativen Weg um Aufmerksamkeit für das brisante Thema „Gaffen am Unfallort“ zu schaffen. Mit einem innovativen digitalen Design auf Basis der QR-Code-Technologie, das an Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter angebracht werden kann, sollen Schaulustige, die mit ihrem Smartphone das Geschehen festhalten wollen, davon abgehalten werden. Er löst auf dem Handy der Fotografierenden den automatischen Warnhinweis „Gaffen tötet! Es kann Rettungskräfte behindern und zur Straftat werden.“ aus. So soll Gaffern ihre Tat unmittelbar bewusst gemacht werden.
Dieses Projekt wird wissenschaftlich von der Johanniter-eigenen Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften begleitet. Ausgewertet werden die Klicks auf den QR-Code, Informationen der Einsatzkräfte vor Ort sowie die Umgebungsbedingungen.
Die Johanniter zeigen in Hannover einen der Rettungswagen, der für das Projekt großflächig mit einem QR-Code beklebt wurde.
Das Begleitprogramm auf der Johanniter-Bühne
Auf der Bühne des Standes bieten die Johanniter dem Fachpublikum ein umfangreiches Programm:
Dienstag, 21. Juni:
Experten der Offshore-Rettung werden am Dienstag, 21. Juni, über die speziellen Anforderungen an den Arbeitsschutz auf hoher See sowie über die Rettung aus großen Höhen sprechen und Impulse für die Sicherheitsüberlegungen in der Industrie und der Betriebsrettung geben.
Zudem findet sich an diesem Messetag um 15 Uhr eine Expertenrunde aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu einer spannenden Podiumsdiskussion zusammen, um das Thema Selbsthilfe- und Selbstschutzfähigkeiten der Bevölkerung gerade auch im Hinblick auf Naturkatastrophen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu beleuchten.
Mittwoch, 22. Juni:
Kenner der beruflichen Aus- und Weiterbildung kommen am folgenden Mittwoch, 22. Juni, zu Wort und diskutieren Ideen, die künftig zu einer weiteren Verbesserung der Ausbildungspraxis führen und überholte Ansätze ablösen sollen.
Donnerstag, 23. Juni:
Der Messedonnerstag steht im Zeichen der zivilen Sicherheit. Profis aus dem Bereich Bevölkerungsschutz beraten über die Herausforderungen einer effizienten Einsatzführung in der Zukunft. Darüber hinaus stellen sie Projekte vor, die Wege zeigen, wie Menschen in Katastrophenlagen nicht nur gewarnt, sondern auch für die koordinierte Hilfe gewonnen werden können. Zudem werden im Rahmen einer weiteren Podiumsdiskussion um 15 Uhr unter anderem Professoren, Politiker und ein Rettungsdienst-Influencer ins Gespräch gehen und Herausforderungen und Lösungsansätze für einen zukunftsfähigen Rettungsdienst erörtern.
Freitag, 24.6.:
Die Arbeitswoche abschließen wird am Freitag das Thema „Gesundes Team“. Die Johanniter bieten Lösungen an, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die körperlich und seelisch belastende Aufgaben haben, gesund und leistungsfähig bleiben – ein bedeutendes Thema besonders für Personalverantwortliche bei Feuerwehr und Rettungsdienst.
Sonnabend, 25.6.:
Den Schlusspunkt der Interschutz setzen die Johanniter am Sonnabend unter dem Motto „Kein wir ohne euch“. Die Helfenden der Rettungshundestaffel Hannover-Wasserturm holen dazu ihre vierbeinigen Einsatzkräfte auf die Bühne, die ganzjährig zur Personensuche eingesetzt werden. Darüber hinaus zeigt die RUD-Einheit der Johanniter-Akademie, wie realistische Unfalldarstellung mit Kunstblut und Schminke aussieht und diese im Rahmen der Ausbildung von Rettungskräften eingesetzt wird.
Rad-Challenge für einen guten Zweck
Wer es sportlich mag, kann täglich bei einer Rad-Challenge sein Können unter Beweis stellen und volle Power geben. Auf zwei energieerzeugenden Fahrrädern wird 20 Sekunden unter höchster Belastung gegeneinander gestrampelt. Wer die meiste Energie erzeugt, gewinnt! Und das Ganze für einen guten Zweck. Denn stehen am Ende der Interschutz 7.000.000 Wattsekunden Leistung auf dem Energiezähler, spendet der Johanniter-Partner Ambulanz Mobile 10.000 Euro zugunsten der ehrenamtlichen Arbeit der Johanniter, insbesondere im Rahmen der Nothilfe für die Ukraine.
Tagesaktuelle Informationen zum Programm auf dem Johanniter-Stand erhalten Sie unter www.johanniter.de/interschutz.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.
In diesem Jahr jährt sich der Gründungstag der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. zum 70. Mal. Der Johanniterorden hatte am 14. Januar 1952 im Kastens Hotel Luisenhof in Hannover die Gründung der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. beschlossen. Mit der Eintragung in das Vereinsregister am 7. April 1952 in Bad Pyrmont begann die Entwicklung einer der größten und weltweit tätigen Hilfsorganisationen in Deutschland.