Jahresstatistik 2023- Johanniter im Allgäu
Jahresrückblick des Rettungsdienstes und des Bevölkerungsschutzes der Johanniter
In den vergangenen Jahren waren die Herausforderungen vielfältig, von Großschadenslagen über die Corona-Pandemie und Hochwasser bis zur Unterbringung von Flüchtlingen. All das wäre nicht ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen zu bewältigen gewesen. Auch im letzten Jahr leisten die ehrenamtlichen Johanniter im Allgäu wertvolle Unterstützung bei der Betreuung von Geflüchteten neben ihren weiteren Einsatzgebieten. Gleichzeitig ist der Rettungsdienst nach wie vor stark gefordert. Die Johanniter im Allgäu können auf eindrucksvolle Leistungen im Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst zurückblicken. Vor allem möchten sie allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für ihre herausragenden Leistungen danken, die den Menschen im Allgäu zugutegekommen sind.
Die Johanniter im Allgäu fahren von sechs Rettungsdienststandorten aus in den Einsatz: Kempten, Durach, Bad Hindelang, Memmingen, Ottobeuren und Babenhausen. Im letzten Jahr wurden insgesamt 9.840 Notfalleinsätze mit Rettungswagen, Krankentransporter und Notarzteinsatzfahrzeug geleistet (Vorjahr:10.292). Dabei legten die Rettungsteams eine Strecke von 274.866 Kilometern zurück (Vorjahr: 285.954 km). Im gesemten Regionalverband Bayerisch Schwaben wurden die Johanniter zu 25.470 Einsätzen gerufen (Vorjahr: 24.352) und 665.761 km (Vorjahr: 643.562 km) gefahren.
„Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr nur an manchen Wachen leicht angestiegen. Dennoch wird das Rettungsdienstnetz weiter ausgebaut werden und wir freuen uns daher sehr, dass wir ab April den Zuschlag für zwei weitere Rettungsdienststandorte in Dietmannsried und Bidingen erhalten haben", betont Florian Bäuml, Rettungsdienstleiter der Johanniter in Bayerisch Schwaben. "Wir möchten uns bei allen Kolleginnen und Kollegen, sowohl haupt- als auch ehrenamtlich, herzlich bedanken, dass wir stets einsatzbereit waren. Auch in diesem Jahr bilden wir Rettungsdienstmitarbeitende aus, bieten die Möglichkeit eines FSJ im Rettungsdienst und setzen auf kontinuierliche Qualifizierung unserer Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen. Tolle Teams, gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie modernste Ausstattung sind unsere beste Investition", fügt Bäuml hinzu.
Leistungen der Ortsverbände und Einheiten im Jahr 2023
„Unsere Ortsverbände haben erneut herausragende Arbeit geleistet. Insgesamt kommen alle Ortsverbände im Allgäu auf 58.899 Stunden (Vorjahr:39.259). Diese Zahl ist beeindruckend, genauso wie die Leistungen und Angebote unserer Ehrenamtlichen für die Gesellschaft. Liebe Ehrenamtlichen, ihr seid einfach großartig“, betont Markus Adler, Bereichsleiter Einsatzdienste, Ausbildung, Bevölkerungsschutz der Johanniter in Bayerisch Schwaben.
Die Ehrenamtlichen haben sich in diesem Jahr nicht nur ihren originären Aufgaben gewidmet, wie beispielsweise der Übernahme von Sanitätswachdiensten bei Veranstaltungen, den Einsätzen der Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) des Bevölkerungsschutzes, Unterstützung des Regelrettungsdienstes, Unterstützung des Johanniter-Weihnachtstruckers, Übernahme des Einsatzleiters Rettungsdienst (kurz ELRD), sondern haben sich auch stark bei der Betreuung und Versorgung von Vertriebenen aus der Ukraine engagiert.
Ortsverband Altusried-Dietmannsried
Der Ortsverband Altusried-Dietmannsried hat insgesamt 5.977 ehrenamtliche Stunden im Jahr 2023 abgeleistet. In dieser Zeit wurden zusammen mit Kempten 174 Sanitätswachdienste, 14 SEG- Einsätze übernommen sowie die Einsatzbereitschaft des First Responders gewährleistet.
Ortsverband Bad Wörishofen-Türkheim
Der Ortsverband hat dieses Jahr insgesamt 2.656 Stunden geleistet. Hier übernahm der Ortsverband Dienste auf 81 Sanitätswachdiensten, unterstützte den Regelrettungsdienst und mit der Drohneneinheit bei Einsätzen und ist seit März 2023 Kooperationspartner beim First Responder in Türkheim. Der Ortsverband unter der Leitung von Lukas Lux wurde im Frühjahr 2022 gegründet und hat Beachtliches geschafft.
Ortsverband Kempten-Oberallgäu
Die Ehrenamtlichen aus Kempten leisteten insgesamt 12.074 Stunden bei 174 Sanitätswachdiensten, Bereitschaft des First Responders und 14 Einsätzen der SEG-Einheiten. Zu den SEG-Einsätzen gehörten unter anderem die Errichtung von Notunterkünften für Vertriebene, Betreuung bei Großbränden und weiteren Großschadenslagen.
Die Rettungshundestaffel der Johanniter in Kempten wurde 51-mal alarmiert und ging davon in 29 Einsätze. Insgesamt leisteten die „Zweibeiner“ inklusive der Trainingseinheiten für die Mensch-Hund-Teams 4.978 Stunden. Die Staffel hat zwei geprüfte Mantrailer und zwei geprüfte Flächensuchhunde. Insgesamt besteht die Staffel aus 12 Mensch-Hund-Teams.
Ortsverband Memmingen
Der Ortsverband in Memmingen ist der älteste der Allgäuer Ortsverbände und wurde 1962 gegründet. Die Ehrenamtlichen leisteten 1.500 Stunden, betreuten 107 Sanitätswachdienste und rückten insgesamt fünf Mal mit den SEG-Einheiten aus. Zudem unterstützten die Ehrenamtlichen den Rettungsdienst und besetzten 20% der Schichten. Nun ist geplant, dass die Ehrenamtlichen ihr Hilfsangebot in diesem Jahr um einen First Responder erweitern.
Ortsverband Ostallgäu-Kaufbeuren
Der Ortsverband Ostallgäu-Kaufbeuren unter der Leitung von Michael Struck, leistete unglaubliche 19.640 Helferstunden. Diese wurden in Form von Aus- und Weiterbildungen, der Übernahme des Hintergrunddienstes des Hausnotrufs, der Unterstützung des Johanniter-Weihnachtstruckers, auf 340 Sanitätsdiensten und bei der Besetzung der First Responder in Unterthingau, Kaufbeuren und Lechbruck abgeleistet. Zudem gründeten die Johanniter eine neue Bereitschaft in Füssen.
First Responder
Der First Responder ist ein rein ehrenamtlicher Dienst der Johanniter, bei dem ein speziell ausgebildeter ehrenamtlicher Helfer mit Fahrzeug zur Unterstützung des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes bei Engpässen bereitsteht. Diese können entstehen, wenn zum Beispiel der örtlich zuständige Regelrettungswagen anderweitig gebunden ist und daher ein Rettungswagen aus einem anderen Ort anfahren muss. Der Ersthelfer übernimmt in dieser Zeit die Erstversorgung des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsmittels. So wird das versorgungsfreie Intervall verkürzt und wertvolle Zeit gewonnen.
Der First Responder (FR) Kempten rückte im letzten Jahr 118 (Vorjahr:118) mal aus, in Börwang war der FR 110 (Vorjahr:123) mal im Einsatz, der FR Altusried-Dietmannsried leistete 27 (Vorjahr: 38) Einsätze, der FR Sonthofen leistete 66 Einsätze (Vorjahr: 70), Der FR Unterthingau rückte zu 80 Einsätzen (Vorjahr: 65) aus und der FR Kaufbeuren kam 110 (Vorjahr: 63) mal zur Hilfe. Die erste Jahresbilanz kann der FR Lechbruck ziehen mit140 Einsätze. Der First Responder Türkheim wurde seit März 64 mal von den Johannitern besetzt.
Wer sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren möchte, findet die jeweiligen Ansprechpartner auf www.johanniter.de/bayerisch-schwaben.