Grüne Energie bei den Lübecker Johannitern
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Lübeck setzt auf selbst erzeugte Energie mit einer neuen Photovoltaik-Anlage und hat bereits den Ambulanten Pflegedienst mit den ersten E-Autos ausgestattet
Die Energiewende hat auch bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Lübeck Einzug gehalten: Bereits seit einigen Monaten sammelt die neue Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Dienststelle „Bei der Gasanstalt“ Sonnenenergie, die ins vereinseigene Netz eingespeist wird. Der Aufbau der Anlage hatte bereits im Oktober 2022 begonnen, nach und nach kamen mehrere Ladestationen für E-Autos dazu. Der Ambulante Pflegedienst der Johanniter hat bereits zwei davon in seiner Flotte. „Uns ist es als gemeinnütziger Verein wichtig, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zu fördern und möchten uns daher für die Zukunft besser aufstellen“, erklärt Yonathan Arnold, Bereichsleiter für Soziale Dienste. Die Energiekrise Anfang 2022 sowie die drängenden Fragen rund um den Klimawandel haben die Entscheidung für eine eigene Photovoltaik-Anlage maßgeblich beeinflusst.
Die Bilanz ist bisher rundweg positiv. Die letzten Monate waren besonders sonnig und das zeigt sich auch beim Blick auf den Zähler: „Der Stromverbrauch eines unserer Gebäude ist im Juni zu über 60 Prozent aus der eigenen Anlage gedeckt worden. Außerdem konnten wir 3700 Kilowattstunden ins Netz zurückspeisen,“ erzählt Arnold, der die Umsetzung am Lübecker Standort maßgeblich betreut hatte.
E-Autos im Ambulanten Pflegedienst der Johanniter
Jedoch sind es nicht nur Telefon und PC, die bei den Johannitern regelmäßig Strom brauchen. „Die meisten unserer Dienste sind auf eigene Fahrzeuge angewiesen. Besonders der Ambulante Pflegedienst ist viel im Stadtgebiet unterwegs, um unsere Kundinnen und Kunden in ihrem Zuhause zu versorgen.“ Allein ein Pflegeauto verbraucht rund 1.000 Liter Benzin im Jahr, die mit selbst erzeugter Energie gespart werden können. „Unsere Mitarbeitenden in der Pflege haben die beiden E-Autos sofort begeistert angenommen.“
Das sagen auch Maik Stypmann und Kirsten Much, die als Pflegefachkräfte in Lübeck arbeiten und bereits oft mit den neuen E-Autos gefahren sind. „In der Stadt ist die Reichweite wegen der vielen Kurzstrecken überhaupt kein Problem,“ sagen die beiden. „Und das Laden ist mit den neuen Wallboxen kinderleicht.“ Davon gibt es auch erst einmal genug: „Wir haben bereits in mehr Stellplätze mit Ladestation investiert, als wir derzeit nutzen können. Aber wir sehen uns damit gut gerüstet für die Zukunft, in der wir weitere Dienste mit elektrischen Fahrzeugen ausstatten werden“, erklärt Arnold weiter. Dazu gehören nicht nur der Pflegedienst, sondern zum Beispiel auch der Hausnotruf, für den die Mitarbeitenden viele Kilometer zurücklegen.
Investition in eine nachhaltigere und zukunftssichernde Lebens- und Arbeitsweise
Im Rettungsdienst und in ehrenamtlichen Bereichen, wie etwa dem Sanitätsdienst und Katastrophenschutz, wird ebenfalls viel Strom benötigt, um die Ausstattung der Einsatzwagen zu laden. „Um jederzeit einsatzbereit zu sein, hängen diese Fahrzeuge immer an der Steckdose. Die medizinische Ausstattung zum Beispiel muss stets vollständig geladen sein.“ Der Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost, dessen Geschäftsstelle in Lübeck sitzt, prüft derzeit, welche Dienststellen noch mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden können. „Auf Energie aus nachhaltigen Ressourcen zu setzen, sehen wir als Investition in eine nachhaltigere und zukunftssichernde Lebens- und Arbeitsweise.“