Flüchtlingsgipfel: Die Politik sollte die Chance nutzen und ein klares Signal für Integration senden
Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe: „Eine Einigung von Bund und Länder ist essentiell, um Integrations- und Orientierungsangebote für Geflüchtete zu sichern“
Am morgigen Mittwoch werden Bund und Länder angesichts der angespannten Finanzierungslage in der Flüchtlingspolitik zu einem gemeinsamen Treffen, dem sogenannten Flüchtlingsgipfel, zusammenkommen. Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, betont die Bedeutung der dortigen Entscheidungen: „Der Gipfel ist eine Chance für Bund und Länder, gemeinsam das wichtige Signal für die dauerhafte Integration von Geflüchteten zu senden und die notwendigen Betreuungs- und Integrationsangebote Geflüchteter finanziell abzusichern. Dabei sollte die menschenwürdige Versorgung derer, die vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland geflohen sind, im Mittelpunkt stehen. Aktuell stehen notwendige und auch bewährte Strukturen der Unterbringung und der Integrationsarbeit auf dem Spiel. Wir möchten daher noch einmal an die Politik appellieren, gemeinsam Lösungen für die Finanzierung und Gestaltung der Angebote in den Bereichen Unterbringung, Betreuung und Integration von Geflüchteten zu finden. Dies ist eine wichtige Grundlage des vielfältigen, friedlichen Miteinanders und des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland.“
Die Forderungen der Johanniter zum Flüchtlingsgipfel:
- Langfristige Beauftragung und nachhaltige Finanzierung für Flüchtlingsunterkünfte
- Verbindliche Qualitätsstandards in der Unterbringung von Geflüchteten
- Adäquate Unterbringungsmöglichkeiten für vulnerable Personen
- Dauerhafte Finanzierung von Erstorientierungskursen und weiteren Angeboten der Erstintegration
- Erleichterung der Zulassungsvoraussetzungen für Integrationskursträger
Eine Pressemitteilung mit den ausführlichen Forderungen der Johanniter in der Integrationspolitik finden Sie hier
Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit der Johanniter
Rund 1.500 hauptamtliche und mehr als 1.000 ehrenamtliche Johanniter bringen sich in der Flüchtlingshilfe ein und sind täglich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Beratungs- und Bildungsangeboten und in der Kinderbetreuung im Einsatz. Derzeit betreiben und unterstützen die Johanniter Auftrag der Länder und Kommunen rund 130 Unterkünfte mit mehr als 30.000 Plätzen für Geflüchtete sowie umfangreiche Aktivitäten der Integration, darunter Erstorientierungskurse. Weitere Informationen gibt es hier
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 29.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.