04.04.2022 | Regionalverband Oberfranken

Fit für Notfälle in der freien Natur

Outdoor-Aktivitäten sind bei den Oberfranken beliebt: Ein spezieller Erste-Hilfe-Kurs bereitet auf Notfälle weitab von Krankenhaus und Rettungsdienst vor

Aus einem Ast und Seilen gebaute Trage
Im Kurs lernt man auch, sich mit einfachen Mitteln zu helfen: Eine Trage aus Ästen.

Es wird wieder wärmer und damit zieht es auch wieder mehr Menschen ins Freie: Einfach nur, um die Sonne zu genießen oder um draußen aktiv zu sein. Wandern, Klettern, Kajak fahren – Oberfranken ist ein echtes Naturparadies, in dem sich für jeden etwas findet. Doch viele dieser Freizeitaktivitäten machen gerade dann Spaß, wenn man weitab von der nächsten Stadt unterwegs ist. Zur Herausforderung wird das, wenn etwas passiert, denn auch Krankenhaus und Rettungsdienst sind dann weit entfernt.

Gut, wenn dann jemand vor Ort ist, der kompetent und schnell Erste Hilfe leisten kann – wenn nötig auch mit Hilfsmitteln aus der Natur. Um Naturliebhaber, aber zum Beispiel auch Leiter von Jugendgruppen gezielt auf Notfälle in der freien Natur vorzubereiten, bieten die Johanniter am 20. und 21. Mai wieder einen speziellen Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs an.

Um ihre Ausflüge in die Natur genießen zu können, sind die meisten gut ausgerüstet. Beim Thema Erste Hilfe sieht es schon anders aus. Nur die wenigsten haben ein Erste-Hilfe-Pack im Rucksack. Nach dem Kurs dürfte sich das zumindest bei den Teilnehmern ändern: Sie lernen, wie man aus Ästen und einem Seil eine Trage bauen kann oder wie nützlich ein Dreieckstuch beim Tragen einer verletzten Person sein kann. „Verbandsmaterial, Dreieckstücher, eine Rettungsdecke und ein Seil mitzunehmen, kann ich auf jeden Fall empfehlen“, erklärt Frank Reise, Ausbilder der Johanniter-Unfall-Hilfe. „In unserem Kurs lernt man aber noch mehr. Auch Dinge, die banal erscheinen, an die man im Notfall aber vielleicht nicht denkt.“ Zum Beispiel, dass es sinnvoll ist, dem alarmierten Rettungsdienst eine Person entgegenzuschicken, anstatt verzweifelt zu versuchen, den Standort im Wald irgendwie zu beschreiben. Oder wie man einen Verletzten betreut, wenn die Anfahrt der Retter im Gelände dann doch etwas länger dauert.

Am ersten Tag steht die Theorie im Mittelpunkt: Wie verhalte ich mich im Wald, welche Gefahren gibt es, wie sollte meine Ausrüstung aussehen und wie kann ich mich orientieren? Am zweiten Tag sind die Kursteilnehmer bei praktischen Fallbeispielen in der freien Natur dann vor allem selbst gefragt. „Es ist wichtig, dass die Teilnehmer das, was in der Theorie besprochen wurde, direkt ausprobieren. Denn wer solche Situationen schon mal durchgespielt hat, reagiert im Ernstfall beherzter“, erklärt Kursleiter Frank Reise. Die Teilnehmer lernen unter anderem, wie man aus Naturmaterialien wie Ästen eine Behelfstrage zum Transport von Verletzten bauen oder mit improvisierten Mitteln Verbände herstellen kann.

Der Kurs richtet sich an alle, die in der Natur aktiv sind, aber zum Beispiel auch an Lehrer, Erzieher und Leitungskräfte von Kinder- und Jugendgruppen und findet am 20. und 21. Mai in der Region Bamberg statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 120 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung: Chris Stöcklein, 0951 208533-26, E-Mail: oder direkt online unter www.johanniter.de/oberfranken/erste-hilfe.