Fachkräftemangel auch Thema für Hilfsorganisation
Bundestagsabgeordneter Christian Haase besucht Johanniter in Schlangen
Die Johanniter betreiben in Schlangen eine Kindertagesstätte – im Sommer kommt eine zweite dazu – die Rettungswache, den Fahrdienst für den Kassenärztlichen Notdienst und die ehrenamtlichen Johanniter wachen über das Wohl der Schlänger Bürger im Katastrophenschutz. „Ich bin überrascht, wie breit die Johanniter aufgestellt sind“, staunt Bundestagsabgeordneter Christian Haase (CDU), der nun einer Einladung der Hilfsorganisation nach Schlangen folgte.
Beim Besuch in der Johanniter-Kita „Regenbogen“ diskutieren Haase, Bürgermeister Ulrich Knorr, Ratsmitglied Marcus Püster und die Johanniter-Vorstände Matthias Schröder und Jürgen von Olberg über die Herausforderungen und Aufgaben, vor denen Anbieter von Kinderbetreuung zunehmend stehen. „Wir haben uns im neuen Kooalitionsvertrag auf die Fahnen geschrieben, die Kinderbetreuung weiterauszubauen und besonders auch einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter festzuschreiben“, erzählt Haase. Dafür werde der Bund den Kommunen Gelder zur Verfügung stellen. Die größte Herausforderung sieht er aber nicht im Finanziellen: „Gute Betreuung kann nur dann umgesetzt werden, wenn es auch genügend Fachkräfte gibt“, betont Haase und appelliert an die Anbieter, mehr Erzieher auszubilden. Mit diesem Appell stieß er bei Johanniter-Vorstand Matthias Schröder auf offene Ohren. „Auch wir als Hilfsorganisation spüren bereits den Fachkräftemangel und investieren verstärkt in Ausbildung“, erklärt er. Gleichzeitig tuen die Johanniter viel, um auch für die bereits ausgebildeten Erzieher ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. „Wir bieten z.B. unseren Erziehern unbefristete Arbeitsverträge und nicht, wie häufig üblich, Jahresverträge“, so Schröder. Er und Bürgermeister Knorr gaben Christian Haase aber auch ihren Wunsch nach Berlin mit auf dem Weg, dass Land und Bund die Förderung und Finanzierung von Kitas verbessere.
Um Fachkräftemangel in einer anderen Branche drehte sich auch das Gespräch beim anschließenden Besuch in der Rettungswache Schlangen, die die Johanniter im Auftrag des Kreises Lippe betreiben. „Die Zahl der Einsätze im Rettungsdienst steigt kontinuierlich seit Jahren, was natürlich auch einen höheren Bedarf an Rettungskräften mit sich bringt“, erläutert Jörg Düning-Gast, für den Bevölkerungsschutz zuständige Verwaltungsvorstand des Kreises Lippe, dem Gast aus Berlin. Der Kreis setze deshalb auf Kooperation mit anderen Kreisen und eine engere Verzahnung mit den Kassenärztlichen Notdienst, um die Einsätze besser zu koordinieren, Wege und damit Wartezeiten zu verkürzen und nur noch echte Notfälle vom Rettungsdienst versorgen zu lassen. Christian Haase erkundigt sich interessiert, inwieweit zur Unterstützung des Rettungsdienstes auch auf Ehrenamtliche gesetzt wird und was die Organisationen tun, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen. „Die Stärkung des Ehrenamtes ist ein wichtiges Thema für die Zukunft unserer Kommunen und eines, was wir auch in Berlin bewegen werden“, versprach der Bundestagsabgeordnete.