Es war einmal...
Märchenstunde in Waibstadt

Sich auf Neues einzulassen, fällt ohne Frage nicht wirklich leicht; aber als älterer Mensch, noch dazu am frühen Vormittag neuen Ideen eine Chance zu geben, ist eine physische und psychische Herausforderung. Mehrheitlich Frauen unter den annähernd zwei Dutzend Teilnehmenden der Senioreneinrichtung Johanniter-Haus Waibstadt ließen sich ein auf das neue Projekt „Märchenstunde“.
Der Besuch der Märchenerzählerin Julia, brachte Faszination pur! Bereits der bodenlange Märchenmantel in rotgoldenem Brokat löste Begeisterung und wortreiche Kommentare aus. Durch die Begrüßung jedes einzelnen Teilnehmers und die freundliche Zuwendung fühlten sich die Frauen und Männer wertgeschätzt, und es entstand Zuneigung und eine fröhliche, erwartungsvolle Grundstimmung. Abwechslungsreich in Mimik, Gestik, Stimmlage und Dramatik erzählte Julia das Märchen vom Froschkönig – die goldene Kugel hatte sie zu Beginn aus ihrem Märchenkoffer gezaubert. Geschickt wurde das glückliche Ende dieses ersten Märchens mit einem zweiten verknüpft, und die Aufmerksamkeit und Spannung ließ nicht nach. Auch dann nicht, als nach dem Märchen vom süßen Brei das Töpfchen zum Anlass genommen wurde, miteinander die unendlich vielen Probleme der lieben Liese zu besingen, deren Topf oder Eimer ein Loch hat.
Viel Beifall, viel wortreiches Lob wurde am Ende dieser ersten Märchenstunde gespendet. Das konzentrierte Zuhören schien nicht ermüdend sondern vielmehr erfrischend und aufmunternd gewirkt zu haben. Man darf sicher sein, dass alle sich auf drei weitere Märchenstunden mit ausgebildeten, exzellenten Märchenerzählerinnen und –erzählern freuen und dafür gerne den Tag recht früh beginnen lassen, wenn es heißt „Es war einmal…“!