Erstes Labor für Netzhauterkrankungen in Palästina eingeweiht
Am 19. März wurde das erste Forschungslabor für erblich bedingte Netzhauterkrankungen auf palästinensischem Gebiet eröffnet. Es ist Teil der St. John Augenklinik im Osten Jerusalems, die als führende Institution in diesem Bereich gilt.
Am 19. März wurde das erste Forschungslabor für erblich bedingte Netzhauterkrankungen auf palästinensischem Gebiet eröffnet. Es ist Teil der St. John Augenklinik im Osten Jerusalems, die als führende Institution in diesem Bereich gilt. „Früher konnte ich diese Auswertungen nur in einer anderen Einrichtung machen. Umso mehr freue ich mich über unser eigenes Labor, wodurch wir unsere Patienten schnell und angemessen behandeln können“, sagt Doktor Al Talbishi, der das Laborteam leitet. Neben dem Ziel, palästinensischen Patienten eine professionelle Diagnose und Behandlung zu ermöglichen, soll das Projekt vor allem Brücken schlagen. Es stärkt die Kooperation zwischen Fachpersonal aus Israel und Palästina, die schon jetzt in der Augenklinik zusammenarbeiten.
Augenblick für den Frieden
"Wenn Palästinenser von israelischen und palästinensischen Experten behandelt werden, kann damit Misstrauen abgebaut werden. Das fördert den Frieden in der Region und das ist das große Ziel unserer Aktivitäten“, erklärt Luisa Rueda Leiterin des Johanniter-Büros für den Nahen Osten. “Das Labor schließt dabei eine wichtige Lücke im augenmedizinischen Bereich und ist perfekt dafür geeignet.“
Bisher konnte nur ein kleiner Teil der palästinensischen Patienten mit Augenkrankheiten nach Phänotyp und Erbanlagen kategorisiert werden. Das ist jedoch die Voraussetzung für eine geeignete Behandlung, um so eine Verschlechterung der Sicht zu verlangsamen oder gar eine erblich bedingte Erblindung zu stoppen. In einem ersten Schritt wurde ein Team der Augenklinik ausgebildet, um sie mit der Labortechnik und den Voraussetzungen vertraut zu machen. Sie diagnostizierten anschließend Dutzende Patienten durch Tests, Untersuchungen und Erhebungen. Anhand der gesammelten Daten und Proben können im neuen Labor nun verschiedene Tests durchgeführt werden, um genetisch bedingte Krankheiten zu analysieren und die Patienten zu behandeln und zu beraten.