Erster Bühnen-Freitag in der Kita Hilgenberg
Der erste Bühnen-Freitag in der Kita Hilgenberg war ein voller Erfolg. Weitere Vorstellungen sollen folgen.

Achim-Uphusen. Der Theatersaal füllt sich, es duftet herrlich nach Popcorn, das Publikum ist „Mucks-Mäuschen-still“. Dann, pünktlich um 10:15 Uhr startet die Vorstellung. Die Musik geht an, die Darstellenden tanzen, singen und interagieren mit dem Publikum. Rund 15 Minuten dauert der Spaß. Dann schließt sich der Vorhang. Die Zuschauer*innen applaudieren. Die Mühe hat sich gelohnt!
Das war der erste Bühnen-Freitag und ein Paradebeispiel für den Situationsansatz in der Kita Hilgenberg. Weitere Vorstellungen sollen folgen…
In der Kita Hilgenberg in Achim-Uphusen leben die Kinder und Pädagoginnen ein halb offenes Konzept im Rahmen des Situationsansatzes. Die Einrichtung, die seit dem 1. Februar 2022 geöffnet ist, hat vier Elementargruppen und eine Krippengruppe. Jede Elementargruppe deckt einen Themenbereich ab. Die Geschwister, die das Projekt „Bühnenfreitag“ ins Leben gerufen haben, finden in ihrer Stammgruppe eine kleine Theaterbühne. Rollenspiele und der Star auf der großen Bühne sein, ist die Idee dahinter. „Die Kinder haben ab dem ersten Tag in der neuen Kita die Bühne für sich entdeckt und diese mit Leben gefüllt“, sagt Kita-Leiterin Cynthia Schwiebert. Zu Anfang hätten sie sich verkleidet und ausprobiert, was man alles machen kann und wie es sich anfühlt etwas aufzuführen. „Spontane Vorstellungen wurden ins Leben gerufen und die Darstellenden mit reichlich Applaus belohnt.“
Anfang der vergangenen Woche hätten die beiden nun gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Sophie Bergner und Elizabeth Hildago überlegt, eine Show aufzuziehen. Die Kinder seien mit ihrem Wunsch an die Frauen herangetreten. „Diese haben dann gemeinsam mit den Kindern überlegt, was es für eine Show braucht. Im Plenum wurde ein Plan erstellt“, erläutert Cynthia Schwiebert. „Eintrittskarten, Sitzplätze, Kostüme, Popcorn, natürlich die Show selber und vieles mehr stand auf dem Plan.“ Nun galt es eine Show zu entwickeln. „Die Kinder haben im völligen Alleingang überlegt was sie wann wie machen möchten. Die Erzieherinnen haben alles bereit gestellt, was die Kinder für ihre Show brauchten und haben den Rahmen für sie bereitet“, erzählt die Kita-Leiterin. Eine Popcornmaschine sei bereitgestellt worden, die Kinder hätten Tüten für das frische Popcorn gebastelt und es eingefüllt. Die Sitzplätze seien hergerichtet worden und die Kinder hätten alles beschriftet. Auch die passenden Kostüme und die richtige Musik seien ausgewählt worden. „Dann wurde fleißig geprobt und die Eintrittskarten mit Platzzuweisungen an alle Kinder und Erwachsenen in der Kita verteilt. Die Spannung war groß“, betont Schwiebert.
„In der kommenden Woche möchten alle die Show nochmal via Beamer anschauen, denn es wurde alles auf Video festgehalten“, erklärt die Kita-Leiterin. So hätten die Kinder die Möglichkeit, sich selber zu sehen und zu schauen, was sie für die nächste Show verändern wollen. Cynthia Schwiebert ist sich sicher, dass die Kinder durch die Bühnen-Shows ihre eigenen Stärken kennen und Verantwortung für eine Aktion übernehmen lernen. „Sie stärken ihr Selbstbewusstsein durch Selbstwirksamkeit und erfahren Wertschätzung durch die Anerkennung der Zuschauenden“, sagt sie. „Die Kinder lernen Pläne zu erstellen und aus der Erfahrung das Handeln anzupassen und zu entwickeln. Sie erkennen ihre Bedürfnisse, können diese formulieren, um zum Erfolg zu kommen. Sie organisieren sich und lernen längerfristig zu denken.“
Mit Spannung werde sie weiterverfolgen wie sich der Bühnen-Freitag weiterentwickelt. „Ein tolles Projekt jedenfalls, was hier entstanden ist, ganz im Sinne des Situationsansatzes. Vielen Dank an die Kolleginnen der Lindengruppe Sophie Bergner und Elizabeth Hildago für den partizipativen Weg“, betont Schwiebert.