Erlebnis-Projektor unterstützt bei der Genesung
Intensivstation testete „Qwiek.up“
Das Johanniter-Krankenhaus Stendal zeigt sich stets offen gegenüber innovativen Technologien. Jüngst testete die Intensivstation „Qwiek.up“, einen Projektor auf Rädern, der Patientinnen und Patienten auf besondere Weise bei ihrer Genesung helfen kann.
Viele schwerkranke Patienten auf der Intensivstation sind in ihrem kritischen Zustand kaum ansprechbar, stehen unter starken Medikamenten oder sind gar ins künstliche Koma versetzt. Oftmals signalisieren ihre Vital-Werte, dass sie die Umgebung mit piepsenden Monitoren und emsig beschäftigten fremden Menschen um sie herum stresst. „Wir sind nun auf das „Qwiek.up“-Gerät gestoßen, das ohne viel Aufwand am Bett des Patienten aufgestellt werden kann. Es projiziert großflächig mit Musik bebilderte Erlebniswelten an die Wand, die beruhigend, aktivierend und ablenkend wirken können“, so Stationsleiter Johannes Schulz.
Rund 60 Module sind laut Schulz abspielbar. „Wunderbare Bilder und Filme aus der Natur, vom Meer oder von Tieren, verbunden mit anregender Musik und Geräuschen verschaffen unseren Patienten Reize, die sie interessieren, sie fesseln und anregen. Wir haben bei einigen bemerkt, dass sie wacher werden, dass diese Reize dazu beitragen, sie „zurückzuholen“, so Schulz. Auch könne der Einsatz von „Qwiek.up“ vom Schmerz bei notwendigen medizinischen und pflegerischen Prozeduren ablenken. „Möglich ist auch, dass Angehörige USB-Sticks mit Bildern und Filmen etwa von der Familie mitbringen. Bei einem Patienten lösten Fotos aus seiner alten Heimat deutliche Reaktionen und eine Verbesserung der Ansprechbarkeit aus“, freut sich Johannes Schulz. Der Intensivpfleger und seine Kolleginnen und Kollegen sind nach der vierwöchigen Testphase vom „Qwiek.up“ begeistert.
Die Anschaffung eines solchen Gerätes ist aus Eigenmitteln des Johanniter-Krankenhauses nicht möglich. Die Kosten für ein „Qwiek.up“ liegen bei ca. 5.500 Euro. Das Johanniter-Krankenhaus erwägt, eine Spendenaktion zu starten.