05.11.2024 | Dienststelle Ortsverband Hildesheim

Ein Rettungsdienst-Team der besonderen Art

Vater und Sohn sind bei den Johannitern in Hildesheim gemeinsam im Einsatz.

Ein junger Mann und ein Mann in mittleren Jahren in Johanniter-Kleidung vor einem Rettungswagen

In der Not zählt jede Sekunde – und das Vertrauen ins Team. Im Rettungsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) in Hildesheim arbeiten Nico Bruse (26) und sein Vater Oliver Bruse (51) Seite an Seite. Sie sind ein Vater-Sohn-Gespann, das nicht nur durch familiäre Bande, sondern auch durch ein starkes berufliches Miteinander verbunden ist.

Nach seiner dreijährigen Berufsausbildung zum Notfallsanitäter, die Nico unter anderem in der Stadtrettung Hildesheim und der Landrettung Einbeck bei der JUH absolvierte, zog es ihn zunächst zum Ortsverband Hannover-Wasserturm. Dort sammelte er wertvolle Erfahrungen im Rettungsdienst und in der Intensivverlegung, bevor er im November 2023 zu seiner Ausbildungswache nach Hildesheim zurückkehrte. „Die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle hier ermöglichen es mir, meinem Hobby, dem Kraft-Ausdauer-Sport, besser und regelmäßiger nachzugehen“, erzählt Nico.

Die Rückkehr nach Hildesheim bedeutete für Nico auch ein Wiedersehen mit vertrauten Kolleginnen und Kollegen – und eine Familienzusammenführung: Sein Vater Oliver ist seit über 23 Jahren ehrenamtlich im Rettungsdienst bei der JUH in Hildesheim tätig. Bereits vor 25 Jahren schloss Oliver seine Qualifizierung zum Rettungssanitäter ab. „Für mich ist es etwas ganz Besonderes, mit meinem Sohn in den Einsatz zu gehen“, sagt Oliver stolz. „Ich bin als Rettungssanitäter ja sein ‚Assistent‘ und er der ‚Chef‘ auf dem Fahrzeug. Das ist manchmal eine lustige Umstellung, aber der Rettungsdienst ist Teamarbeit. Wir müssen im Einsatz sehr viel kommunizieren und uns abstimmen.“

Oliver, der hauptberuflich in der Verwaltung der JUH-Landesgeschäftsstelle in Hannover tätig ist, sieht den Rettungsdienst als Ausgleich. Trotz seines Hobbys muss er die gleichen Anforderungen wie hauptberufliche Rettungskräfte erfüllen. Dazu gehören mindestens 30 Fortbildungsstunden jährlich sowie die regelmäßige Teilnahme an der „NKS“ Notfallmedizin, Kommunikation und Sicherheit (früher: Notkompetenzsystem) von Stadt und Landkreis Hildesheim und natürlich die regelmäßige Übernahme von Diensten im Rettungsdienst.

Nico hingegen setzt seine Karriere weiter fort und qualifiziert sich derzeit als Praxisanleiter (PAL) Rettungsdienst an der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen. Bald wird er einer von drei PAL in der Rettungswache Hildesheim sein und dort angehende Notfallsanitäter ausbilden. „Ich freue mich darauf, junge Menschen zu unterrichten und zu unterstützen. Es ist wichtig, viel Zeit mit den Azubis zu verbringen – sowohl während der Schichten im Rettungswagen als auch bei zusätzlichen Trainings auf der Wache“, erklärt Nico. „Und die Zusammenarbeit mit meinem Vater ist immer eine nette Abwechslung.“

Die Vater-Sohn-Dynamik sorgt bei den Patienten gelegentlich für Verwirrung. „Wenn wir uns beide mit dem gleichen Nachnamen vorstellen, müssen wir manchmal erklären, dass wir tatsächlich verwandt sind“, schmunzelt Nico.

Oliver hat Nico bei seiner Berufswahl nicht direkt beeinflusst, auch wenn das Thema Rettungsdienst bzw. Johanniter stets präsent war. „Ich habe dazu aktiv nichts beigetragen, aber es lässt sich vermutlich im Unterbewusstsein nicht ausblenden“, gibt Oliver zu.

Eine Geschichte wie diese zeigt auch, dass im Rettungsdienst die Teamarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt sehr gut funktionieren kann. In diesem Fall auch noch die Teamarbeit innerhalb der Familie. 

Die Johanniter in Hildesheim suchen weiterhin engagierte Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter für den Rettungsdienst. 

Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite informieren.