24.09.2024 | Johanniter-Hort Werderstraße

Ein Jahr voller Herausforderungen und Chancen

Wie der Johanniter-Hort und der Enztreff38 Kindern und Jugendlichen in Pforzheim Halt geben.

Julia Kreeb, Einrichtungsleitung Hort & Enztreff38 und Eda Cilingir, stellv. Hortleitung der Johanniter-Einrichtung in Pforzheim

In der lebhaften Innenstadt Pforzheims leistet das Team des Johanniter-Horts und Kinder- und Jugendtreffs Enztreff38 wertvolle Arbeit. Trotz zahlreicher Herausforderungen im letzten Jahr ziehen sie eine positive Bilanz nach der Eröffnung. Der Zusammenhalt ist stark und der Blick nach vorn positiv.

Das vergangene Jahr war für das engagierte Team der Johanniter in Pforzheim eine Achterbahnfahrt. Personalwechsel und -ausfall sowie eine Erhöhung der Kinderzahl stellten alle vor große Herausforderungen. Dennoch ist ein Ort voller Leben und Hoffnung entstanden. Trotz der Unwägbarkeiten haben die Mitarbeitenden mit bemerkenswerter Hingabe und Zusammenhalt daran gearbeitet, den Kindern einen stabilen, kreative und sicheren Raum zu bieten.

„Jeder Tag bringt neue, schöne Momente“, berichtet Julia Kreeb, Leitung Hort und Enztreff38 der Johanniter in Pforzheim. „Die Kinder, die uns täglich besuchen, zeigen Vertrauen und Dankbarkeit – sei es durch ein einfaches Lächeln, eine Umarmung oder kleine, selbstgemachte Geschenke.“ Besonders das Sommerfest, bei dem die Kinder stolz vor den Eltern auftraten, war ein emotionaler Höhepunkt. Es sind solche Momente, die das Team ermutigen und bestätigen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Mit einem vielfältigen Programm und einem engagierten Team hat sich die Johanniter-Einrichtung als wichtiger Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche etabliert. Die Beziehungsarbeit zeigt Früchte: Kinder, die sich öffnen und ihre Fortschritte sichtbar machen, ob durch das Erlernen von Lesen und Schreiben oder durch die Ausbildung zu Streitschlichtern, sind Zeugnisse des Engagements und der Liebe, die das Team in ihre Arbeit investiert. „Die Kinder nehmen für ihre Zukunft etwas von uns mit“, erklärt Julia Kreeb Stolz und nennt als Beispiele Fähigkeiten wie Gefühle oder Bedürfnisse zu erkennen, äußern zu können oder auch Konflikte verbal zu lösen.

Im Hort gibt es verschiedene Angebot für die Kinder: eine Tanz- und Sing-AG oder eine Back-AG. Kinder können Gruppensprecher werden und die Interessen der Gruppen vertreten. So lernen sie Selbstwirksamkeit und können selbst Angebote machen, ihre Bedürfnisse oder auch Kritik äußern. Freitags finden immer zwei zusätzliche Angebote statt, die verschiedene Bildungsbereiche fördern und Spaß bringen, wie z.B. Parcourtraining, Experimente, Vertrauensübungen usw. In den Ferien gibt es ein vielfältiges Programm von Museumsbesuche über Golfen, Kinobesuche bis hin zum Zubereiten von Smoothies oder Eis.

Kulturelle Vielfalt ist ein wesentlicher Bestandteil des Horts und sehr wichtig für die Arbeit mit den Familien. Die Mitarbeitenden gehen sensibel auf die verschiedenen kulturellen Hintergründe der Kinder ein, begleiten und beantworten Fragen. Eine neue geplante Aktion im Hort: traditionelle Rezepte mit den Eltern auszutauschen, um den Kindern ein Gefühl von Heimat zu vermitteln. Doch die Arbeit im Hort bringt auch Herausforderungen mit sich. Manchmal offenbaren die Kinder tiefe Einblicke in komplizierte oder belastende Familiensituationen, die das Team emotional fordern. In solchen Momenten zeigt sich die Stärke des Teams, das eine professionelle Haltung bewahrt und eng mit notwendigen Stellen im Austausch ist.

Mit einem positiven Ausblick in die Zukunft hofft das Team auf ruhigere Zeiten, eine stärkere Gemeinschaft und neue Kolleginnen und Kollegen, die die wertvolle Arbeit unterstützen. Geplante Projekte sollen die Kreativität und Selbstwirksamkeit der Kinder weiter fördern. Der Johanniter-Hort bleibt ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche nicht nur betreut werden, sondern auch ihre Fähigkeiten entdecken, sich entfalten und in einem sicheren Umfeld wachsen können.

Hier treffen täglich Geschichten aufeinander – Geschichten von Hoffnung, Wachstum und den kleinen Siegen des Alltags. Hier wird den Kindern nicht nur ein sicherer Ort geboten, sondern auch eine Gemeinschaft, die sie ermutigt, sich selbst zu entdecken und ihre Träume zu verfolgen.