15.05.2023 | Regionalverband Mittelfranken

Ein Haus zum Jubiläum

Johanniter eröffnen Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche

Dr. Johannes Frhr. von Erffa (Mitglied des Johanniter Landesverstandes) bei seiner Rede zur Eröffnung.
Bildquelle: Johanniter/Nadine Brantl

Seit 10 Jahren bieten die Johanniter in Mittelfranken das Angebot „Lacrima“ an. „Lacrima“ begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die einen nahen Angehörigen verloren haben, auf ihrem Weg durch die Trauer. „Dass Kinder anders trauern als Erwachsene ist vielen nicht bewusst“, erzählt Ursula Gubo, Leiterin von „Lacrima“. „Durch unsere Gruppenstunden lernen die Kinder den Schicksalsschlag zu akzeptieren, ihn in ihr Leben zu integrieren und trotzdem wieder ein glückliches Leben führen zu können.“

Neun Gruppen gibt es aktuell in Mittelfranken: Fünf Kindergruppen, drei für Jugendliche und eine für junge Erwachsene. Bisher haben sie sich zum Beispiel in Kindertagesstätten getroffen. Das ist jetzt anders. Mit dem neuen Zentrum für „Lacrima“ im Euckenweg (Nürnberg-Langwasser) kommen alle Gruppen unter ein Dach. Mit Ausnahme der beiden Teams in Ansbach. „Die Gruppen bleiben weiterhin dort bestehen. Sonst wäre der Fahrweg zu weit“, verrät Ursula Gubo.

Ein Traum wurde wahr

Mit Ursula Gubo, Sozialpädagogin (FH) konnte von Beginn an eine starke Ansprechpartnerin für „Lacrima“ gefunden werden. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Dienst „Lacrima“ in Mittelfranken bekannt zu machen, egal ob durch Vorträge und Seminare zum Thema Kindertrauer für die verschiedensten Institutionen oder als wichtige Beraterin für betroffene Familien. Ihr Traum war es schon von Beginn an, eigene Räumlichkeiten für die Trauergruppen zu haben. Mit der Immobilie im Euckenweg 13 wurde dieser Traum wahr. „Jetzt haben wir ausreichend Platz und einen festen Anlaufpunkt für betroffene Familien“, freut sich Ursula Gubo. „Gleichzeitig gibt es Schulungsräume für in- und externe Seminarangebote.“

Die Zahl derer die Unterstützung und Beratung suchen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, sowie auch die Anfragen nach Fortbildungen oder nach Kontaktmöglichkeiten mit anderen Betroffenen. All das bietet das neue Zentrum für „Lacrima“. Doch ohne die Unterstützung vieler Spendenden und Stiftungen wäre es nie so weit gekommen.

„Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken,“ betont Gubo.

Die Arbeit von „Lacrima“

Der Verlust eines Elternteils oder Geschwisterkindes reißt eine tiefe Wunde und verändert das Leben der Familien. Kinder trauern nicht wie Erwachsene und sind deshalb mit ihrer Trauer häufig allein gelassen. Schwierigkeiten in der Schule, sozialer Rückzug, aggressives Verhalten und Depressionen können die schwerwiegenden Folgen nicht bewältigter Trauer bei Kindern sein. Ihre Reaktionen sind oft nicht nachvollziehbar. Von ihrem sozialen Umfeld fühlen sich Kinder meist nicht verstanden, igeln sich ein, wollen keine zusätzliche Belastung sein. Hier setzen die Johanniter mit ihrem Angebot an und unterstützen die betroffenen Familien in Form von regelmäßigen Gruppenstunden.

TrauerWegGefährte werden

Für die betroffenen Familien ist das Angebot kostenfrei, dennoch muss es finanziert werden, deshalb werden Unterstützer gesucht.

Wer sich dauerhaft engagieren möchte, den bitten wir unter www.johanniter.de/mittelfranken/TWG den Antrag für eine Mitgliedschaft im Freundeskreis auszufüllen und von Anfang dieses Lacrima-Zentrum in der Region zu unterstützen.