„Ein Gefühl von Zuhause“
Neue Gestaltung von Patientenzimmern für Demenzkranke
Mit besonders eingerichteten Patientenzimmern im zertifizierten AlterstraumaZentrum des Johanniter-Krankenhauses Stendal soll Demenzkranken der Krankenhausaufenthalt erleichtert werden. Vier Zimmer wurden jüngst auf den Stationen 4a und 4b umgestaltet.
„Nach einem Unfall mit einem Knochenbruch ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, bedeutet schon für gesunde Menschen Stress“, erklärt Dr. Silke Naumann d'Alnoncourt, Oberärztin und Koordinatorin des AlterstraumaZentrums. Für alte Menschen mit Demenz sei diese Erfahrung um einiges bedrohlicher. „Da Orientierung und Gedächtnis eingeschränkt sind, können die vielen wechselnden Umgebungen und Menschen nicht eingeordnet werden“, so Dr. Christoph Bobrowski, Departmentleiter Geriatrie. Hinzu käme der Schmerz durch den Unfall. Die Situation führe zu Angst, die alles noch verstärke.
Durch die neue Gestaltung der Zimmer und durch auf die Bedürfnisse von Demenzkranken abgestimmte Krankenhausabläufe soll dieser Teufelskreis durchbrochen werden. Durch warme Farben, gemusterte Tapeten und Vorhänge soll ein Gefühl von Zuhause vermittelt werden. „Die Patienten können sich so an ihre Umgebung besser gewöhnen, Ängste werden minimiert. Durch die Stetigkeit des Tagesablaufs und gleichbleibende Ansprechpartner kann die Gefahr eines Delirs – des akuten Verwirrtheitszustands – reduziert werden“, so die Mediziner. Auch für Menschen ohne Demenz bieten diese Zimmer einen großen Vorteil. „Man fühlt sich geborgen, fast wie zu Hause“, so eine Patientin.