20.12.2021 | Regionalverband Oberfranken

Ein Engagement, das Leben rettet

Erste-Hilfe-Trainer: Als Ehrenamtlicher Gutes für sich und die Gesellschaft tun

Blick in einen Erste-Hilfe-Kurs, durchgeführt unter Corona-Bedingungen
Blick in einen Erste-Hilfe-Kurs, durchgeführt unter Corona-Bedingungen

Wie geht sie jetzt noch mal, die Mund-zu-Mund-Beatmung? Und wie führt man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung richtig durch? Grundwissen, das jeder von uns fest verankert haben sollte und das letzten Endes Leben retten kann. Wer sich zur Erste-Hilfe-Trainerin oder -Trainer ausbilden lässt, kann dieses wichtige Wissen an andere weitergeben und dazu beitragen, dass vielen Menschen im Notfall besser geholfen wird. Und was sollte man für die Trainer-Ausbildung mitbringen? „Gern unter Menschen zu sein und sich gut ausdrücken zu können, das Interesse an medizinischen Themen und die Lust, sich regelmäßig weiterzubilden“, erklärt Chris Stöcklein, der bei den Johannitern in Oberfranken für die Erste-Hilfe-Ausbildung zuständig ist. „Während der Ausbildungsphase bekommt man dann das nötige Rüstzeug aus den Bereichen Medizin und Pädagogik.“

Gerade in der Pandemiezeit müssen immer wieder Kurse ausgesetzt werden, sodass die Wartelisten voll sind mit Personen, die Erste-Hilfe-Kenntnisse erwerben oder auffrischen möchten, einen Nachweis für den Führerscheinerwerb oder als betrieblicher Ersthelfer brauchen. „Deswegen haben wir gerade einen hohen Bedarf an Ausbildern. Wer sich bei uns in diesem Bereich engagieren möchte, kann sich darauf verlassen, dass wir ihn bei der Ausbildung unterstützen“, so Dienststellenleiter Jürgen Keller. Die Kosten für die Ausbildung übernehmen die Johanniter, für die Durchführung der Kurse gibt es eine Aufwandsentschädigung.

„Wenn man richtig schnell ist“, so Chris Stöcklein, „kann man die Ausbildung innerhalb von zwei Monaten abschließen und den ersten Kurs selbstständig leiten.“ Die Ausbildung dürfe aber auch bis zu einem Jahr dauern, ergänzt er. „Ein Vorteil der Trainer-Tätigkeit ist, dass einem das erlangte Wissen auch außerhalb der Kurse weiterhilft“, so Jürgen Keller. „Man lernt viel über Rhetorik, Präsentieren und Moderieren und verbessert so seine eigenen Soft-Skills, man lernt Verantwortung zu übernehmen und sich zu organisieren. Denn unsere Erste-Hilfe-Trainer leiten ihre Erste-Hilfe-Kurse eigenständig. Das ist ideal, um sich zum Beispiel neben dem Studium oder als Freiberufler, durch die Kurse ein zweites Standbein aufzubauen.“

Doch die ehrenamtliche Tätigkeit hört nicht beim Erste-Hilfe-Training auf. Pädagogische Fortbildungen, die Weiterbildung zum Fachdozenten oder Lehrbeauftragten oder Spezialisierungen zum Beispiel auf Outdoor-Erste-Hilfe sind ebenfalls möglich. „Es ist eine Tätigkeit, bei der andere Menschen dazu motiviert werden, aktiv Erste-Hilfe zu leisten, die Ängste nimmt und die Zivilcourage stärkt. Zusammengefasst: Ein Ehrenamt, das Leben rettet“, so Jürgen Keller. „Die medizinischen Vorkenntnisse können in einem vorgeschalteten Sanitätshelferkurs erworben werden. Auch dieser Lehrgang wird bei den Johannitern in Bamberg angeboten. Interessierte können uns gerne anrufen, wenn sie Fragen habe oder gerne mehr Information hätten.“ Das Ausbildungs-Team der Johanniter ist telefonisch unter 0951 208533-26 oder per E-Mail an erreichbar.