06.02.2025 | Johanniterorden Generalsekretariat

Ein einziger Mensch kann die Welt verändern

Der Jahresempfang des Johanniterordens 2025 thematisierte aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, betonte die christliche Verantwortung für Nächstenliebe und Integration und würdigte besonderes Engagement innerhalb des Ordens.

v.l.n.r: EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs, Ordensdekan Prof. Dr. Dr. h.c. mult Christoph Markschies, Herrenmeister S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen, Ordenskanzler J.-Matthias Graf v. der Schulenburg und Prof. Dr. Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. (Foto: David Ausserhofer)

Der Jahresempfang des Johanniterordens 2025 widmete sich einer breiten Palette gesellschaftlicher Herausforderungen – von aktuellen Krisen bis hin zur Künstlichen Intelligenz. Zu der Veranstaltung am 6. Februar 2025 in der Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund wurden mehr als 250 Gäste begrüßt.

Den Auftakt bildete ein geistlicher Impuls von Ordensdekan Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, basierend auf der diesjährigen Jahreslosung: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21).

In seiner Ansprache ging der Herrenmeister des Johanniterordens, S.K.H. Dr. Oskar Prinz von Preußen, auf die aktuellen Entwicklungen im Johanniter-Verbund im Kontext der gegenwärtigen Krisen ein. Besonderes Augenmerk legte er auf die Aktivitäten der Johanniter im Freistaat Bayern. Er sprach allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden seinen besonderen Dank für ihren Einsatz unter dem achtspitzigen Kreuz aus. Zudem betonte er die protestantisch-christliche Identität der Johanniter, die seit ihrer Gründung jedem Menschen in Not helfen – unabhängig von Religion oder Herkunft.

Er erklärte weiter: „Wenn wir uns als christliche Organisation bekennen, dann verbietet sich jegliche Diskriminierung, jede Form von Extremismus, Rassismus oder Ausgrenzung. Wer das Doppelgebot der Liebe verinnerlicht hat, ist nicht empfänglich für die vermeintlich einfachen Lösungen radikaler Kräfte in unserer Gesellschaft.“

Forschungsstandort Deutschland im Fokus

Ein besonderes Highlight des Abends war der Vortrag von Prof. Dr. Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, zum Thema „Forschungsstandort Deutschland“. Er eröffnete seinen Beitrag mit den Worten: „Ein einziger Mensch kann die Welt verändern“ und verwies auf die Kauai-Studie der Psychologin Emmy Werner aus den 1950er Jahren. Diese Langzeitstudie begleitete 40 Jahre lang 700 Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Ein zentrales Ergebnis: Rund ein Drittel der Teilnehmer bewältigte alle Widrigkeiten und Belastungen – nicht zuletzt, weil es in ihrem Umfeld eine erwachsene Bezugsperson gab, auf die sie sich verlassen konnten. Prof. Cramer stellte damit die Bedeutung einzelner Persönlichkeiten für den Wissenschaftsbetrieb heraus und präsentierte anschließend die Arbeit der Max-Planck-Gesellschaft.

Ehrungen für besonderes Engagement

In Anerkennung ihres herausragenden Engagements für die Johanniter verlieh der Herrenmeister Ehrenzeichen des Johanniterordens an:

  • Dr. Maya Frfr. v. Stauffenberg (Malteser-Johanniter-Johannishaus),

  • Bettina Frfr. v. Gaisberg-Schöckingen (Johanniter-Hilfsgemeinschaften),

  • Annette Hollitzer-Bennör (Johanniter-Schulen Wriezen) und

  • Nicole Ambos (Johanniterorden)

Mit inspirierenden Reden und intensiven Gesprächen war der Jahresempfang 2025 erneut ein bedeutendes Forum für den Austausch zu gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen – ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe und Verantwortung.