„Dürfen wir wirklich?“
Zögern, Staunen und riesige Freude: Im Kita-Normalbetrieb können sich die Kinder wieder frei bewegen und treffen.
Das Flatterband auf dem Außengelände der Johanniter-Kita Altroggenrahmede in Altena ist jetzt feierlich durchgeschnitten worden. Bisher trennte es im Pandemiebetrieb die zwei Spielbereiche, in denen sich die vom Land NRW vorgeschriebenen Gruppen-Settings getrennt und ohne Kontakt untereinander aufgehalten haben. Seit 7. Juni arbeiten die Kitas nun wieder im Normalbetrieb: Kontakte sind Gruppen übergreifend möglich, die reduzierte Betreuungszeit ist aufgehoben.
Überwältigt und voller Freude
„Die Kinder waren überwältigt, sie haben laut gejubelt, sich gefreut und gegenseitig umarmt“, beschreibt Leiterin Odette Klenke die Zeremonie an der Kita Altroggenrahmede. „Stimmt das wirklich? Dürfen wir da jetzt hingehen?“ In allen sechs Kitas der Johanniter in Südwestfalen haben die Kinder die neue Situation erst einmal mit Fragen und Staunen wahrgenommen. „Dürfen wir jetzt echt da oben hin?“, erkundigten sie sich zum Beispiel vor der Treppe zum oberen Spielgelände an der Johanniter-Kita Zwergenburg in Altena.
Partizipation wieder uneingeschränkt möglich
„Wo darf ich jetzt spielen?“ – diese Frage wird in der Johanniter-Kita Abenteuerland in Lüdenscheid nun wie in allen anderen Kitas ganz einfach beantwortet: „Wo immer Du willst!“ Ganz ausgelassen spielen die Kinder daher an der Kita Abenteuerland gemeinsam im Haus und auf dem Außengelände. „Wir können wieder unser Konzept der offenen Arbeit umsetzen, bei dem die Kinder selbst entscheiden, wo und mit wem sie spielen“, sagt Stefanie Buchmann, Leiterin der Kita Abenteuerland. Die Partizipation und damit das Mitbestimmen der Kinder im Kita-Alltag ist somit in allen Kitas wieder uneingeschränkt möglich.
Am Fenster auf die Freunde gewartet
Über das Wiedersehen haben sich die Kinder unglaublich gefreut, berichtet Leiterin Karoline Meßling-Sachs von der Johanniter-Kita Louise Scheppler in Lüdenscheid: „Sie standen an den Fenstern und warteten ganz aufgeregt auf die Ankunft ihrer Freundinnen und Freunde.“ „Wir freuen uns sehr darüber, dass den Kindern wieder das gemeinsame Spielen und Lernen ermöglicht wird“, sagt Karola Stracke, Kita-Fachbereichsleiterin der Johanniter in Südwestfalen. Sicherheit böten dabei die vorangeschrittenen Impfungen bei den Kita-Mitarbeitenden, das weitere und regelmäßige Desinfizieren und Händewaschen sowie die Lolli-Tests, die unter anderem von den Eltern in Lüdenscheid rege genutzt werden.
Vorisichtiges Öffnen in der achtgruppigen Kita
Behutsam geht die Öffnung in der achtgruppigen Johanniter-Kita Löwenzahn in Iserlohn vor sich: Hier können derzeit Kinder aus jeweils zwei Gruppen gemeinsam das Frühstückscafé sowie die Funktionsräume zum Malen, Bewegen, Werken oder für das Rollenspiel benutzen. „Im Falle einer Quarantäne sind damit nicht alle unserer 148 Kinder ohne Kita-Betreuung“, erklärt unserer Kollegin und Leiterin Heike Erkelenz-Heimicke. Entspannter sei nun auch der Einsatz des Personals, sagt Leiterin Karina Lazar aus der Johanniter-Kita Zwergenburg in Altena: „Unsere Mitarbeitenden sind nicht mehr an feste Gruppen gebunden.“
Altagshilfen können sich weiterqualifizieren
Wie Odette Klenke von der Kita Altroggenrahmede bedauert sie es sehr, dass die Alltagshelferinnen ab Ende Juli nicht mehr vom Land NRW finanziert werden. Alle freuen sich dafür über die Möglichkeit der für diese Helferinnen und Helfer angebotenen Weiterqualifizierung, mit der sie dann auch über den bisher gesetzten Zeitraum hinaus gebunden werden können. „Denn ihre Mitarbeit ist eine wertvolle Unterstützung, die uns das reibungslose Umsetzen des Hygienekonzepts ermöglicht“, sagt Kita-Fachbereichsleiterin Karola Stracke.